Brose Bamberg muss sich dem Nachbarrivalen Medi Bayreuth mit 84:94 geschlagen geben.
Die Basketballer von Brose Bamberg haben das neue Jahr so begonnen, wie sie das alte beendet hatten: mit einer Heimniederlage. Vier Tage nach dem 75:80 gegen den Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München mussten sie sich am Donnerstagabend in der heimischen Brose-Arena völlig überraschend, aber verdient, Medi Bayreuth mit 84:94 geschlagen geben. Der oberfränkische Rivale feierte damit seinen ersten Sieg in Bamberg seit Februar 1998!
Im Gegensatz zum Spiel gegen die Bayern verschliefen die Bamberger den Start diesmal nicht, sondern legten eine 7:2-Führung vor, die aber nicht lange Bestand hatte. Bei beiden Mannschaften wechselten sich stärkere und schwächere Phasen ab, so dass sich ein ausgeglichenes Spiel entwickelte. Medi-Trainer Raoul Korner musste zwar seinen besten Werfer, Hassan Martin, bereits nach zwei Minuten verletzt vom Feld nehmen und konnte ihn bis zum Schluss nicht mehr einsetzen, dennoch waren die Gäste ein gleichwertiger Gegner. Sie zeigten im ersten Viertel das bessere Teamspiel als die Bamberger (1:5 Assists).
Ruck geht durch das Brose-Team
Nach einem 22:27-Rückstand in der 12. Minute ging ein Ruck durch das Team der Gastgeber, die nun an beiden Enden des Feldes entschlossener zu Werke gingen. 14 Punkte, etliche davon durch Schnellangriffe nach Ballgewinnen, erzielten sie in den folgenden vier Minuten, die Bayreuther dagegen nur vier. Adonis Thomas, der zusammen mit De'Mon Brooks die Hauptlast in der Medi-Offensive trug, führte sein Team aber wieder zurück, so dass es zur Pause unentschieden stand. Bei den Bambergern waren Stevan Jelovac (sieben Punkte in Halbzeit 1) und Ricky Hickman (10) wesentlich engagierter als noch im Spiel gegen die Bayern.
Kurze Zeit von der Rolle
Die schwache Verteidigung der Bamberger zu Beginn des dritten Viertels nutzten die Bayreuther gnadenlos aus. Sie punkteten per Korbleger oder Dreier fast nach Belieben. Mit einem 15:3-Lauf, zu dem Kassius Robertson acht Zähler beisteuerte, erspielten sie sich einen Zwölf-Punkte-Vorsprung (58:46, 24. Minute). Das zeigte Wirkung bei den Gastgebern, bei denen die Verunsicherung wuchs. Medi hätte in dieser Phase mit etwas mehr Konzentration im Abschluss noch weiter davonziehen können. Jelovac sorgte mit zwei Freiwürfen und einem Treffer unter dem Korb dafür, dass Brose nur mit einem Zehn-Punkte-Rückstand (60:70) in den Schlussdurchgang ging.
Bayreuth schlägt zurück
Diesen verkürzten Jelovac mit drei Zählern und Elias Harris mit einem Drei-Punkte-Spiel innerhalb von zwei Minuten auf nur noch vier Punkte. Die Bayreuther ließen sich zunächst davon nicht beeindrucken. Center Andreas Seiferth sorgte jetzt dafür, dass sein Team vorne blieb. Zudem hatten die Gäste Glück, dass die Schiedsrichter ihre harte Gangart in der Verteidigung nicht unterbanden. Der Grund für die historische Bamberger Heimniederlage war das aber nicht. Vielmehr schafften es die zeitweise desolaten Gastgeber zu keiner Zeit, die Bayreuther Offensive zu stoppen.
Bereits eineinhalb Minuten vor Spielende jubelten in der Brose-Arena bei einer Zwölf-Punkte-Führung ihrer Mannschaft nur noch die Bayreuther Fans. Die Bamberger Anhänger pfiffen das Brose-Team dagegen nach der Schlusssirene aus.
Die Statistik
ist doch eigentlich inzwischen schon egal wie und wo und in welcher euro liga die mannschaft spielt, mittelfristig gesehen gehen in 2 - 4 jahren hier sowieso die lichter aus und das wars
Schrecklich - habe seid 25 Jahren Dauerkarte - aber was ich gestern gesehen habe, war das schlechteste Spiel in all den Jahren. Eine Bamberger Mannschaft die in keiner Phase des Spieles Einsatz gezeigt. Keinerlei Defensive die Mannschaft spielte saft- und kraftlos mit keinerlei Einsatzwillen.
Bin sehr enttäuscht frage mich allerdings auch oft, der einzige starke Spieler Alexander, warum der so wenig Einsatzzeit bekommt. Ich finde er ist der einzige bei uns der sich unter dem Korb gut durchsetzen kann.
Die Mannschaft gestern war ne Lachnummer und jeder konnte es live auf Sport eins miterleben genauso wie wir in der Halle.
Befürchte die Lücken in den Zuschauerreihen werden künftig noch größer sein.
Die Kommentare sind leider so vorhersehbar wie Sonnenschein im Oman. Die Sportler wagen es gegen ein anderers Bundesligateam zu verlieren und schon wird von Debakel gesprochen. In vielen Spielen wird schon gepfiffen sobald das Team zurückliegt. Meine Dauerkarten habe ich vor Jahren zurückgegeben da hinter mir nonstop der Gegner beschimpft wurde sobald man zurücklag. Das ist nicht meine Auffassung von Sport und Fairness. Wie es gehen kann zeigten mir die Fans von Greuther Fürth während ihrer Bundesligasaison ( hatte auch Dauerkarte): kein Heimspiel gewonnen, aber nie Pfiffe oder Unfairness der Mannschaft gegenüber. Mal läufts halt und mal nicht. Aber Bamberg will FreakCity sein, dies sollte man nicht nur im Erfolg ( denn nur mit dem Erfolg kam ja diese Euphorie). Es mag ja einiges sachlich stimmen, aber dies ist Bestandteil des Sports, dort spielen zum Glück keine Maschinen. Pfeiffen kann ich wenn jemand demonstativ die Arbeit verweigert ( wie damals einigen Legionäre bei Bundesligaspielen) Aber nicht wenns halt einfach nicht rund läuft. FreakCity zu sein heisst für mich gemeinsam bis zu den PlayOffs mannschaftlich fit zu werden. Und wenns nicht klappt: auf ein Neues.
@cadizo
Ihr Kommentar geht am Thema vorbei. Es geht nicht darum ob man Spiele gewinnt oder verliert, sondern wie man sie gewinnt oder eben verliert! Mit fliegenden Fahnen unterzugehen bei vollem kämpferischen Einsatz, das verzeiht der Fan. Da wird auch akzeptiert, dass der Gegner laut Namen und Verein "eigentlich" schwächer eingeschätzt wurde. Oder aber, dass der Gegner ganz einfach besser war, wie zuletzt die Bayern. Also einen Gegner beschimpft habe ich noch nie, das sind höchstens einzelne Deppen. Aber wenn der Einsatz und die Lust fehlen, die Coaches anscheinend nicht wissen wie man coached, dann kann man auch mal das eigene Team auspfeifen.
Ich lobe das Team wenn ich Anlass dazu sehe, keine Frage.
Ich kritisiere, wenn ich als zahlender Fan MIST vorgesetzt bekomme.
Das gestern war von den Coaches, sind ja schließlich genug da, UND von einigen Spielern dargeboten wurde war eine basketballtechnische Unverschämtheit, die mit nichts zu entschuldigen ist.
Der Bamberger Basketball, der mehr als 10 Jahre das Aushängeschild dieser Sportart in Deutschland war, wird kaputt gemacht - und das bei den immer noch sehr hohen finanziellen Mitteln.
Meine allerletzte Hoffnung ist der neue Geschäftsführer Dirks, der auch gestern sich dieses Debakel angeschaut hat.
Die sportliche Leitung kann es offenbar nicht und ist deshalb aus meiner Sicht nicht mehr länger tragbar.
Und der eine oder andere Spieler ebenso.