Die Brose Baskets zeigen in Madrid eine starke Leistung, verspielen aber eine klare Führung und müssen sich am Ende mit 79:82 geschlagen geben.
Die Sensation am Ende eines erfolgreichen Jahres 2015 wurde knapp verpasst - die Brose Baskets mussten sich am späten Mittwochabend beim amtierenden Euroleague-Champion Real Madrid nach einer hervorragenden ersten Halbzeit mit 79:82 (40:30) geschlagen geben. Somit warten die Bamberger bei ihrer dritten Teilnahme in der Top-16-Runde weiter auf den ersten Sieg. Dieser soll nun im Heimspiel am Freitag, 8. Januar, gegen Zalgiris Kaunas gelingen. Die Litauer kassierten zum Auftakt eine 68:89-Heimniederlage gegen Vitoria. Zuvor will die Mannschaft von Erfolgstrainer Andrea Trinchieri am Sonntag (17 Uhr) im ersten Bundesliga-Spiel des neuen Jahres mit einem Heimsieg gegen die Telekom Baskets Bonn die Tabellenführung verteidigen.
Voll konzentriert und mit einer aggressiven Verteidigung starteten die Bamberger in die Partie. Ganze vier Punkte gelangen den Madrilenen in den ersten sieben Minuten gegen das Bamberger Bollwerk. Aber auch im Angriff agierten die Brose Baskets sehr fokussiert und ließen den Ball laufen. Leon Radosevic und Brad Wanamaker sorgten für eine 13:4-Führung. Routinier Felipe Reyes brachte Real zwar etwas heran (13:19), doch auch zu Beginn des zweiten Viertels fanden die Gastgeber kein Mittel gegen die starke Bamberger Verteidigung. Janis Strelnieks sorgte für die erste zweistellige Führung des deutschen Meisters. Während Bambergs Coach Andrea Trinchieri an der Seitenlinie stand und seinen Jungs applaudierte, tobte sein Gegenüber Pablo Laso. Nachdem auch Patrick Heckmann bis zum Umfallen kämpfte, schraubten die Gäste bis auf 14 Punkte hoch. Die zahlreichen Fouls der Brose Baskets nutzte Real an der Freiwurflinie und verkürzte bis zur Pause auf 30:40. Während der aktuelle Euroleague-Champion lediglich 27 Prozent seiner Würfe aus dem Feld traf, kamen die Bamberger in der ersten Halbzeit auf eine Quote von 52 Prozent.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit blies Sergio Rodriguez zur Aufholjagd und brachte sein Team auf 38:44 heran. Nikos Zisis per Drei-Punkte-Spiel und Heckmann sowie Strelnieks per Dreier sorgten aber zwischenzeitlich wieder für etwas Luft. Die Bamberger taten sich zwar gegen die Zonenverteidigung schwer, retteten aber eine Drei-Punkte-Führung ins letzte Viertel.
In den letzten zehn Minuten schossen die Brose Baskets dann die Lichter aus: Real Madrid ging erstmals in Führung, zog mit einem 12:2-Lauf auf 69:62 davon. Doch der deutsche Meister steckte nicht auf, erkämpfte sich den 70:70-Ausgleich. Den erneuten 75:70-Vorsprung von Real konterte Strelnieks mit fünf Punkten in Folge. Der überragende Rodriguez versenkte dann einen Dreier zum 80:77 und die Madrilenen retteten an der Freiwurflinie den Vorsprung über die Zeit.
Real Madrid: Rodriguez (22 Punkte/3 Dreier), Carroll (13/1), Reyes (11), Ayon (10), Nocioni (9/1), Taylor (5), Maciulis (4), Rivers (4), Thompkins (2), Domcic (2), Ndour
Brose Baskets: Wanamaker (17/3), Strelnieks (13/1), Zisis (13), Radosevic (12), Heckmann (8/2), Miller (6), Theis (6), Idbihi (2),Melli (2), Nikolic
es lag am Ende an der Foulbelastung. Dass Real am Anfang nix getroffen hat, das hat sich ausgeglichen mit unserer miesen Trefferquote zu Beginn von Viertel Nummer 4. Das Foul an Theis, und es war ein glasklares, hat man auch nicht gegeben. Bei schoenen-dunk.de ist im Spieltagsthread ein Foto, welches das beweist. Die Hand des Spaniers ist aber so was von am Arm von Daniel Theis; der Pfiff blieb aus. Dann kam dieser gut verteidigte Dreier mitten ins Gesicht von Theis. Die Krux war, wie anfangs erwähnt, aber am Ende die Foulbelastung. Bamberg konnte nicht mehr so verteidigen wie anfangs. Negativ unterstützt wurde die Lage auch noch durch den Ausfall von Staiger und Harris.
Es war knapp am Ende und mit ein wenig Glück (des Tüchtigen) hätte dieser unerwartete Auswärtssieg durchaus gelingen können. Doch hatten unsere Brösel(s) einfach das Glück nicht; man hat gesehen, dass wir an den ganz Großen in Europa dran sind. Wenn Bamberg einen guten Tag hat, kann man jedes Team schlagen. Und das ist doch ne feine Sache.
Wir haben noch 7 Heimspiele in der Euroleague und da könnte noch was gehen; mit etwas mehr Glück als gestern in Madrid.
..wer eigentlich mehr drin gewesen, auch wenn man im dritten Viertel eine Schwächeperiode hatte.
Leider machte sich bemerkbar dass mit Harris und Staiger zwei Spieler, die bei der Foulbelastung - aber auch in der Offense einiges hätten geben können, vielleicht hätte es dann schlußendlich anders ausgesehen..
Zudem hatte Melli und Miller einen sehr gebrauchten Abend, von beiden hätte mehr kommen müssen, auch das ein kleines Rädchen, das letztendlich das Uhrwerk stocken ließ.
Was negativ aufgefallen ist, waren einige Calls der Schiedsrichter - gerade im letzten Viertel: zum einen fiel da Rodriguez mehr selbst als dass er gefoult wurde, dennoch, Pfiff der Schiedsrichter und damit zwei geschenkte Freiwürfe, dann eine andere Szene als Theis astrein blockt aber auch einen Foulpfiff kassiert: wieder zwei Freiwürfe für die Spanier - und das in einer entscheidenden Phase des Spiels - da haben sie mehr Dusel und Bonus gehabt als verdient..
Auf der anderen Seite - hätte man in den ersten beiden Viertel mehr sichere Korbleger eingetütet - da wurden wirklich einige sogenannte todsichere versemmelt - hätte es evtl. auch anders aussehen können..
Aber hätte, hätte, Abwehrkette.... es ist nun mal so wie es ist, und auch wenn diese knappe Niederlage mehr als ärgerlich ist - wie gesagt, ein wenig mehr hätte - aber dennoch kann das Team hocherhobenen Hauptes zurückfahren, wer bei dieser schweren Gruppe hätte (schon wieder ein hätte... ) denn im Vorfeld gedacht, dass es in Madrid mehr als knapp zugehen würde.. Und auf dieser Leistung kann man doch aufbauen für die kommenden Begegnungen...