Play-offs geraten in Gefahr

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Foto: Daniel Löb
Foto: Daniel Löb

Brose Bamberg verpatzt den Start in die Rückrunde der Champions League. Nach der dritten Heimniederlage in Folge herrscht Ratlosigkeit.

Die Spieler frustriert, der Trainer ratlos: Die dritte vermeidbare Heimniederlage in Folge hat bei Brose Bamberg Spuren hinterlassen. "Wir haben ein großes Problem, Spiele zu beenden. Das ist die Realität. Dafür müssen wir Lösungen finden", sagte Trainer Roel Moors nach dem 80:84 gegen ERA Nymburk.

Wie schon zu Saisonbeginn haben seine Basketballer auch den Start in die Rückrunde der Champions League verpatzt und laufen nun Gefahr, die Play-offs zu verpassen, obwohl sich für das Achtelfinale vier Teams jeder Achter-Gruppe qualifizieren. Mit einer 71:64-Führung waren die Bamberger gegen die Tschechen ins letzte Viertel gestartet. Doch wie bereits in den jüngsten Bundesligaheimpartien gegen Ulm und Würzburg verspielten sie auch diesmal ihren Vorsprung und gingen als Verlierer vom Parkett. "Kleinigkeiten haben uns den Sieg gekostet", meinte Mateo Seric, der mit zwei Dreiern hintereinander im zweiten Viertel für die höchste Bamberger Führung der Partie gesorgt hatte (34:22). Doch waren es größere Mängel, die die Hausherren im Schlussabschnitt, der 9:20 endete, offenbarten. Offensiv lief nichts mehr zusammen, fünf Punkte resultierten aus Freiwürfen. Die Dreierquote ging rapide in den Keller. Trafen die Gastgeber aus der Distanz bis zum Ende des dritten Viertels zehnmal bei 19 Versuchen, so gingen im Schlussabschnitt alle acht Dreier daneben. Viele Angriffe, selbst nach Auszeiten, wirkten planlos.

Kaum Wechsel im letzten Viertel

"Wir waren am Ende des dritten Viertels in einer guten Position, aber im Moment sind wir nicht in der Lage, eine Führung zu verteidigen", meinte Moors. Der Belgier hielt in den letzten Minuten an seiner Formation fest und ließ Tré McLean bis zum Schluss auf dem Feld, obwohl der US-Amerikaner in der gesamten Partie nur einen seiner acht Würfe traf und im letzten Viertel viermal daneben warf. Center Assem Marei, der mit acht Punkten, vier Rebounds und fünf Assists ordentlich gespielt hatte, kam im Schlussabschnitt gar nicht mehr zum Einsatz. Obwohl die Tschechen in der Schlussminute an den Bambergern vorbeizogen, hätte Chris Sengfelder fünf Sekunden vor der Schlusssirene noch zum Matchwinner für sein Team werden können. Doch sein Dreier ging daneben. Mit 17 Punkten und acht Rebounds war der Ex-Braunschweiger der effektivste Spieler seines Teams, blieb aber im Schlussabschnitt ohne Korberfolg. Nicht nur deshalb musste Coach Moors eingestehen: "Momentan haben wir keinen Spieler, der eine Partie für uns entscheiden kann."

Hruban übernimmt

Bei den Tschechen sprang Routinier Vojtech Hruban für den verletzten Topscorer Jaromir Bohacik in die Bresche. Sieben seiner 20 Punkte erzielte der Nationalspieler im letzten Viertel und führte sein Team nach dem 91:71 im Hinspiel damit zum zweiten Sieg über die Bamberger. Für Nymburk trafen zudem Zach Hankins (14/4 Blocks), Deishuan Booker (14) und Hayden Dalton (13) zweistellig, bei Bamberg taten dies neben Sengfelder noch Louis Olinde (13/7 Rebounds) und Paris Lee (11/6 Assists) bei einer allerdings schwachen Trefferquote (3 von 9).

Bei den Gastgebern folgte in dieser Partie auf eine starke Phase stets eine schlechte. Dreimal lagen sie zweistellig vorne (19:9, 6. Minute, 34:22, 12., 71:61, 29.), schafften es aber nie, sich entscheidend vom Gegner abzusetzen. "Wir spielen gut, und dann brechen wir ein. Das ist mittlerweile auch ein mentales Problem", sagte Moors.

Die vierte Niederlage in Folge müssen die Bamberger aber schnell aus den Köpfen bekommen, denn am Samstag (18 Uhr) steht mit dem Pokal-Viertelfinale in Braunschweig ein wichtiges Spiel an, in dem dem Titelverteidiger das Aus droht. Nach der Niederlage gegen Nymburk ist der Erfolgsdruck noch einmal gewachsen. Nelson Weidemann gibt sich aber kämpferisch: "Wir müssen in dieser schwierigen Phase zusammenhalten. Das werden wir tun und daher aus dieser Situation auch herauskommen."