Nach sechs Jahren Abstinenz kehrt Steffen Hamann zurück ins Frankenland. Beim ProA-Ligisten in Baunach erhält der gebürtige Rattelsdorfer einen Ein-Jahres-Vertrag. Im Artikel finden Sie ein kurzes Video-Interview mit Hamann.
Die Tinte unter dem Vertrag war noch nicht ganz trocken, da stand der gerade neu verpflichtete Spieler von Bike Café Messingschlager Baunach unserer Zeitung schon Rede und Antwort. Steffen Hamann - amtierender deutscher Basketballmeister mit dem FC Bayern München - unterschrieb für ein Jahr beim ProA-Aufsteiger.
Im Endeffekt war es eine Herzenssache für den 33-Jährigen. "Für mich gab es viele Gründe. Zum einen komme ich aus der Gegend, zum anderen bin ich immer noch fit und es kitzelt noch", so Hamann. Natürlich hatte es auch andere Angebote aus dem In- und Ausland - auch aus der 1. Liga - gegeben, doch für den ehemaligen Nationalspieler kamen diese nicht in Frage. "Ich bin einfach überzeugt von dem Basketball-Projekt, was hier in Bamberg und Baunach aufgezogen wird."
Ein Projekt, das Ende der 90er Jahre auch Wolfgang Heyder mit ins Leben gerufen hat. Für ihn schließt sich mit der Verpflichtung Hamanns der Kreis. "Steffen war einer der ersten, der das volle Nachwuchs-Programm bei uns durchgezogen hat", so der jetzige Koordinator des Nachwuchsprogramms der Brose Baskets. Und tatsächlich kann Hamann als Vorbild für alle dienen, die künftig das Programm durchlaufen.
Augenmerk aufs Studium Als 15-Jähriger wurde er von Heyder aus Rattelsdorf nach Bamberg zum TTL geholt, durchlief alle Jugendmannschaften, wurde Zweit- und Erstligaspieler und machte nebenbei auch noch seine Ausbildung. "Ich hoffe, dass Steffen vieles an unsere Jungen weitergeben kann und so etwas wie ein Mentor für sie wird", so Heyder über den neuen Baunacher Aufbauspieler, der hofft, bei BCM Baunach wieder Basketball und die Ausbildung unter einen Hut zu bringen - er will nämlich sein Studium vollenden.
Ob das dann alles so klappt, hängt auch von seinem neuen Trainer ab. Doch wer sollte schon daran zweifeln, wenn Hamann die Verbindung zu Ivan Pavic so bezeichnet: "Wir sind mehr als Freunde, wir sind wie Geschwister." Der kleine Bruder - Pavic ist gut 100 Tage jünger als Steffen Hamann - freut sich, einen so erfahrenen Spieler zur Verfügung zu haben, an dessen Verpflichtung er nicht ganz unschuldig ist. "Wir haben im Sommer oft miteinander über seine Zukunft gesprochen", erklärt der Baunacher Trainer. "Ich habe ihm dann gesagt, dass ein Karriereende nicht in Frage kommt, und habe ihm - zunächst aus Spaß - einen Platz bei uns angeboten."
Aus diesem Spaß wurde Ernst. Für Hamann, der laut Heyder ein Sympathieträger für die Jugend, aber auch für die Geldgeber ist, waren schnell die nötigen Sponsoren gefunden, auch wenn man nicht glauben darf, dass der Verein für ihn finanziell große Sprünge gemacht hat. "Wenn es Steffen ums Finanzielle gegangen wäre, dann wäre Baunach sicher letzte Wahl gewesen", ist sich Pavic sicher. Aber für Hamann entschieden einfach andere Dinge: "Es fühlt sich nach sechs Jahren verdammt gut an, und meine Oma freut sich auch, dass ich wieder da bin."
Brachen wir nicht den Herrn H
na ja, lassen wir das mal so stehen, aber ganz die Wahrheit ist es meiner Meinung nach nicht.
Ich vermute nämlich, dass es sich für Hamann noch viel "guterer" angefühlt hätte, wäre es nach ihm gegangen, und er hätte in München bleiben können. Aber der große FCBB hat ihn was gepfiffen. Schweini wird ihm sicherlich schwer fehlen.
Wäre ein BBL-Club auf seine Gehaltswünsche eingegangen, so meine zweite Vermutung, wäre er wohl nicht in die Pro A nach Baunach gewechselt.
Aber prinzipiell isses mir auch egal, Hauptsache nicht Bamberg.