Die Bamberger waren in diesem wichtigen Spiel in Barcelona überfordert und kassierten bei den Katalanen eine deutliche 57:75-Niederlage.
Die Erfolgsserie der Brose Baskets, die zuletzt mit drei Euroleague-Siegen in Folge für Furore gesorgt hatten, ging am späten Donnerstagabend in Barcelona abrupt zu Ende. Nach der deutlichen 57:75-Niederlage im Palau Blaugrana, die eigentlich schon zur Pause (23:43) feststand, gegen den Spitzenreiter der spanischen Elite-Liga ACB kann sich der deutsche Meister in der "Todesgruppe F" der Euroleague-Top-16-Runde aus eigener Kraft nicht mehr für das Play-off-Viertelfinale qualifizieren. Mit einem Heimsieg am kommenden Donnerstag über den Tabellenzweiten Laboral Kutxa Vitoria und den passenden Resultaten der Konkurrenz könnte der erstmalige Einzug einer deutschen Mannschaft in die Top 8 aber noch möglich sein. In der zweiten Partie des Donnerstags feierte Khimki Moskau einen klaren 98:66-Erfolg gegen Olympiakos Piräus. Vor dem letzten Top-16-Spiel der Bamberger steht am Sonntag noch der Bundesliga-Auftritt in Bonn auf dem Programm.
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Brad Wanamaker gegen Barcelona - so lässt sich das erste Viertel treffend beschreiben. Die zehn Punkte des Bamberger Kapitäns waren aber zu wenig, das Star-Ensemble aus Barcelona ins Wanken zu bringen. Nach einem guten Start (7:3) gelang den Bambergern in der Offensive rein gar nichts. "Wir spielen in allen Bereichen schlampig, sind nicht aggressiv", konstatierte Brose-Trainer Andrea Trinchieri in einer frühen Auszeit. Seine Jungs wirkten aber nicht nur in der Offensive lethargisch, auch in der Verteidigung klappte wenig - vor allem im Rebound ließen sich die Bamberger Großen immer wieder von Joey Dorsey und Ante Tomic überraschen.
Den 12:18-Rückstand nach dem ersten Viertel machten die Bamberger dann fast wett (19:22), doch Barca ließ nicht locker und zog kontinuierlich davon: Zur Pause betrug die Führung des hohen Favoriten bereits 20 Punkte. Das Reboundverhältnis von 23:14 spiegelt die Hilflosigkeit des deutschen Meisters wider. "Wir dürfen nicht frustriert sein. Wenn wir auf diesem Niveau mithalten wollen, müssen wir diesem physischen Spiel begegnen. Meine Spieler liegen ständig auf dem Boden. Die Schiedsrichter pfeifen nichts. Das Freiwurfverhältnis ist bei 16:2 für Barcelona", analysierte Trinchieri die erste Hälfte.
Nach der Pause kassierte Nicolo Melli zwei fragwürdige Offensivfouls und Trinchieri das Technische. Im Angriff waren die Bamberger jetzt etwas produktiver. Vor allem Daniel Theis gelangen einige Korberfolge, sodass die Oberfranken etwas verkürzen konnten (37:53). Doch das war nur ein Strohfeuer, Ante Tomic sorgte dafür, dass die Hausherren mit einem komfortablen 59:41-Vorsprung in die letzten zehn Minuten gingen.
Im Schussviertel wurde schnell deutlich, dass die Brose Baskets nicht in der Lage waren, dem hohen Favoriten noch einmal gefährlich zu werden. Die Körpersprache verriet, dass sich der deutsche Meister aufgegeben hatte und einer klaren Niederlage entgegensteuerte. Die gut 250 Bamberger Fans und die 100 Brose-Mitarbeiter aus der Firmenfiliale in Santa Margarida wurden bitter enttäuscht.
FC Barcelona: Abrines (13 Punkte/1 Dreier), Doellman (12), Tomic (12), Arroyo (11/2), Dorsey (8), Oleson (7), Perperoglou (7/1), Satoransky (3), Navarro (2), Vezenkov / Brose Baskets: Wanamaker (16/2), Strelnieks (8), Miller (8), Theis (8), Zisis (4), Melli (4), Heckmann (4), Staiger (3/1), Radosevic (2), Harris, Nikolic