Die Baunach Young Pikes verlieren am letzten Hauptrundenspieltag gegen Paderborn mit 74:78 und verpassen damit den Sprung in die Play-offs.
Es hätte nach einer guten Saison das Tüpfelchen auf dem i werden sollen, doch am Ende gingen die Zweitliga-Basketballer der Baunach Young Pikes mit hängenden Köpfen vom Feld. "Wir haben uns eine große Chance aus den Händen gleiten lassen. Im Moment bin ich einfach nur enttäuscht", sagte Mannschaftskapitän Johannes Thiemann, nachdem der Play-off-Traum für ihn und seine Teamkameraden geplatzt war. Ein Heimsieg am Karsamstag über die Finke Baskets Paderborn hätte den Einzug ins Viertelfinale bedeutet, doch nach der 74:78-Niederlage vor 1120 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle ist für die Baunacher die Saison in der ProA beendet.
Fünf Teams punktgleich
Zwar haben sie wie vier weitere Teams, die sich am letzten Spieltag der Hauptrunde noch um den achten Tabellenrang stritten, 26 Punkte auf ihrem Konto, doch das Rennen um den letzten Play-off-Platz gewann schließlich rent4office Nürnberg. Die Mittelfranken müssen aber nach einem Protest der Hanau White Wings gegen eine Spielwertung noch die Entscheidung am Grünen Tisch abwarten, ehe ihre Viertelfinal-Duell gegen den Hauptrunden-Ersten Rasta Vechta offiziell ist. Sportliche Absteiger sind Rhöndorf und Leverkusen.
Schlechte erste Halbzeit
Auch in seinem letzten Spiel im Baunacher Trikot zeigte Thiemann mit 25 Punkten und 10 Rebounds wieder eine bärenstarke Leistung, über die er sich am Ende aber nicht freuen konnte. "Wenn es um alles geht, musst du auch alles geben. Das haben wir in der ersten Halbzeit nicht getan", meinte der 22-Jährige. Denn mit einer schwachen Leistung in den ersten 20 Minuten nahmen sich die Young Pikes selbst die Chance auf den Sieg. Im Angriff suchten sie zu oft den Weg zum Korb, fanden aber gegen die Paderborner Abwehr kaum einmal ein Durchkommen. Nach Ballverlusten schalteten sie zu langsam um. So kamen die befreit aufspielenden Gäste, für die es in dieser Partie um nichts mehr ging, zu zahlreichen einfachen Punkten nach Schnellangriffen. Mit jedem Fehler wuchs die Verunsicherung bei den Gastgebern.
"Aufwachen", schrie der Baunacher Trainer Fabian Villmeter nach neun Minuten aufs Feld, als sein Team bereits 15 Punkte Rückstand aufwies. Doch es half nichts. Nur 31 Prozent betrug die Trefferquote der Hausherren zur Pause, die zu diesem Zeitpunkt scheinbar aussichtslos zurücklagen (28:49). "In der ersten Halbzeit haben wir nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Es hätte in etwa so aussehen sollen, wie Paderborn gespielt hat", meinte Villmeter.
Famose Aufholjagd
Seine Spieler ließen aber nicht die Köpfe hängen. Zwar bauten die Finke Baskets ihren Vorsprung auf 26 Punkte aus (54:28), doch dann fanden die Baunacher zu ihrem Spiel. Angeführt von Thiemann, Leon Kratzer (15 Rebounds) und Arnoldas Kulboka (vier Treffer bei sieben Versuchen) starteten sie eine nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd, die fast noch von Erfolg gekrönt gewesen wäre. Mit 22:16 gewannen die Hausherren das dritte und noch deutlicher mit 24:13 das vierte Viertel. Nach einem Drei-Punkte-Spiel von Thiemann und einem Dreier von Daniel Schmidt waren die Young Pikes 22,3 Sekunden vor der Schlusssirene bis auf 72:74 dran, die Halle stand Kopf. Doch retteten die Paderborner ihren knappen Vorsprung mit etwas Glück über die Zeit.
"Nach ein paar Minuten der Enttäuschung können wir unter dem Strich damit zufrieden sein, wie unser außergewöhnliches Projekt in der ersten Saison verlaufen ist. Jeder Spieler hat sich einen Schritt weiterentwickelt. Ali Nikolic ist inzwischen ein fester Bestandteil bei den Brose Baskets, andere stehen vor dem Sprung in die Bundesliga", sagte Villmeter. Diesen hat Thiemann wohl geschafft. Der A2-Nationalspieler bestätigte, dass er sich einem Erstliga-Team anschließen wird. Welchem, wollte er aber nicht verraten.
Baunach Young Pikes: Thiemann (25 Punkte), Kulboka (10/2 Dreier), Schmidt (9/2), Kratzer (9), Obst (8/2), Müller (6), Taras (4), Edwardsson (3/1), Dizdarevic / Finke Baskets Paderborn: Adams (14/4), Buntic (12), Vest (10), Tufegdzich (10/2), Daubner (8/2), Wolf (8), Figge (7), Bennett (6/2), Grim (3), Kerfs, Boger, Kahl / SR: M. Reiter, Wipfler, Aichele / Zuschauer: 1120