Vor dem Euroleague-Auftritt von Maccabi Tel Aviv am Donnerstag (19 Uhr) bei den Brose Baskets steht ein Ex-Bamberger im Blickpunkt - Trevor Mbakwe.
Vor dem Euroleague-Auftritt von Maccabi Tel Aviv am Donnerstag (19 Uhr) bei den Brose Baskets steht ein Ex-Bamberger im Blickpunkt - Trevor Mbakwe. Der athletische 2,07-Meter-Center hatte in der letzten Saison maßgeblichen Anteil daran, dass die Brose Baskets den siebten Meistertitel nach Bamberg holen konnten. Elias Harris, der sich mit dem 26-jährigen US-Amerikaner bei Auswärtsspielen das Zimmer teilte, kennt das Energiebündel ganz genau und freut sich darauf, seinen Kumpel wiederzusehen: "Er hat in den letzten Partien sehr gut gespielt. Er wird sicher sehr herzlich empfangen und Gas geben wollen, weil er sich hier sehr wohl fühlt. Unsere Aufgabe ist es, das zu verhindern. Aber das wird schwer, weil er natürlich eine Wucht ist."
Harris, der beim Euroleague-Heimsieg gegen Darussafaka Istanbul mit seiner Athletik die Riesen Semih Erden und Oguz Savas in den Schatten stellte, wird sich heute sicherlich einige Minuten mit dem vier Zentimeter größeren Mbakwe messen: "Ein Vorteil ist, dass wir seine Schwächen und Stärken kennen, wissen, was er macht. Wir hatten ja ein ganzes Jahr, um uns auf ihn vorzubereiten."
Mbakwe will Momentum nutzen
Und wie sieht "das Biest", so der Spitzname Mbakwes, die Rückkehr nach Freak City? "Das ist ein sehr wichtiges Spiel, das wir unbedingt gewinnen wollen, um das Momentum, das wir uns durch die letzten beiden Siege gesichert haben, fortzusetzen", betont der Center. Vor einer Woche feierte er mit Maccabi mit dem 79:63 gegen Sassari den ersten Erfolg in der Euroleague-Saison, und am Wochenende in der israelischen Winner-League gab's in Holon einen 81:73-Sieg.
"Es ist ein Auswärtsspiel, das wird nicht einfach, aber unser Ziel ist es, die Partie auf die richtige Art und Weise anzugehen und als Sieger rauszukommen. Die Bamberger verfügen über ein starkes Team, das sogar in Moskau eine Siegchance besaß. Sie besitzen einige Führungspersönlichkeiten, sehr gute Aufbauspieler und einige Große. Wir dürfen uns keine Ballverluste erlauben und müssen eine gute Verteidigung spielen", nennt Mbakwe die Faktoren, die zum Erfolg in der Frankenhölle führen sollen.
Doch das wollen Elias Harris und seine Mitstreiter verhindern. Unter Zugzwang sieht der 2,03-Meter-Mann sein Team aber nicht: "Wir sind klein Bamberg und spielen gegen groß Maccabi, von daher stehen wir nicht unter Druck, können befreit aufspielen und viel Spaß haben. Klar ist natürlich, dass wir unsere Heimspiele gewinnen wollen, aber auch das gehen wir alles ohne Druck an."
Harris weiß genau, was für die Brose Baskets in diesem Duell zweier Teams, die gegen die Gruppenfavoriten ZSKA Moskau und Unicaja Malaga Niederlagen einstecken mussten, auf dem Spiel steht: "Dieser Klub hat in der Euroleague immer eine große Rolle gespielt und wird auf alle Fälle mit dem Ziel hierher kommen zu gewinnen. Aber wir werden bestmöglich vorbereitet sein, damit wir gut dastehen."
Neben dem Duell unter dem Korb wird auch der Wettstreit der "Kleinen" interessant. Bambergs Spielmacher Brad Wanamaker bekommt es mit Taylor Rochestie zu tun, der in der letzten Saison bester Korbjäger der Königsklasse war. Rochestie weiß aus seiner Zeit in Göttingen und in Berlin genau, was ihn in Freak City erwartet.
Die Einschätzungen der Trainer
Andrea Trinchieri (Brose-Trainer): "Jedes Heimspiel in der Euroleague ist wichtig, um zu überleben. Die Heimspiele zu gewinnen, geben uns die Hoffnung, die Top 16 zu erreichen. Aber wir müssen bedenken, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, die die Euroleague bereits fünf Mal gewonnen hat. Das letzte Mal ist es ihnen vor zwei Jahren in meiner Heimatstadt Mailand gelungen. Die Aufgabe, die wir haben, ist super, super schwer. Jeder muss über seine Grenzen gehen - die Spieler, die Trainer und auch die Fans.
Trevor hat mit uns große Erfolge gefeiert. Er hat uns sehr viel geholfen, aber wir haben auch ihm geholfen, einen sehr guten Vertrag zu bekommen. Ích muss die Spieler lieben, die ich habe. Er spielt großartig, da gibt es überhaupt keinen Zweifel. Aber es spielt eine Mannschaft gegen eine andere. Nicht ein Spieler gegen einen anderen. Wenn Trevor 35 Punkte erzielt und 25 Rebounds holt und wir gewinnen dennoch mit einem Punkt Unterschied, bin ich überglücklich."
Guy Goodes (Maccabi-Trainer): "Bamberg präsentierte sich zuletzt in toller Form. Wir haben das Spiel in Moskau gesehen, wo sie eineinhalb Minuten vor dem Ende noch die Chance hatten, das Spiel zu gewinnen. Das wird ein harter Kampf, weil das Spiel für beide Teams sehr wichtig ist. Wir haben uns gut vorbereitet, müssen in jeder Minute des Spiels sehr physisch zu Werke gehen und dürfen uns keine Fehler erlauben. Wir müssen wieder die Verteidigung zeigen, die uns in den letzten beiden Spielen ausgezeichnet hat und 40 Minuten als Team auftreten."