Brose Bamberg verspielt beim Mitteldeutschen BC mehrmals eine beruhigende Führung, gewinnt aber nach Verlängerung mit 99:96. Louis Olinde glänzt mit einer Karrierebestleistung.
21 Punkte bedeuteten für den 21 Jahre alten Louis Olinde einen Karrierebestwert. Der überragenden Leistung des A2-Nationalspielers hatten es die Bamberger Brose-Basketballer zu verdanken, dass sie sich am Sonntag in einer nervenaufreibenden Partie in Weißenfels mit 99:96 (88:88/39:42) nach Verlängerung glücklich durchsetzten und damit den zweiten Sieg in der noch jungen Bundesligasaison landeten.
Über weite Strecken der Partie lag die Mannschaft von Trainer Roel Moors in Führung, schaffte es aber nicht, sich entscheidend abzusetzen. "Uns fehlt noch der Killerinstinkt. Wenn wir uns ein Polster aufbauen, müssen wir es auch schaffen, davon zu zehren und ein Spiel souverän zu Ende zu bringen", meinte Olinde, dessen Team es - wie schon vor einer Woche gegen Alba Berlin - dem Gegner erlaubte, im vierten Viertel wieder in die Partie zurückzufinden.
MBC zeigt Nehmerqualiäten
Erstmals zweistellig führten die Gäste in der 32. Minute (76:66), doch mit einem 10:0-Lauf glich der Mitteldeutsche BC aus. Nehmerqualitäten hatten die Hausherren schon zuvor gezeigt, und auch in der Verlängerung stemmten sie sich bis zur letzten Sekunde gegen die Niederlage. 1:17 Minuten vor Schluss lagen die Bamberger nach einem Halbdistanzwurf von Christian Sengfelder zum 97:90 komfortabel in Führung, doch nach zwei weiteren von insgesamt 14 Ballverlusten hatte der MBC im letzten Angriff die Chance, eine zweite Verlängerung zu erzwingen. Der Dreier von Strahinija Micovic prallte aber vom Ring ab. "Phasenweise spielen wir richtig guten Basketball. Dann machen wir zwei, drei Fehler, und schon ist der Gegner wieder dran. Es war ein schweres Spiel. Es zeigt uns, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Ich bin froh, dass wir den Sieg einfahren konnten", sagte Moors.
Das Team des Belgiers zeigte Licht und Schatten. Lediglich Olinde war auf beiden Seiten des Feldes konstant effektiv. Center Assem Marei kam als zweitbester Bamberger auf 18 Punkte, war aber erst nach der Pause ein Faktor im Spiel der Gäste. In der ersten Halbzeit hatte der Ägypter maßgeblichen Anteil daran, dass die Freiwurfquote bei den Oberfranken magere 43 Prozent betrug. Sechs der 14 Fehlwürfe gingen auf das Konto des Centers. Paris Lee kam zwar auf elf Assists, der Aufbauspieler traf aber am Ende der regulären Spielzeit einige schlechte Entscheidungen, die den Mitteldeutschen die Verlängerung bescherten. Kameron Taylor erzielte zehn seiner zwölf Punkte nach der Pause, musste im letzten Viertel aber nach seinem fünften Foul vom Feld.
Moors: Charakter gezeigt
Letztlich setzte sich mit den Bambergern aber die Mannschaft durch, die die bessere Teamleistung zeigte. Sowohl bei den Rebounds als auch bei den Korbvorlagen hatten sie klar bessere Werte. Im Ergebnis spiegelte sich das zwar nicht wider, Moors freute sich aber, dass sein Team angesichts des spannenden Spielverlaufs "Charakter gezeigt hat".
Als nächstes steht für die Bamberger eine weitere Auswärtspartie an. Am Mittwochabend (18.30 Uhr) starten sie beim tschechischen Rekordmeister ERA Nymburk in ihre zweite Champions-League-Saison.
Spieler des Spiels
Louis Olinde war der Matchwinner für die Bamberger. 21 Punkte und zwölf Rebounds, davon vier unter dem gegnerischen Korb, bedeuteten ein "Double-Double". Der 21-Jährige traf fünf seiner neun Dreierversuche und sorgte mit zwei geblockten Würfen in der Verlängerung dafür, das sein Team die Nase vorne hatte.
Lieber BasketCase, die Jungs haben es echt nicht nötig, dass ich sie verteidige. Letzten Endes bezahlt (und wahrscheinlich nicht schlecht) der Club ja einen Übungsleiter um die Spieler zu verbessern und zu beurteilen wer spielt und wer nicht (oder wenig). Und lieber martin3, ob die Saison was wird oder nicht, hängt auch von den Erwartungen ab (Meister, Pokal- und Championsleague-Sieger wohl eher noch nicht). Tendenziell schaue ich halt immer lieber auf das Positive. In diesem Fall: 1. gewonnen, 2. 39 vs 27 Rebounds, 3. viele Assists (27, 28?), 4. ein überragender Louis Olinde. Und jetzt nach vorne schauen - also nach Tschechien
Ich seh das realistisch: Die Zeiten, in denen man in den "goldenen Zeiten" schon spätestens zur Halbzeit wusste, dass Bamberg gewinnt sind halt einfach vorbei. Das ist eine neues Team und man muss dem Team auch zugestehen, dass sie momentan noch nicht 40 Min fehlerfrei (zusammen)spielen können. Die Saison ist noch lang, auch andere Teams müssen sich noch finden. Bis jetzt ist doch noch nix dramatisches passiert. "des werd scho"...
Das gesamte Team kann sich diesmal bei Olinde für seine herausragende Leistung bedanken - ohne ihn hätte man
das Feld als Verlierer verlassen. Es war bisher die schwächste Vorstellung in der BBL ( in der laufenden Saison ) .
" Why don´t you play any defense " schrie einmal Moors seine Spieler in einer Auszeit an ...
das erinnerte doch stark an die letzte Katastrophen - Saison. Was haben wieder Stuckey und Bryce Taylor gemacht ?
So gut wie nichts, aber K 62 wird sie schon verteidigen ... mindestens einer davon müsste mal kurz gespielt haben.
Aber lassen wir uns den Sieg nicht nehmen ... es geht deutlich schlechter ... siehe Bonn : Crailsheim 82 : 114 !!!
Kann man teilweise nicht ansehen. Einfache Fehler wie z.B. Ball festhalten oder Freiwürfe. Das wird in dieser Saison wieder nichts.