Die Brose Baskets starten mit einem standesgemäßen 95:54-Erfolg im Derby gegen Würzburg ins Viertelfinale.
Der deutsche Meister aus
Bamberg bleibt der Angstgegner der s.Oliver Baskets Würzburg und die einzige Mannschaft, die der Bundesliga-Aufsteiger aus Unterfranken in nun neun Derbys noch nie bezwingen konnte: Zum Auftakt des Play-off-Viertelfinales feierten die Brose Baskets am späten Sonntagabend einen 95:54 (48:26)-Sieg gegen die Würzburger. Im Viertelfinalduell des Spitzenreiters mit dem Hauptrunden-Achten steht es somit erwartungsgemäß 1:0. Das zweite Frankenderby in der Serie nach dem Modus "best of five" steigt am Donnerstag (20 Uhr) in der bereits ausverkauften s.Oliver Arena in Würzburg. Auch im Duell der möglichen Bamberger Halbfinal-Gegner gab es einen Favoritensieg: Der FC Bayern München bezwang die Ludwigsburger mit 97:80. Den einzigen Ausrutscher leisteten sich die Oldenburger, die gegen die beherzt aufspielenden Ulmer daheim mit 81:90 unterlagen. Die Skyliners Frankfurt bezwangen Alba Berlin mit 83:64.
Bis in Haarspitzen motiviert
Das Play-off-Feuer loderte im Bamberger Team. Die Brose Baskets spielten von der ersten Sekunde an den Basketball, der sie in dieser Saison ausgezeichnet hatte: Einerseits dem Gegner mit einer aggressiven Verteidigung das Punkten so schwer wie möglich zu machen - und auf der anderen Seite des Feldes mit schnellem Passspiel immer den freien Mann zu finden. Andrea Trinchieri wechselte viel - und jeder der von der Bank aufs Feld kam, setzte Akzente. Über 7:2 und 14:7 sicherten sich die Bamberger durch Elias Harris und Patrick Heckmann, die mit viel Energie zu Werke gingen, sowie Lucca Staigers Dreier erstmals eine zweistellige Führung (21:9).
Und in der ersten acht Minuten des zweiten Abschnitts drehten die Hausherren dann so richtig auf - ließen sich auch von einigen fragwürdigen Foulentscheidungen, die die Freaks auf die Palme brachten, nicht aus dem Rhythmus
bringen. Nach einem 17:3-Lauf, zu dem der bärenstarke Darius Miller elf Punkte beisteuerte, führte der Meister mit 40:16. Und nach Millers Dreier Nr. 4 betrug der Vorsprung sogar 25 Zähler. "Ihr verliert ja sowieso", sangen die Bamberger Fans, nachdem die Würzburger mit einem harten Foul einen Schnellangriff der Hausherren zu unterbinden versucht hatten. 15 Assists belegen den attraktiven Team-Basketball, mit dem der Spitzenreiter den Tabellenachten auseinandernahm und mit einem beruhigenden 48:26 in die Kabine ging.
Gleich nach der Pause versuchte Dru Joyce Brad Wanamaker zu provozieren, Brendan Lane stoppte Heckmann rüde - es wurden Giftpfeile verschossen.
Auf der anderen Seite zeigten Daniel Theis und Nicolo Melli mit ihren Blocks, wer der Herr im Haus ist (62:35). Der Spielfluss ging durch die harte Spielweise zwar verloren, doch am Ergebnis änderte sich wenig - die Brose Baskets gingen mit einer 75:46-Führung in den Schlussabschnitt.
Beim Block gegen Devin Searcy erhielt Heckmann einen Schlag ins Gesicht und musste in der Kabine behandelt werden. Dann humpelte Janis Strelnieks vom Feld. Die Klopferei der Würzburger störte Wanamaker, Staiger und Co. aber herzlich wenig. Melli sorgte trotz Foul per Dunking erstmals für einen 40-Punkte-Vorsprung (89:49). Freak City feierte den Erfolg.
Die Statistik
Brose Baskets Bamberg -
Baskets Würzburg 95:54 (23:13, 25:13, 27:20, 20:8)
Bamberg Wanamaker (19 Punkte/2 Dreier), Miller (16/4), Harris (14), Staiger (9/3), Theis
(9/1), Strelnieks (8/2), Heckmann (7/1), Radosevic (5), Melli (4), Zisis (4), Obst, Idbihi
Würzburg Searcy (8), Ulmer (7), Spoden (6/1), Tuttle (6), Saibou (5), Betz (5/1), Joyce (4), Stuckey (4), Long (4), Ugrai (3/1), Lane (2), Ebert
SR Matip, Madinger, Straube
Zuschauer 6800 ausverkauft
Gesamtwurfquote Bamberg 59 Prozent (31 Treffer/53 Versuche), Würzburg 30 (18/60)
Dreierquote Bamberg 52 Prozent (13/25), Würzburg 14 (3/22)
Freiwurfquote Bamberg 77 Prozent (20/26), Würzburg 79 (15/19)
Rebounds Bamberg 38 (32 defensiv/6 offensiv), Würzburg 28 (20/8)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 3/9, Würzburg 2/11
Assists Bamberg 28 / Würzburg 15
Fouls Bamberg 24 / Würzburg 25
..und wenn die Brösel dieses Niveau halten, dann kann einem auch vor dem wahrscheinlichen Halbfinalgegner Buyern nicht unbedingt bang werden.
Ein wirklich toll herausgespielter Sieg gegen Würzburg, ein Teamplay vom Feinsten, gute Trefferquote, starke Defense - lediglich zum Ende hin im Wissen des sicheren Sieges, wurden ein paar Freiwürfe leichtfertig verschenkt, aber wer sollte das verübeln dass in solches Situation die Konzentration doch ein wenig nachgelassen hat.
Einziger Wermutstropfen: leider verwechselten einige Würzburger Spieler die Sportart und spielten mehr Freistil-Ringen und Nahkampf als Basketball.. allein was Melli und Strelnieks geklammert, gestoßen (und das beim Wurf mitten im Sprung was mehr als gefährlich ist) und geklopft wurden - mal abgesehen von diversen Ellbogen und Schubsern beim ziehen zum Korb - das ging auf keine Kuhhaut mehr und Würzburg kann von Glück sagen, dass es nur ein unsportliches Foul gepfiffen bekommen hat..! Und Dru Joyce, bislang eigentlich als guter Sportsmann gekannt - was der sich an Nicklichkeiten und Provokationen geleistet hat sucht seinesgleichen, verwunderlich dass die Schiedsrichter oder wenigstens sein Coach in sich nicht mal zur Brust genommen haben. Glücklicherweise lies sich weder Wanamaker noch Melli provozieren..
Hoffentlich wird am Donnerstag in Würzburg von Würzburg mal wieder Basketball gespielt...