Der Bamberger Scharfschütze trifft beim deutlichen 85:65-Sieg der Brose Baskets in Bonn fünf Dreier und leistet sich dabei nur einen Fehlwurf.
Die Brose Baskets steuern mit Riesenschritten dem ersten Platz in der Bundesliga-Hauptrunde entgegen. Nach dem am Ende klaren 85:65 (45:36)-Erfolg in Bonn steht der deutsche Meister weiter mit acht Punkten Vorsprung vor Bayern München (113:80-Sieg über Hagen) auf dem Platz an der Sonne. Und in den verbleibenden sechs Partien genießt die Mannschaft von Andrea Trinchieri vier Mal Heimvorteil. Der wohl letzte Auftritt dieser Euroleague-Saison steigt am Donnerstag (20 Uhr) ebenfalls in Freak City. Will der deutsche Meister nach der deutlichen 57:75-Niederlage in Barcelona doch noch das Viertelfinale erreichen, müssen die Oberfranken nicht nur ihr eigenes Spiel gegen den bereits qualifizierten Gruppenzweiten Laboral Kutxa Vitoria gewinnen, sondern sind auch auf jede Menge Schützenhilfe der Konkurrenten angewiesen.
Trotz der ernüchternden Pleite in Barcelona schafften es die Bamberger zum 19. Mal in Folge, einen nationalen Kontrahenten in die Schranken zu weisen. Und das, obwohl Nikos Zisis aufgrund einer Grippe nicht mit nach Bonn reisen konnte.
Tadas Klimavicius und Aaron White erzwangen gegen
Bamberg ein ausgeglichenes erstes Viertel. Die 16:12-Führung (8.) der Telekom Baskets beantworteten die Brose Baskets dann aber mit einem 18:4-Lauf - nach 16 Minuten lag der deutsche Meister bereits zweistellig in Front (35:24). Dieses zweite Viertel dominierten auf Bamberger Seite vor allem Lucca Staiger und Daniel Theis. Beide glänzten vor der Pause mit 100-prozentigen Trefferquoten aus dem Feld, wobei Staiger vier Dreier versenkte und mit 16 Punkten bis zur Halbzeit Topwerfer der Partie war. Bei den Bonnern hielt vor allem Klimavicius (14) dagegen.
Letztes Viertel klar dominiert
Der Litauer war dann zu Beginn der zweiten Hälfte auch maßgeblich daran beteiligt, dass die Gastgeber bis auf 50:54 herankamen. Auf Seiten der Bamberger drehte jetzt Nicolo Melli auf. Und im Schlussviertel (20:6) präsentierten sich die Bamberger dann auch in der Defensive sehr aggressiv und machten die aufkeimende Bonner Hoffnung schnell zunichte. Brad Wanamaker, Janis Strelnieks, der bärenstarke Theis (15 Punkte/9 Rebounds), Elias Harris und am Ende Staiger mit seinem fünften Dreier sorgten für den klaren Erfolg.
"Das hat Spaß gemacht, aber es war kein einfaches Spiel gegen eine starke Bonner Mannschaft. Deshalb sind wir froh, dass wir gewonnen haben", ließ Scharfschütze Staiger die Partie Revue passieren und bedankte sich bei seinen Nebenleuten. "Meine Mitspieler suchen mich, der Trainer lässt extra Systeme für mich spielen. Wenn ich den Ball dann in einer freien Position bekomme, ist das die halbe Miete. Meine Dreier sind ein Produkt einer starken Teamleistung."
Und eine solche ist sicher auch am Donnerstag nötig, wenn die Brose Baskets ihren Fans gegen das Topteam aus Vitoria den siebten Top-16-Sieg in der Euroleague bescheren wollen.
Andrea Trinchieri war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden: "Wir haben so gespielt, wie wir es in einer Partie wie dieser tun müssen. Nach unserem Euroleague-Spiel in Barcelona haben uns die Jungs mit den frischeren Beinen viel Energie gegeben und die Grundlage für ein starkes letztes Viertel geschaffen. Besonders unsere deutsche Garde hat mit 45 Punkten einen Großteil zum Sieg beigetragen."
Die Statistik
Telekom Baskets Bonn - Brose Baskets 65:85(16:20, 20:25, 23:20, 6:20)
Bonn Klimavicius (22 Punkte/2 Dreier), Marshall (17/2), White (6/1), Philmore (5/1), Mädrich (4), Clarke (4/1), Hall (3/1), Koch (2), Lawrence (2), Mangold
Bamberg Staiger (19/5), Theis (15/1), Melli (14/1),
Wanamaker (11), Strelnieks (10/2), Harris (9), Nikolic (3/1), Idbihi (2), Radosevic (2), Miller, Heckmann, Obst
SR Krause, Barth, Gutting
Zuschauer: 5120
Gesamtwurfquote Bonn 38 Prozent (23 Treffer/61 Versuche), Bamberg 51 (32/63)
Dreierquote Bonn 30 Prozent (8/27), Bamberg 46 (10/22)
Freiwurfquote Bonn 73 Prozent (11/15), Bamberg 73 (11/15)
Rebounds Bonn 34 (25 defensiv/9 offensiv), Bamberg 39 (29/10)
Ballgewinne/-verluste Bonn 5/12, Bamberg 10/8
Assists Bonn 18 / Bamberg 18
Fouls Bonn 21 / Bamberg 19