Die Brose Baskets waren in Vitoria chancenlos gegen bärenstarke Basken. Am Samstag ist der Bundesliga-Spitzenreiter in Crailsheim hoher Favorit.
                           
          
           
   
          Wie schon vor zwei Wochen bei der 70:91-Schlappe bei ZSKA Moskau, mussten die Brose Baskets auch in Vitoria nach der 64:90-Pleite die Überlegenheit eines der Topteams der Euroleague auf heimischem Parkett anerkennen. "Ich habe das Gefühl, ich muss meinen Spielern beistehen. Denn wir sind jetzt in einer Situation, von der ich vor der Top-16-Runde befürchtet habe, dass sie kommen kann, weil uns einfach die Erfahrung fehlt", betonte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri und ergänzte: "Deshalb werde ich auch nicht mit dem Finger auf einzelne Spieler zeigen. Wir waren bisher sehr gut und werden aus diesem Spiel lernen."
War es in Moskau das zweite Viertel, in dem die Bamberger mit 11:30 untergingen, besaßen sie in Vitoria von Beginn an keine Chance und lagen schon nach den ersten zehn Minuten mit 13:26 hinten. "Wir haben es nicht geschafft, ihrer Intensität zu begegnen. Wir fingen zu soft an, haben offene Würfe nicht getroffen - das hat unsere Psyche beeinflusst. Deshalb hatten wir nie eine Chance, das Spiel zu gewinnen", konstatierte Trinchieri treffend.
 Während die Bamberger einen rabenschwarzen Tag erwischten, gingen die Basken mit viel Selbstvertrauen nach den drei Euroleague-Siegen in Folge gegen ZSKA Moskau sowie bei Real Madrid und in Barcelona zu Werke. Vitorias Trainer Velimir Perasovic war denn auch glücklich über die Vorstellung seiner Jungs: "Ich denke, dass wir eines unserer besten Spiele in der bisherigen Saison hingelegt haben - nicht nur offensiv, sondern auch in der Verteidigung. Viele Spieler waren heiß, und wir waren sehr akkurat."
  
  Trinchieri: Sie haben uns gekillt
 
Dank ihrer Aggressivität klauten die Basken den harmlosen Bambergern einige Male den Ball und kamen per Schnellangriff zu einfachen Punkten. "Sie haben uns mit ihrer Intensität gekillt", stellte Trinchieri nüchtern fest. Den Bambergern gelang es aber auch in der zweiten Hälfte nicht, den Rückstand in erträglichem Rahmen zu halten. Spielen die Basken allerdings auf diesem Niveau weiter, dann wird es in der letzten Top-16-Partie am 7. April in Bamberg ohnehin nicht auf den direkten Vergleich ankommen. Vitoria beendete die Vorrunde mit 5:2 Erfolgen und gilt als einer der heißen Anwärter auf das Play-off-Viertelfinale. Nachdem die Brose Baskets aber in den sieben verbleibenden Partien gegen die Crème de la Crème des europäischen Basketballs fünf Mal Heimvorteil genießen, ist dem deutschen Meister bei momentan drei Siegen und vier Niederlagen durchaus noch der Sprung auf Rang 4 in der "Todesgruppe F", der zum Weiterkommen berechtigt, zuzutrauen.
Bevor es aber in der Euroleague am Donnerstag, 25. Februar, in Nürnberg gegen Real Madrid weitergeht, ist der deutsche Meister auf nationaler Ebene gefordert: In den Bundesliga-Partien gegen die Kellerkinder in Crailsheim am Samstag (18.30 Uhr) und am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) beim Mitteldeutschen BC will sich der Spitzenreiter das nötige Selbstvertrauen für das Top Four um den deutschen Pokal am Wochenende 20./21. Februar beim Erzrivalen in München, der sich den Brose Baskets im Halbfinale entgegenstellt, holen.
 Auch die Crailsheimer waren am Mittwoch ausnahmsweise unter der Woche im Einsatz und mussten im Kellerduell gegen die BG Göttingen eine bittere 63:96-Klatsche hinnehmen. "Das sind nicht wir, was man da heute gesehen hat", stellte Merlins-Trainer Ingo Enskat nach der Pleite ernüchtert fest. Die Bamberger, die am Freitag nach der Ankunft am Münchner Flughafen, direkt nach Crailsheim reisten, müssen sich in der Arena Hohenlohe auf eine Mannschaft einstellen, die ohne Druck darauf aus sein wird, den Tabellenführer zu ärgern und etwas gutzumachen.