Die Bamberger verpflichten den 2,08 Meter großen Center Leon Radosevic. Die Zeichen bei Gabe Olaseni stehen auf Trennung.
Die Brose Baskets haben offensichtlich einen weiteren Mosaikstein für ihre ohnehin schon bestens besetzte Mannschaft gefunden. Gestern vermeldete der deutsche Basketball-Meister die Verpflichtung von Leon Radosevic auf der Centerposition. Die Bamberger reagierten damit auf die schwachen Leistungen von Gabe Olaseni, der die in ihn gesetzten Erwartungen bisher nicht erfüllen konnte und vor allem in der Offensive kein Faktor im Spiel der Brose Baskets war.
Der 25-jährige Kroate Radosevic kommt vom türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul, bei dem er bis Mitte November einen Zwei-Monats-Kontrakt hatte. Beim deutschen Meister unterschrieb er einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2015/16. Der 2,08 m große und 112 kg schwere Center ist den deutschen Fans in erster Linie von seinem Engagement bei Alba Berlin (2013-2015), wo er 2014 Pokalsieger wurde, ein Begriff.
"Leon kennt die Liga und hat zudem Erfahrung in der Euro-league", betont Sportdirektor Daniele Baiesi und fügt an: "Er spielt mit viel Energie, spielt hart, ist ein guter Athlet. Er passt gut zu unseren großen Spielern. Trotz seines jungen Alters verfügt er bereits über viel Erfahrung auf hohem Niveau."
Geschäftsführer Rolf Beyer erklärt, dass der Zeitpunkt günstig war, Radosevic nach Bamberg zu holen: "Wir haben uns schon die letzten Wochen den Markt angeschaut. Leon hat relativ spontan zugesagt. Wir freuen uns sehr darüber, dass er zu uns kommt. Ich glaube, er wird uns die notwendigen Ergänzungen auf den großen Positionen geben. Er hat in den letzten zwei Jahren in Berlin bewiesen, was er leisten kann. Und ich bin mir sicher, dass er Entlastung für unsere Mannschaft bringen kann."
"Ich werde alles geben"
"Mein Ziel ist es, den Bambergern zu helfen, wieder die Meisterschaft, aber auch den Pokal zu holen sowie in der Euroleague so weit wie möglich zu kommen. Ich verspreche, mich mit ganzem Herzen einzusetzen, immer 100 Prozent zu geben - oder auch mehr, wenn es erforderlich ist", so das 25-Jährige Kraftpaket am Dienstag bei seiner Vorstellung auf brosebaskets.tv.
Radosevic, der über einen sicheren Wurf aus der Halbdistanz verfügt, spielte in seiner bisherigen Karriere (Zagreb, Mailand, Vilnius, Berlin, Istanbul) 89 Mal auf internationalem Parkett. In der laufenden Saison kam er in fünf Eurocup-Partien auf im Schnitt etwas mehr als 18 Minuten Einsatzzeit, erzielte dabei 4,4 Punkte und sicherte zwei Rebounds. In seinen fünf Partien in der türkischen Liga verbuchte er durchschnittlich 6,4 Punkte und 3,4 Rebounds.
"Wenn die notwendigen Dokumente und Freigaben alle verfügbar sind, wird Leon bereits am Freitag in der Euroleague und am Montag in der Bundesliga einsetzbar sein", sagt Beyer. Meldeschluss für Neuzugänge in der Basketball-Königsklasse ist am Mittwoch um 18 Uhr. Es ist also davon auszugehen, dass sich der Kroate am Freitag (20 Uhr) im Euroleague-Heimspiel gegen den noch ungeschlagenen Gruppen-Ersten Unicaja Malaga erstmals im Brose-Trikot präsentieren wird.
Und wie geht's bei den Brose Baskets mit dem "Projekt Olaseni" weiter? "Gabe hat in den drei Monaten nicht die Entwicklung gezeigt, die wir uns erhofft haben. Das muss man leider ganz klar sagen. Das Team hat nicht die Zeit, auf diese Entwicklung zu warten. Wir haben sportliche Ziele, die wir erfüllen wollen. Wir sind in einer guten Ausgangsposition", betont der Geschäftsführer und erklärt: "Es ist aber auch so, dass sich unsere Rotation durch die mangelnde Leistung von Gabe verkürzt. Deshalb wird es darauf hinauslaufen, dass wir ihn aus der Rotation herausnehmen müssen. Wie wir das rein formal lösen können, werden wir die nächsten Tage mit ihm besprechen. Fakt ist aber, dass er in der Rotation keine Rolle mehr spielt."
..Leon Radosevic wird gut in das System Trinchieri passen - er ist zwar nicht das "Supermonster" unter dem Korb wie es ein Kyle Hines, P.J. Tucker oder zuletzt Trevor Mbakwe waren, dafür hat er andere Qualitäten die der schnellen Verteidigung/switchen/Räumer öffnen sehr entgegen kommen.
Die Mannschaft wird sich sicher auch freuen einen Mitspieler zu bekommen, der voll zählt, denn bei Gabriel Olaseni muß man ja leider sagen - wenn er auf dem Feld stand, mußten seine Mitspieler für ihn mitspielen und den Großteil seiner Rolle mit übernehmen.. das ging auf Dauer auf die Knochen, Mentalität - und das Ergebnis (zumindest ein Teil davon) sah man in Frankfurt..
Schade dass man bei ihm keinerlei Fortschritt sah, aber es war halt auch ein Projekt, das letztendlich zu einem weniger guten Experiment wurde.. Vielleicht schafft es Olaseni bei einem anderen Verein, bei dem die Ziellatte nicht ganz so weit oben hängt, sich zu entwickeln. Er ist ja anscheinend ein ganz sympathischer Kerl, aber das allein bringt halt keine Leistung wie sie ein professioneller Club braucht, um seine sportlichen Ziele erreichen zu können.
Für die Ansprüche die der Verein, die Fans und die Sponsoren haben, war dieses Projekt ein Griff daneben, das muß man ganz klar sagen, und das Risiko einen Rookie als Starting-Five Center zu verpflichten ein Riesenschuß daneben... interessant wäre zu erfahren, was Scout/Spielerbeobachter damals in ihm gesehen haben (wollen). Solche Experimente werden hoffentlich einmalig bleiben...
last but not least: hello and welcome in Freak City, Leon