Bambergs erfahrener Grieche macht im letzten Viertel in Tübingen den Unterschied und führt die Brose Baskets noch zu einem 98:88-Erfolg. Bereits am Dienstag geht's mit dem Heimspiel gegen den MBC weiter.
Dank des überragenden Nikos Zisis, der im Schlussviertel 16 seiner 21 Punkte verbuchte und zudem in seinen 30 Minuten Einsatzzeit acht Pässe spielte, die direkt zu einem Korberfolg führten, sicherten sich die
Brose Baskets einen 98:88 (49:47)-Arbeitssieg bei den Walter Tigers Tübingen. Die ausgeruhten Schwaben verlangten dem Meister drei Viertel lang alles ab und mussten sich erst in den letzten zehn Minuten der individuellen Qualität und der Erfahrung von Zisis und Brad Wanamaker beugen. Mit diesem Erfolg bleiben die Brose Baskets den alleine noch ungeschlagenen Berlinern, die einen deutlichen 77:57-Erfolg im Spitzenspiel in Bonn feierten, auf den Fersen. Die Münchner Bayern hingegen unterlagen mit 69:74 in Frankfurt und kassierten ihre zweite Saisonniederlage.
Ein Offensiv-Feuerwerk erlebten die begeisterten Zuschauer in der ersten Halbzeit in der Paul-Horn-Arena. Bambergs Trainer Andrea Trinchieri hatte wieder den talentierten Patrick Heckmann in seiner Startformation. Und der 23-Jährige steuerte auch prompt fünf Punkte zur 11:6-Führung nach fünf Minuten bei. Jetzt konterten die Tübinger die beiden Strelnieks-Dreier ebenfalls mit erfolgreichen Distanzwürfen, sodass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte (21:23).
Staiger versenkt fünf Dreier
Im zweiten Viertel schoss dann Lucca Staiger den Vogel ab: Fünf Dreier bei nur sechs Versuchen standen in der Halbzeitstatistik für den Brose-Scharfschützen, der von den 30 mitgereisten Bamberger Fans mit Sprechchören gefeiert wurde.
Der Meister zog zwar immer wieder auf fünf, sechs Punkte (43:37, 46:41) davon, doch Nachlässigkeiten in der Bamberger Verteidigung und die Tübinger Reboundstärke (17:12) sowie ihre Treffsicherheit (61 Prozent aus dem Feld/Bamberg 50) sorgten dafür, dass Mihailovic, Green und Co. bis zur Pause wieder auf 47:49 dran waren.
Wanamaker dreht auf
Im dritten Viertel gingen die Hausherren noch zweimal in Führung (51:49, 57:56), doch dann übernahm vor allem Brad Wanamaker viel Verantwortung. Dank einer verbesserten Verteidigung verloren die Hausherren jetzt einige Bälle, die Bambergs Kapitän postwendend in Körbe ummünzte. Doch die Hausherren ließen sich nicht abschütteln. Vor allem Mihailovic hatten es die Tigers zu verdanken, dass sie auch nach 33 Minuten (73:74) noch an der Überraschung schnupperten.
Mit einem 15:3-Lauf zum 89:76, bei dem Zisis unter anderem drei Dreier im Korb der Gastgeber versenkte, machte der hohe Favorit dann aber doch alles klar. Von den 31 Punkten der Bamberger im Schlussviertel verbuchte der griechische Routinier alleine 16, Wanamaker kam auf sieben Zähler.
"Tübingen hat uns das Leben lange schwer gemacht, das war nicht überraschend. Kräfte konnten wir in dieser Partie keine sparen, wir mussten alles auf dem Parkett liegen lassen. Aber wir haben am Ende gewonnen, das ist die Hauptsache", zog Bambergs Scharfschütze Lucca Staiger, der in der zweiten Halbzeit überraschend nicht mehr zum Einsatz kam, Bilanz.
Jetzt gilt es für die Brose Baskets schnellstmöglich neue Kräfte zu sammeln, denn schon am Dienstag (20 Uhr) wartet mit dem Heimspiel gegen den Mitteldeutschen BC die dritte Partie innerhalb von sechs Tagen.
Die Statistik
Walter Tigers Tübingen - Brose Baskets 88:98 (21:23, 26:26, 19:18, 22:31)
Tübingen Mihailovic (22 Punkte/3 Dreier), Fitzpatrick (15/2), Russell (13), Buford (11), Green (8/1), Radosavljevic (8/1), Nadifeji (7/1), Agva (4), Deschner
Bamberg Zisis (21/3), Wanamaker (19), Staiger (15/5), Strelnieks (11/3), Theis (7), Harris (6), Idbihi (6), Heckmann (5/1), Melli (4), Miller (4), Olaseni
SR Madinger, Simonow, Kindervater
Zuschauer 2950
Gesamtwurfquote Tübingen 59 Prozent (33 Treffer/56 Versuche), Bamberg 56 (32/57)
Dreierquote Tübingen 42 Prozent (8/19), Bamberg 44 (12/27)
Freiwurfquote Tübingen 74 Prozent (14/19), Bamberg 88 (22/25)
Rebounds Tübingen 25 (20 defensiv/5 offensiv), Bamberg 24 (18/6)
Ballgewinne/-verluste Tübingen 7/13, Bamberg 10/14
Assists Tübingen 14/ Bamberg 20
Fouls Tübingen 26/ Bamberg 22
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....besser kann man es nicht analysieren. Ich sehe es deshalb genauso.
Spannendes Spiel. Insbesondere das 1. und 2. Viertel. Wie schon so oft, läuft es dann eine Zeit lang im 4.Viertel für die Franken gut . Geht den Gegnern im 4.Viertel immer die Puste aus? Dann können die Bamberger sich gut absetzen. Dann noch viel Erfolg am Dienstag gegen Weißenfels!
Schön ist auch, daß München in Frankfurt verloren hat!!!
..sehr viel mehr begeisterndes kann man von diesem Spiel leider nicht behaupten.. halt, doch, da war noch Lucca Staiger als Scharfschütze - der leider obwohl er sein Visier glänzend eingestellt hatte von Trinchieri in der zweiten Hälfte nicht mehr berücksichtigt wurde - warum, fragt sich wohl fast jeder, sollten doch die bisherigen Vielspieler und Leistungsträger entlastet werden - das wäre doch die perfekte Gelegenheit gewesen! Was sich Trinchieri dabei gedacht hat, wird wohl sein kleines Geheimnis bleiben, verstehen jedenfalls kann man es nicht unbedingt.. Dann war da im Schlußabschnitt noch Wanamaker und Zisis die die Kohlen grad noch aus dem Feuer holten, auch Idbihi bemüht, wird hoffentlich im Lauf der Saison noch zu einer guten Form finden.. Warum auch Heckmann in der zweiten Halbzeit nicht mehr aufs Parkett kam, auch er hätte für Entlastung sorgen können - auch da weiß nur der Trainer die Antwort, denn was ein Miller in diesem Spiel gebracht - oder vielmehr nicht gebracht hat, im Gegenteil eines seiner grottigsten Spiele bislang, das hätte Staiger und Heckmann locker besser machen können. Auch Harris, Theis und Melli sehr enttäuschend, wenn das schon Ermüdungserscheinungen sind, dann Gnade uns <....> Olaseni - no further comment! keinerlei Fortschritt in den Monaten die er jetzt hier ist, was die Verantwortlichen seinerzeit in ihm sahen, jedenfalls kam noch kein spielerisches Vermögen zum Vorschein, weder für die EL, auch in der BBL scheint er dem Gameplan nicht gewachsen, mal sehen wie lange dieses Experiment noch läuft..
Ganz im allgemeinen muß man aber auch kritisch anmerken dass die Defense absolut lächerlich war - wenn man sich von einer, sorry Tübingen - mittelmäßigen Mannschaft 88Punkte einschenken läßt ist das einfach indiskutabel - grad wo Trinchieri so viel Wert auf konzentrierte Abwehrarbeit, schnelle Beine und ebensolchen Kopf legt muß man sagen, das war wohl nix.. Glück, dass wenigstens Staiger,Zisis und Wanamaker gut trafen..