In den letzten fünf Minuten hätten die müden Bamberger in Frankfurt dank der 36 Punkte ihres überragenden Kapitäns beinahe noch einen 15-Zähler-Rückstand wettgemacht. Am Ende gab's aber eine 86:88-Niederlage.
Nur rund 42 Stunden nach der Euroleague-Glanzvorstellung auf Sardinien, wo die Brose Baskets einen wichtigen 90:77-Auswärtssieg feiern durften, sowie einer strapaziösen Reise über Rom nach Frankfurt in den Knochen, präsentierte sich der deutsche Meister am Sonntag bei den Skyliners verständlicherweise müde. Das nützten die auf der Erfolgswelle schwimmenden Frankfurter eiskalt aus und feierten gegen den deutschen Meister mit dem 88:86 (48:40)-Sieg wettbewerbsübergreifend den achten Erfolg in Serie.
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Es lag sicher nicht an den Schiedsrichtern, dass die Brose Baskets die zweite Saisonniederlage hinnehmen mussten, doch die Herren Matip, Neubecker und Arik verhinderten mit ihren kleinlichen Pfiffen jeden Spielfluss und schickten die Akteure insgesamt 69 (!) Mal (Frankfurt 43) an die Freiwurflinie.
Die Frankfurter kamen richtig heiß raus. Danilo Barthel und Aaron Doornekamp trafen jeden Wurf und sorgten schnell für einen 22:11-Vorsprung der Skyliners. Jetzt fingen sich aber die Gäste und kämpften sich mit einem 9:0-Lauf heran.
Trinchieri muss nach zwei technischen Fouls die Halle verlassen
Aber auch im zweiten Viertel machten die Skyliners deutlich, dass sie ihre Erfolgsserie fortsetzen wollten. Nach dem 31:24 übernahm auf Bamberger Seite Brad Wanamaker die Verantwortung. Die Verteidigung packte jetzt entschlossener zu, im Angriff wurde oftmals der freie Dreierschütze (6 von 10 in der ersten Halbzeit) gefunden, und Janis Strelnieks, der später verletzt ausschied, sorgte mit einem Drei-Punkte-Spiel nach dem 2:0 für die zweite Führung des deutschen Meisters (38:37).
3,4 Sekunden vor der Pause rastete Andrea Trinchieri aus, weil die Unparteiischen ein sehr zweifelhaftes Foul gegen Gabe Olaseni gepfiffen hatten. Bambergs Coach kassierte zwei Technische und musste die Halle verlassen. Der überragende Barthel (21 Punkte in der ersten Halbzeit) nutzte seine vier Freiwürfe zum 48:40-Pausenstand.
Trinchieri sauer auf die Schiedsrichter
Trinchieri gratulierte am Ende den Frankfurtern zum Sieg: "Sie waren besser als wir. Meine Spieler hatten heute einen schlechten Tag, wenig Energie und Konzentration. Aber ich weiß, dass wir auf unsere Fehler reagieren werden. Ich hoffe, dass die Schiedsrichter das auch tun werden. Wir sind alle Teil desselben Geschäfts und tragen Verantwortung. Meine Spieler müssen sich mir gegenüber rechtfertigen, ich gegenüber dem Club. Wem gegenüber müssen dies die Schiedsrichter tun?"
Nach dem Seitenwechsel übernahm Assistenztrainer Ilias Kantzouris an der Seitenlinie - doch am Spielverlauf (63:49) änderte sich zunächst wenig. Dank des überragenden Doornekamp lag Frankfurt fünf Minuten vor dem Ende sogar mit 80:65 in Front. Doch jetzt stemmte sich Brad Wanamaker (36 Punkte) gegen die Niederlage. Im Alleingang brachte er sein Team auf 83:85 heran - die Skyliners wackelten gewaltig. Am Ende hatten sie dann aber doch das Glück des Tüchtigen, denn ein Korbleger von Patrick Heckmann und ein Dreier von Lucca Staiger verfehlten ganz knapp das Ziel.
Wanamaker: Wir haben zu viele Fehler gemacht
"Wir haben nicht so verteidigt, wie wir das sonst tun. Dadurch sind die Frankfurter in ihren Rhythmus gekommen. Das war ein anstrengendes Spiel, in dem wir viele Fehler gemacht haben. Die Frankfurter haben eine gute Mannschaft, die durch die Erfolgsserie mit viel Selbstvertrauen auftritt. Das müssen wir anerkennen", zog Bambergs Topwerfer Brad Wanamaker Bilanz.
Viel Lob erhielt der Brose-Kapitän von Frankfurts Danilo Barthel, der selbst eine herausragende erste Halbzeit gespielt hatte: ""Wir hatten einen komfortablen Vorsprung und wollten den über die Zeit bringen. Dass Wannamaker so aufdreht, zeigt seine Klasse. Er ist sicher der herausragende Spieler der Liga."
Die Statistik
Fraport Skyliners Frankfurt - Brose Baskets Bamberg 88:86 (26:22, 22:18, 21:22, 19:24)
Frankfurt Barthel (23 Punkte/1 Dreier), Doornekamp (22/3), Voigtmann (12), Klein (11/1), Robertson (10/1), Theodore (7), Little (3/1), Merz, Richter, Morrison
Bamberg Wanamaker (36/4), Strelnieks (12/1), Zisis (10/1), Theis (10/1), Miller (5/1), Heckmann (5/1), Idbihi (4), Harris (2), Olaseni (2), Melli, Staiger
SR Matip, Neubecker, Arik
Zuschauer 4720
Gesamtwurfquote Frankfurt 46 Prozent (23 Treffer/50 Versuche), Bamberg 52 (26/50)
Dreierquote Frankfurt 39 Prozent (7/18), Bamberg 43 (9/21)
Freiwurfquote Frankfurt 81 Prozent (35/43), Bamberg 96 (25/26)
Rebounds Frankfurt 29 (17 defensiv/12 offensiv), Bamberg 23 (16/7)
Ballgewinne/-verluste Frankfurt 6/14, Bamberg 4/15
Assists Frankfurt 19 / Bamberg 11
Fouls Frankfurt 25 / Bamberg 35
Am Ende wurde es dann nochmal super, aber es hatte nach dem großes Rückstand dann doch nicht mehr für einen Sieg gelangt. Ich muss Companion voll und ganz Recht geben, die Schiedsrichter waren einen Katastrophe!!! Ich habe das Spiel auf Radio Bamberg mitverfolgt und mit dem Beko BBL Liveticker (das komplette Spiel).
Kommentar von mir: Es wurde auf beiden Seiten sehr oft gepfiffen. Das war mit Sicherheit übertrieben. Trotzdem ist das letzte Wort um die Meisterschaft noch nicht gesprochen. In Berlin muss Bamberg gewinnen und zuhause gegen München. Das ist wichtig! Viel Erfolg auch gegen Malgaga und gegen Hagen!
..was aber vor allem anderen an den drei Schiedsrichtern lag - ein Spiel so zu verpfeifen sucht schon seinesgleichen ! Wenn die BBL nichts besseres zu den Spielen schicken kann, dann sollte sie den Anspruch (bis 2020 beste Liga Europas..) aber ganz schnell zu den Akten legen.
Diese Schiedsrichterleistung war einfach eine FRECHHEIT. Und das auch überwiegend zu Ungunsten der Brose Baskets - man bekam den Eindruck wenn ein Brose-Spieler einen Frankfurter nur schräg anschaute wurde ein Foul gepfiffen. Die Verteilung der Fouls und der gegebenen Freiwürfe spricht da eine deutliche Sprache... Aber da der Schiedsrichter-Oberboss ein gewisser Boris S. ist, der bekanntermaßen in Bamberg auch immer seine napoleonische Selbstdarstellung durchzog, schickte er mit Matip einen Schiri der auch nicht gerade durch neutrale Sichtigkeit was die Brose Baskets betrifft, auffällt. Sich beschweren hilft da wohl nicht.. Aber mit solchen Schiedsrichtern braucht die BBL nicht wirklich auf eine SR-Leistungsverbesserung hoffen..
Unabhängig aber von der miesen SR-Leistung muß man aber auch anmerken, dass ein paar Rebounds mehr, ein paar Assist mehr, ein paar Ballverluste weniger dennoch zu einem Sieg gereicht hätten - es sei denn, die Schiedsrichter hätten noch mehr abgepfiffen.. Ironie aus...
Insgesamt aber das Fazit - dass solche Schiedsrichter diesem schönen Sport einen fürchterlichen Bärendienst erwiesen haben - Neuzuschauer oder Wenig-Basketballschauer werden sich bei diesem Zerpfeifen mit Grausen abgewendet haben und wohl nicht mehr so häufig zuschalten werden - dank dieser drei Superpfeifen.