Wollen die Bamberger weiter vom Viertelfinale träumen, müssen sie gegen Khimki Moskau einen weiteren Heimsieg einfahren.
Khimki Moskau kommt mit einem neuen Trainer zu der vorentscheidenden Euroleague-Partie am Donnerstag (22 Uhr) nach Bamberg. Nachdem der russische Vizemeister in den letzten Wochen deutlich hinter den Erwartungen zurück geblieben ist, musste die litauische Basketball-Legende Rimas Kurtinaitis nach fünf erfolgreichen Jahren bei Khimki am Dienstag seinen Hut nehmen und wurde durch den sehr erfahrenen Dusko Ivanovic ersetzt.
Khimki auswärts noch ohne Sieg
Wollen die Brose Baskets ihren Traum vom Erreichen des Play-off-Viertelfinales am Leben erhalten, zählt für sie gegen die Moskowiter nur ein weiterer Heimsieg. Die Tatsache, dass die Mannschaft aus der Vorstadt von Moskau in der Top-16-Runde zwar mit 5:5 Siegen vor den Bambergern in der Tabelle auf Rang 5 steht, aber in fremden Hallen noch ohne Erfolgserlebnis ist, sollte den Bambergern (4:6) Hoffnung geben.
Obwohl der deutsche Meister beim Hinspiel die Überlegenheit der Russen anerkennen musste. Die Niederlage fiel mit 61:78 ziemlich deutlich aus, sodass der direkte Vergleich für die Mannschaft von Andrea Trinchieri wohl außer Reichweite liegt.
"Zunächst müssen wir sehen, was der Trainerwechsel bringen wird. Khimki war eine Mannschaft mit unglaublich viel Talent in der Offensive", betont Bambergs Coach und nennt dabei die Namen Shved, Koponen, Rice und Honeycutt. "Jetzt haben sie auch noch mit Boone einen neuen Spieler verpflichtet. Daher müssen wir uns darauf konzentrieren, was wir beeinflussen können. Denn es ist schwierig zu erraten, was sie unter dem neuen Coach machen werden", stochert Trinchieri nach dem Trainerwechsel ein wenig im Nebel, was die taktische Ausrichtung der Gäste betrifft.
Doch der Italiener glaubt an seine Jungs und verspricht: "Wir spielen zuhause, und wir werden alles tun, um in dieser Gruppe weiter mit dabei zu sein."
Josh Boone, der neue Khimki-Center, ließ es am Wochenende mit 26 Punkten und 14 Rebounds gegen Kasan in der offenen russischen United League gleich richtig krachen. Allerdings konnte auch er die vierte Niederlage in Folge (85:90 gegen Kasan) nicht verhindern. Boone wird in Bamberg wohl den angeschlagenen Top-Rebounder James Augustine ersetzen.
Theis und Miller fraglich
Allerdings plagen auch die Brose Baskets Verletzungsprobleme: Darius Miller und Daniel Theis pausierten auf Grund von Fußverletzungen am Montag beim 82:58-Sieg über Gießen. Die Chancen auf einen Einsatz von Theis bezifferte Trinchieri mit 60:40, im Falle von Miller wird wohl der Spieler selbst entscheiden, ob es geht oder nicht.
Beim gefeierten 72:71-Erfolg gegen Olympiakos Piräus vor einer Woche war Miller deutlich anzusehen, dass ihn Schmerzen plagten.
"Khimki ist ein Team mit sehr guten Einzelspielern. Die Mannschaft spielt sehr hart. Aber wir haben in den letzten Partien gezeigt, dass wir physisch dagegenhalten können. Das hat man gegen Olympiakos gesehen. Das müssen wir wieder schaffen. Die Fans im Rücken geben uns immer noch einmal ein bisschen mehr Energie und einen Schub nach vorne. Ich denke, es ist was drin für uns", betont Youngster Patrick Heckmann.
"Team braucht Unterstützung"
Auf die ungewohnt späte Anfangszeit um 22 Uhr (in Moskau ist es auf Grund der Zeitverschiebung 24 Uhr) meinte der 24-Jährige: "Ich wäre müde, wenn ich um Mitternacht spielen müsste." Bleibt zu hoffen, dass das auch bei den Assen der Russen, die auswärts ohnehin nicht die Ausgeschlafensten zu sein
scheinen, so ist.
Mediendirektor Thorsten Vogt appelliert, trotz des späten Spielbeginns, der einer Live-Übertragung im russischen Fernsehen geschuldet ist, das Team zu unterstützen: "Das kann ein vorentscheidendes Spiel für uns sein, deshalb brauchen wir alle Fans. Die Mannschaft kann schließlich nichts dafür, dass wir so spät anfangen." Um den Besuchern das Warten zu erleichtern, gibt es Getränke-Specials und Livemusik. In der Halle heizt ein Discjockey während des Aufwärmens die Stimmung an. "Party ist garantiert", verspricht Vogt.