Nach dem Spiel des SV Memmelsdorf gegen Schweinfurt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Schweinfurter Fans und vermeintlichen Anhängern des FC Eintracht Bamberg. "Eine Katastrophe" meint FCE-Chef Mathias Zeck.
Das Spiel fiel eher unter die Kategorie "Sonntagskick". Für den SV Memmelsdorf ging es am Dienstagabend um nichts mehr, der FC Schweinfurt stand schon als Aufsteiger aus der Bayernliga Nord in die Regionalliga Bayern fest. Es entwickelte sich eine muntere Partie, die 3:3 endete. Besondere Vorkommnisse: keine.
Doch nach dem Spiel änderte sich das schlagartig - im wahrsten Sinn des Wortes. Die Schweinfurter Fans waren schon auf dem Weg zu ihren Autos, als sie von Fans, die die Polizei dem FC Eintracht Bamberg zuschreibt, abgefangen wurden. Die Bamberger interessierten sich offenkundig nicht für das Spiel und zettelten eine handfeste Auseinandersetzung an, in deren Folge die Polizei insgesamt 20 Personen festnahm.
"Wir haben nicht wirklich etwas mit bekommen. Die Schweinfurter Fans waren im Stadion sehr ruhig", erklärt SVM-Vorstand Harald Förtsch.
Erst als auf dem Parkplatz das Blaulicht aufblitzte, seien sie auf die Schlägerei aufmerksam geworden. "Die Polizei hat da meines Erachtens sehr gut gehandelt", so Förtsch, der sich nicht daran erinnern kann, die Bamberger Fans vorher im Stadion an der Schmittenau gesehen zu haben.
Das betont Helmut Fischer von der Polizei-Inspektion Bamberg-Land. "Die Aktionen fanden alle nach dem Spiel und außerhalb des Vereinsgeländes des SV Memmelsdorf statt", so der Polizeisprecher. Zwar hätten sich die Bamberger nicht als Fans des FC Eintracht zu erkennen gegeben, doch nach ersten Ermittlungen sind einige von ihnen dem "Spektrum des Vereins zuzuordnen", wie Fischer erläutert.
Insgesamt wurden 20 Personen von der Polizei vorübergehend festgenommen. Auf der Dienststelle wurden diese dann erkennungsdienstlich behandelt und befragt. "Über Nacht" musste aber keiner der Randalierer bleiben.
Als "Katastrophe" bezeichnete der Vorsitzende des FC Eintracht Bamberg Mathias Zeck die Vorfälle. Er und der Verein distanzierten sich sofort von diesen "Fans". "Ich habe mich sofort bei der Polizei informiert, um welche Leute es sich handelt", so Zeck. Seinen ersten Erkentnissen nach seien unter den festgenommenen Bambergern ehemaliger Anhänger des FCE, die der Verein aber schon wegen mehrerer Vergehen verbannte. "Gegen einen dieser Leute haben wir bereits ein bundesweites Stadionverbot ausgesprochen. Das sind für uns keine Bamberger Fans, das sind kriminelle Jugendliche."
"Echte Fans" schützen Der 45-Jährige weiß, dass es mit dieser Gruppe schon öfter Probleme gegeben hat und will vor allem auch die "echten Fans" des Vereins schützen. "Wir müssen aufpassen, dass wir nicht alle Bamberger Anhänger über einen Kamm scheren.
Das ist eine kleine Gruppe, die auch schon von den Fans ,aussortiert‘ worden ist", weiß der FCE-Vorsitzende. "Dennoch ist es immer schlecht, wenn der Fußball für so etwas missbraucht wird."
Gerade in der jetzigen Phase der Saison, da der FC Eintracht sportlich fast gesichert ist, sind solche Meldungen kontraproduktiv. "Wir sind schon in Gesprächen mit Sponsoren für die kommende Regionalliga-Saison und da schrecken solche Aktionen natürlich ab.
Was die Randalierer angeht, nimmt nun alles den üblichen Amtsweg. Gegen die vorübergehend Festgenommenen laufen Ermittlungen wegen Körperverletzung und Landfriedensbruch. Auch die zuständigen Polizei-Inspektionen wurden inzwischen eingeschaltet. Sowohl den Beamten aus Schweinfurt als auch den Kollegen der PI Bamberg-Stadt liegen die Namen der Personen vor.
Polizeisprecher Holger Dremel von der PI Bamberg-Stadt ist schon in regem Austausch mit dem FC Eintracht Bamberg. "Wir werden beim nächsten Bamberg-Spiel genau aufpassen, dass diese Leute nicht ins Fuchspark-Stadion gelangen", so der Hauptkommissar. Auch Mathias Zeck will den Vorfall so schnell wie möglich vergessen machen und von Vereinsseite die Übeltäter bestrafen. "Sollten sich noch weitere dieser Randalierer als Fans des FC Eintracht Bamberg herausstellen, werden wir auch gegen diese sofort ein bundesweites Stadionverbot verhängen", so Zeck. Im Fußball hätten solche Szenen nämlich nichts zu suchen.