Der Druck auf Brose Bamberg wächst

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Enttäuscht stehen die Bamberger (von links) Maurice Stuckey, Bryce Taylor, Elias Harris und Patrick Heckmann nach der Niederlage in Berlin auf dem Parkett der Arena am Ostbahnhof. Foto: Annegret Hilse/dpa
Enttäuscht stehen die Bamberger (von links) Maurice Stuckey, Bryce Taylor, Elias Harris und Patrick Heckmann nach der Niederlage in Berlin auf dem Parkett der Arena am Ostbahnhof. Foto: Annegret Hilse/dpa

Zum Hinrundenende der Champions League wächst der Druck auf Brose Bamberg. Nach zwei Niederlagen in Folge will die Mannschaft von Coach Ainars Bagatskis beim tschechischen Serienmeister wieder einen Sieg landen.

Nicht viel Zeit zum Wundenlecken bleibt den Basketballern von Brose Bamberg nach der bitteren 88:92-Niederlage im Bundesliga-Spitzenspiel bei Alba Berlin. Direkt nach der Partie machten sie sich am Sonntagabend mit dem Bus auf den Weg nach Prag, wo sie am Dienstag (18.30 Uhr) in der Champions League antreten. Der Gastgeber CEZ Nymburk trägt seine internationalen Heimspiele in der 2500 Zuschauer fassenden Kralovka-Arena in der tschechischen Hauptstadt - rund 60 Kilometer entfernt von Nymburk - aus.

Nur noch drei Heimspiele

Für die Bamberger ist das letzte Spiel der Hinrunde fast noch wichtiger als die Partie in Berlin. Kassieren sie beim tschechischen Serienmeister die vierte Niederlage im internationalen Wettbewerb, stehen sie gewaltig unter Zugzwang. In den sieben Rückrundenspielen haben sie nur noch dreimal Heimvorteil. Das Ziel, in der ausgeglichen besetzten Vorrundengruppe C mindestens Platz 4 und damit die Play-offs zu erreichen, würde in Gefahr geraten. Um die dritte Pleite in Folge zu verhindern, muss sich das Team von Ainars Bagatskis insbesondere defensiv gewaltig steigern.

Obwohl es zuletzt sowohl gegen Hapoel Jerusalem als auch gegen Alba ansehnlichen Offensivbasketball zeigte, war die Ausbeute nicht gut genug, um das Parkett als Sieger zu verlassen. Der 24 Sekunden vor Spielende beim letztlich spielentscheidenden Dreier zum 86:83 völlig frei stehende Berliner Scharfschütze Rokas Giedraitis offenbarte am Sonntag die Schwächen in der Bamberger Defensive, in der wiederholt die Zuordnung nicht stimmte.

Comeback von Bryce Taylor

"In Berlin haben wir schlecht verteidigt. Das müssen wir gegen Nymburk definitiv besser machen", meinte Bryce Taylor, der nach 50-wöchiger Verletzungspause in der Arena am Ostbahnhof sein Comeback gab. 14:40 Minuten stand der US-Amerikaner mit deutschem Pass auf dem Parkett und traf zwei von drei Dreierversuchen.

Drei Viertel ein Offensivspektakel

28 Mal wechselte in dem sehenswerten Spiel, in dem die beiden einstigen Serienmeister drei Viertel lang ein Offensivspektakel boten, die Führung. Doch in der entscheidenden Schlussphase hatten die stark ersatzgeschwächten Hausherren die größeren Reserven. Die Nachwuchskräfte Franz Wagner (17 Jahre/20 Punkte) und Jonas Mattisseck (18 Jahre/6 Punkte/6 Assists) kompensierten die Ausfälle der Leistungsträger Peyton Siva, Martin Hermannsson und Joshiko Saibou. Zudem profitierten die "Albatrosse" von 21 Ballverlusten der Bamberger - zehn mehr als Berlin und elf mehr, als sich die Oberfranken vor dieser Partie im Schnitt leisteten. "Trotzdem waren wir bis zum Schluss im Spiel. Kleinigkeiten, wie ein Offensivrebound und zwei unglückliche Entscheidungen in der Offense haben es dann entschieden", meinte Bagatskis.

Nymburk hat Rang 4 im Visier

Der nächste Gegner CEZ Nymburk ist zwar bei weitem nicht so stark einzuschätzen wie Alba Berlin, die jüngsten Ergebnisse stempeln die Bamberger aber nicht zum Favoriten. Die Tschechen gewannen dagegen in der vergangenen Woche überraschend mit 72:71 in Fuenlabrada und können das Brose-Team mit dem zweiten Sieg in Folge in der Tabelle vom vierten Platz verdrängen.

Vier Spieler punkten zweistellig

Überragender Akteur im Team der Tschechen ist Nationalspieler Vojtech Hruban mit 18,5 Punkten und fünf Rebounds im Schnitt. Geführt wird die Mannschaft vom ehemaligen Bonner Aufbauspieler Eugene Lawrence (10/6 Assists). Zweistellig punkten zudem Jaromir Bohacik (12) und Bracey Wright (11).

Bis auf Bohacik stand keiner der Leistungsträger am Samstag beim 93:68-Erfolg des in der tschechischen Liga noch ungeschlagenen Tabellenführers bei BK Decin länger als 15 Minuten auf dem Feld. Die Gastgeber gehen daher heute wesentlich frischer in die Partie als die Bamberger.