Elias Harris: Ich habe jede Sekunde auf dem Feld einfach nur genossen

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Elias Harris beim Korbleger gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Gabe OlaseniDaniel Löb
Elias Harris beim Korbleger gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Gabe OlaseniDaniel Löb
 
 
 

Der Center von Brose Bamberg freut sich nach einem Jahr Verletzungspause über den tollen Empfang der Fans und die Rückkehr aufs Spielfeld.

Bei der Spielervorstellung bekam der Mann im Bamberger Trikot mit der Nummer 20 den meisten Beifall. Nach einjähriger Pause lief Elias Harris am Samstag bei der Pokalpartie gegen Würzburg erstmals wieder als Spieler auf das Parkett der Brose Arena. "Es hat mich sehr gefreut, dass die Fans mich so empfangen haben", sagte der 29-Jährige und bekannte: "Ich habe jede Sekunde auf dem Feld einfach nur genossen."

Zwei Knieoperationen, aufgrund derer Harris in den vergangenen zwei Spielzeiten nur zehn Bundesliga-Spiele bestreiten konnte, hatte er über sich ergehen lassen müssen. Nach monatelanger Reha war die Meniskusblessur endlich auskuriert, doch in der Vorbereitung auf diese Saison warf ihn eine Oberschenkelzerrung abermals zurück. Die lange Leidenszeit ist jetzt aber vorbei. Der Bamberger Ex-Kapitän steht wieder auf dem Feld. Fünf Punkte und einen geblockten Wurf bei einer Einsatzzeit von 7:45 Minuten wies die Statistik bei seinem Saisondebüt auf. Harris hielt sich aber noch zurück, passte den Ball lieber, als selbst zu werfen.

Doch das dürfte sich bald ändern, denn schon in den Testspielen vor seiner Oberschenkelzerrung hatte der Nationalspieler angedeutet, dass er auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist. "Elias spielt sehr gut in den wenigen Minuten, die er auf dem Feld steht. Er verändert das Spiel und macht uns besser. Ich zähle auf ihn", meint Brose-Trainer Ainars Bagatskis. Der Lette hofft, dass Harris seinem Team noch mehr physische Präsenz unter den Körben gibt.

Harris selbst ist zunächst einmal froh, dass er endlich wieder spielen kann. "Mir ist in der Zeit, in der ich verletzt war, bewusst geworden, wie schön es ist, sein Hobby zum Beruf zu haben. Manchmal nimmt man das einfach so als gegeben hin. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich jetzt, dass alles ganz schnell vorbei sein kann. Deshalb will ich in dieser Saison jedes Training und jedes Spiel einfach nur genießen", sagt der dienstälteste Bamberger Profi.

Seit Dezember 2013 trägt der Nationalspieler das Brose-Trikot. Unter Trainer Andrea Trinchieri feierte er drei deutsche Meisterschaften, in der verkorksten letzten Saison stand er nur in drei Bundesligapartien auf dem Parkett. Im Vergleich zum Vorjahr urteilt Harris: "Das Team ist wieder mehr eine Einheit, es geht familiärer zu. Basketballerisch gibt es natürlich noch genug Dinge, in denen wir uns verbessern können. Die Teamchemie ist aber das Wichtigste, und diese Grundsubstanz besitzt unser Team."

Nach Ansicht des 29-Jährigen habe die Brose-Mannschaft genug Qualität, um gegen jeden zu gewinnen. Über Titelchancen in Bundesliga oder Champions League will er aber nicht sprechen: "Ziele bedeuten ja auch immer Druck, und das ist das Letzte, was wir gebrauchen können. Wir müssen mit Spaß an die Sache herangehen, und das ist auch die Philosophie des Trainers."

Apropos Spaß: Auf die Frage, warum die Bamberger im Vergleich zur Vorwoche wesentlich weniger Schwierigkeiten mit den Würzburgern hatte, antwortete Harris verschmitzt: "Weil ich diesmal dabei war!"