Brose Bamberg verliert in der Champions League nach einem schwachen letzten Viertel mit 80:84 gegen die tschechischen Gäste von ERA Nymburk. Es war die vierte Niederlage in Folge.
Die Basketballer von Brose Bamberg bleiben in der Negativspirale gefangen. Die 80:84 (45:44)-Niederlage am Dienstagabend zum Rückrundenstart in der Champions League gegen ERA Nymburk war wettbewerbsübergreifend bereits die vierte in Folge. Zudem haben sie nach den Bundesliga-Pleiten gegen Ulm und Würzburg nun schon zum dritten Mal hintereinander das Parkett der Brose-Arena als Verlierer verlassen. Zwar stehen die Oberfranken mit einer ausgeglichenen Bilanz von vier Siegen und vier Niederlagen in der Gruppe C als Vierter noch auf einem Play-off-Platz, können aber heute Abend von Peristeri von diesem verdrängt werden.
Während die Bamberger im ersten Duell mit den Tschechen schnell hoch in Rückstand gerieten, gaben sie diesmal zu Beginn den Takt vor. Mit schnellem Spiel erarbeiteten sie sich nach sechs Minuten eine zweistellige Führung (19:9). Allerdings konnten sie das hohe Niveau nicht halten. Da sich die Fehlwürfe aus der Distanz häuften, kam der Gast bis zum Viertelende auf 24:18 heran. Ein ähnliches Bild bot sich den Zuschauern im zweiten Durchgang. Wieder setzten sich die Hausherren zunächst ab. Nach zwei Dreiern von Mateo Seric in Folge betrug der Vorsprung zwölf Punkte (34:22, 12. Minute).
Viele Ballverluste
Allerdings konterten die Gäste. die auf ihren verletzten Topscorer Jaromir Bohacik verzichten mussten, mit einem 13:2-Lauf. Ihnen spielte dabei in die Karten, dass die Bamberger in dieser Phase sehr fahrig agierten. Sechs Ballverluste leisteten sie sich im zweiten Abschnitt. Zudem bekamen sie den 2,11 Meter großen Center Zach Hankins nicht in den Griff. Als einziger Spieler hatte der US-Amerikaner zur Halbzeit bereits zehn Punkte auf seinem Konto. Hankins hatte kurz vor der Pausensirene Nymburk erstmals in Führung gebracht, doch Christian Sengfelder sorgte mit einem Korbleger dafür, dass die Bamberger, die sieben Rebounds mehr als der Gegner geholt hatten (23:16), mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Kabine gingen. Bei der Trefferquote lagen beide Teams fast gleichauf (45,7/44,1 Prozent).
Ihre Nervosität konnten die Hausherren in der Pause nicht aus den Knochen schütteln. Der Gast aus Tschechien brauchte nicht lange auf Fehler des Kontrahenten zu warten, um diese postwendend zu bestrafen. Auf 57:50 setzten sich die Tschechen ab, ehe Sengfelder mit sieben Punkten in Folge die Aufholjagd im Alleingang besorgte. Der Ex-Braunschweiger steckte mit seiner Energie die Mitspieler an. Plötzlich war fast jeder Wurf ein Treffer, ins letzte Viertel gingen die Bamberger mit einer Sieben-Punkte-Führung (71:64).
Abschütteln konnten sie die Gäste aber nicht, im Gegenteil: Gegen die Zonenabwehr von Nymburk taten sie sich jetzt schwer, weil die Distanzwürfe nicht mehr in den Korb gingen. Während in den ersten vier Minuten des letzten Viertels lediglich Retin Obasohan nur einmal aus der Mitteldistanz erfolgreich war, trafen die Tschechen in diesem Abschnitt viermal, und mit dem Dreier von Hayden Dalton lagen sie auf einmal wieder vorne (74:73).
Keine Punkte in Schlussminute
Wieder einmal bahnte sich in der Brose-Arena eine dramatische Schlussphase an. Die Intensität nahm zu, beide Mannschaften mussten hart um ihre Korbschlüsse kämpfen, und als es in die letzte Minute ging, war beim Stand von 80:80 für beide Teams noch alles drin.
Doch während ERA Nymburk wenigstens noch zwei Freiwürfe in den Korb gingen, vergaben für die Bamberger Elias Harris und Sengfelder. Und mit einem Dunking mit der Schlusssirene machte Vojtech Hruban den Sieg für Nymburk perfekt. Wieder einmal verloren die Bamberger ein Spiel im letzten Viertel, das sie mit 9:20 deutlich abgaben.
Ich bin der Meinung, dass da grundsätzlich etwas nicht stimmt in der Mannschaft und da müßte der Trainer langsam Maßnahmen ergreifen. Es kann doch nicht sein, dass man das letzte Viertel immer wieder vergeigt. Da ist im Kopf der Spieler der Wurm drin.