Die Zeichen stehen auf Abschied: Es deutet vieles darauf hin, dass Brose Bamberg und Geschäftsführer Rolf Beyer bald getrennte Wege gehen.
Zumindest sind "Headhunter" auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer für die Bamberger Basketball GmbH. Kandidaten wurden bereits angesprochen, ob sie Interesse an einem Wechsel zu den Brose-Basketballern haben. Das wurde unserer Zeitung von mehreren Quellen bestätigt.
"Wie immer gilt, dass wir uns zu Gerüchten nicht äußern. Würden wir das tun, müssten wir täglich Meldungen herausgeben und Dinge dementieren. Daher: So lange es keine offizielle Stellungnahme des Vereins zu einem Thema gibt, ist es ein Gerücht, das wir nicht kommentieren", erklärte Brose-Mediendirektor Thorsten Vogt auf Nachfrage. Beyer selbst gab keine Stellungnahme ab.
Aus vereinsnahen Quellen war jedoch zu erfahren, dass Beyer seine Kündigung zum Ende des Jahres bereits eingereicht habe und 2019 zu einem großen Unternehmen im Landkreis Bamberg wechsle.
Seit 2014 im Amt
Beyer hatte nach dem Rücktritt von Wolfgang Heyder zum 1. Juli 2014 die Geschäftsführung bei der Bamberger Basketball GmbH übernommen. Bereits im November 2013 war er in den Aufsichtsrat des Bundesligisten berufen worden. Vor seinem Wechsel zu den Bamberger Basketballern war der gebürtige Allgäuer lange Jahre in verschiedenen Funktionen für die Firma Brose tätig. Im August 2005 hatte er die Führung aller kaufmännischen Funktionen für den Standort Hallstadt und sechs weiterer Gesellschaften innerhalb der Brose-Gruppe übernommen.
Mit den Brose-Basketballern feierte Beyer drei deutsche Meisterschaften. Zudem forcierte er die Pläne für einen Hallenneubau sowie die Erschließung der Metropolregion Nürnberg im Bereich Marketing und Sponsoring. Beide Projekte wurden in den vergangenen Monaten wieder zurückgefahren. Obwohl er zuvor nichts mit Basketball zu tun gehabt hatte, ging Beyer in seinem Job als Geschäftsführer eines Profiteams voll auf. Bei Mitarbeitern, Fans und Sponsoren ist er gleichermaßen beliebt.
Mir völlig schleierhaft wie man Rolf Beyer einen schlechten Job unterstellen kann. Titel am Fließband, letztes Jahr "nur" Halbfinale. Ausser Bayern München im Fussball kann niemand Titel programmieren. Das Ende der hohen Ansprüche wird ein Fall sein auf die Ränge 4 bis 9. Da wird man mit Halbfinale dann zufrieden sein und der Ära Beyer noch nachwinken....
Ich hatte erst kürzlich geschrieben: "Wer hat denn die teuren Verträge mit den Spielern in der letzten Saison abgeschlossen? Wer hatte das Budget erstellt? Wer hatte den Trainer eingestellt?" Das macht bestimmt nicht Herr Stoschek selbst. Dazu ist ein Geschäftsführer wie Herr Beyer da. Und im Falle eines Misserfolgs erfolgt dann meist die Trennung. Von welcher Seite die Trennung ausgeht, ist letztendlich egal. Geht man freiwillig, dann gibt's keine Abfindung, aber der Ruf ist nicht so sehr geschädigt. Wird man gefeuert, naja, dann erhält man zwar eine Abfindung, aber die Suche nach einem neuen Arbeitgeber wird schwieriger.
Unter Herrn Stoschek ist so ein Job ein Schleudersitz, das sicherlich sehr gute Gehalt kann man wohl auch als Schmerzensgeld bezeichnen.
Alles Gute, Herr Beyer!!
Rolf Beyer ist ein sympatischer Zeitgenosse. Aber, das Geschäft ist brutal. Wenn man mal zurück schaut auf die letzte Saison, dann wurden da doch einige grobe Fehlentscheidungen getroffen. Vielleicht hat er geahnt, dass da was läuft und ist mit seiner Kündigung den Verein zuvor gekommen. Manchesmal ist aber ein neuer guter Besen gut.