Die Bamberger sichern sich trotz einer schwachen zweiten Hälfte in der Champions League einen 78:71-Erfolg gegen Nymburk.
Die Bamberger Brose-Basketballer setzten ihren Aufwärtstrend zumindest im zweiten Viertel fort und belohnten ihre treuen Fans mit dem neunten Sieg auf internationalem Parkett. Zum Hauptrundenabschluss der Basketball-Champions-League feierte die Mannschaft von Trainer Federico Perego in der für die Tabellensituation in der Gruppe C unbedeutenden Partie einen 78:71 (46:36)-Erfolg gegen CEZ Nymburk. Schon vorher stand der neunmalige deutsche Meister als Tabellendritter fest und trifft im Achtelfinale auf einen Zweiten der anderen drei Gruppen. Die Auslosung erfolgt am Freitag in der Schweiz, mögliche Gegner der Bamberger sind Banvit Bandirma, Besiktas Istanbul (beide Türkei) oder Reyer Venedig (Italien).
Perego verzichtete in diesem 14. Gruppenspiel des drittklassigen europäischen Wettbewerbs auf seinen Star Tyrese Rice, dafür fand der zuletzt suspendierte Center Cliff Alexander wieder Berücksichtigung, der formschwache Stevan Jelovac schmorte weiter auf der Bank. Am Rande der Partie wurde bekannt, dass der Vertrag mit dem 20-jährigen langzeitverletzten Australier William McDowell-White einvernehmlich aufgelöst worden ist.
Wie schon so oft in dieser Saison leistete sich das Brose-Team einen Fehlstart: Die Tschechen nutzten die mangelnde Intensität in der Verteidigung der Hausherren zu sechs schnellen Punkten. Nach genau fünf Minuten hatte der Gastgeber bereits 19 Punkte kassiert und rannte einem Sieben-Punkte-Rückstand hinterher, den sich Nymburk auch dank einiger Offensivrebounds verdient hatte. Nach einer Auszeit verlieh vor allem Patrick Heckmann der Brose-Defensive mehr Stabilität. Der Nationalspieler war es auch, der per Dreier nach zwölf Minuten für die erste Hausherren-Führung sorgte.
Nur im zweiten Viertel überzeugt
In zweiten Viertel (27:13) legten die Bamberger dann einen Zahn zu: Jetzt lief im Angriff der Ball, so dass meist freie Würfe herausgespielt wurden. Unter der Regie von Nikos Zisis und Daniel Schmidt standen dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung bereits zur Pause 15 Assists zu Buche. Mit acht Dreiern (bei einer Trefferquote von 42 Prozent) sicherten sich die nun engagiert verteidigenden Brose-Akteure bis zum Seitenwechsel eine Zehn-Punkte-Führung, zu der auch Arnoldas Kulboka, der zu Beginn viermal aus der Distanz verballert hatte, seinen Anteil beitrug.
Nach dem Seitenwechsel leisteten sich beide Teams zahlreiche Aussetzer, so dass in dreieinhalb Minuten auf beiden Seiten gerade einmal jeweils zwei Punkte zustande kamen. Die Unparteiischen passten sich dem mäßigen Niveau der Partie an. Zwischenzeitlich kam Nymburk bis auf sieben Punkte heran, doch der kampfstarke Elias Harris sorgte wieder für eine zweistellige Führung (55:44). Nach grauenhaften zehn Minuten ging der Gastgeber mit acht Zählern Vorsprung ins Schlussviertel.
Auch im Schlussviertel trafen die Hausherren jede Menge schlechte Entscheidungen und schossen eine Fahrkarte nach der anderen, so dass sich der keineswegs überzeugende Gast aus Tschechien nach 35 Minuten auf 59:63 herankämpfen konnte. Hickman per Dreier und Rubit führten die Bamberger aber endgültig auf die Siegerstraße. Am Freitag beim MBC wird so eine Leistung aber nicht reichen, die Punkte mitzunehmen.
Spieler des Spiels
Ein Großteil dieser Mannschaft besitzt keine Leidenschaft, so wie dies vor Jahren der Fall war.
Wen meinst jetzt speziell, bezogen auf das gestrige Spiel, bei dem es um nichts mehr ging ?
Es war auch Rice nicht dabei, der schon noch ein paar zusätzliche Punkte gebracht hätte. Jelovad bekommt keine Sekunde mehr, den kann man nicht zählen bezüglich "keine Leidenschaft".
Den Großteil des Teams sehe ich schon durchaus kämpfend, Olinde, Heckmann, Harris, Zisis, Hickman (spielt ne sehr gute Defense wie ich meine), Rubit sowieso.
Mit leidenschaftlichem Personal musst halt auch Glück haben; unser Sportdirektor ist da aber nicht die richtige Person, solche Spieler auch zu finden. Da hapert es am meisten.
Ich hoffe auf Perego und auf unsere Bamberger Assistant-Coaches sowie auf Arne Dirks. Nur mal die Hoffnung nicht aufgeben.