Brose Bamberg: Lange Gesichter in Litauen

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Brose-Center Cliff Alexander, der sich zweimal verstopfte, und seine Teamkollegen hatten sich den Auswärtstrip nach Litauen am Mittwoch ganz anders vorgestellt. Foto: championsleague.basketball
Brose-Center Cliff Alexander, der sich zweimal verstopfte, und seine Teamkollegen hatten sich den Auswärtstrip nach Litauen am Mittwoch ganz anders vorgestellt.  Foto: championsleague.basketball

Bamberg unterliegt mit Neu-Trainer Federico Perego BC Lietkabelis deutlich mit 67:84 und verpasst den vorzeitigen Einzug in das Top 16.

Der Einstand von Federico Perego als Brose-Cheftrainer ist am Mittwoch beim Gastspiel im litauischen Panevzys missglückt: Die Bamberger mussten sich nach einer schwachen Vorstellung am elften Spieltag der Champions League BC Lietkabelis mit 67:84 (32:45) geschlagen haben. Mit dem vierten Sieg im elften Spiel wahren sich die zuvor wettbewerbsübergreifend sieben Spiele sieglos gebliebenen Litauer die Chance auf das Weiterkommen, Bamberg bleibt trotz der Niederlage Dritter in der Gruppe C. "Lietkabelis hat den Sieg natürlich verdient. Wir waren das ganze Spiel etwas zu ängstlich. Wir haben einfach zu viel nachgedacht", sagte Perego.

Neben Patrick Heckmann (Knöchelverletzung) musste der neue Brose-Coach bei seiner Premiere als Cheftrainer kurzfristig noch auf Augustine Rubit verzichten, der im Training einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen hatte.

Vor der Partie hatte der Italiener von seinem Team gefordert, den Ball in der Offensive laufen zu lassen und in der Verteidigung stets auszuhelfen - zu sehen war davon im ersten Viertel aber kaum etwas. Die Bamberger agierten im Angriff statisch, kamen zu keinen hochprozentigen Abschlüssen und rannten sich mit Einzelaktionen mehrmals fest. Sechs Blocks standen für die Litauer alleine im ersten Viertel zu Buche. Nach dem 12:4 war Perego bereits nach fünfeinhalb Minuten zur ersten Auszeit gezwungen. Besser wurde es danach zunächst nicht, da die Bamberger im kompletten Spiel defensiv keine Antwort auf die Körperlichkeit des Ex-Bayreuthers Center Ziga Dimec fanden. Nach zwölf Punkten Rückstand zum Viertelende (10:22) zeigten die Gäste, angetrieben von den eingewechselten Maurice Stuckey und Daniel Schmidt, endlich Elan.

Bank bringt kurzzeitig Intensität

Durch aggressivere Verteidigung und flüssigere Ballbewegung kämpfte sich Brose nach einem 11:1-Lauf auf 21:23 heran. Nachdem Stuckey und Schmidt aber jeweils ihr zweites Foul kassiert hatten und wieder auf der Bank Platz nehmen musste, ließ die Intensität und das Teamspiel im Angriff wieder nach. Bis auf einige gelungene Einzelaktionen, wie einem einbeinigen Fadeaway-Dreier von Arnoldas Kulboka zum 31:28, boten die Gäste bis zur Halbzeit wenig. Von den 45 Punkten der Gastgeber (Bamberg 32) zur Halbzeit kamen 24 durch Offensiv-Rebounds und Fastbreaks zustande - sicher nicht die gewünschte kämpferische Reaktion nach der Pleite gegen Vechta.

Im dritten Viertel ging es zunächst nicht besser weiter - im Gegenteil. Lietkabelis hatte seinen Vorsprung auf 15 Punkte ausgebaut (50:35), ehe Brose aufwachte und vor allem durch Elias Harris und Tyrese Rice eine Aufholjagd startete. Die Balten leisteten sich nun viele Ballverluste und trafen ihre Würfe nicht mehr, Bamberg reduzierte den Rückstand auf fünf Zähler (60:55, 30.).

Nach einem erfolgreichen Korbleger mit Foul brachte Ricky Hickman bei nur noch zwei Punkten Rückstand Emotionen ins Spiel, die Partie schien zu kippen. Doch unerklärlicherweise ließ Brose jetzt wieder die Zügel in der Verteidigung schleifen und fand in der Offensive keine Lösungen mehr. Nach einem 7:0-Lauf der Gastgeber kamen die Gäste nicht mehr heran und ergaben sich in den letzten Minuten ihrem Schicksal.

BC Lietkabelis - Brose Bamberg 84:67

(22:10, 23:22, 15:23, 24:12)

Lietkabelis Dimec (16 Punkte), Kariniauskas (12), Valinskas (11/1 Dreier), Jasaitis (10/1), Kupsas (10), Cakarevic (9/1), Wilson (7/1), Tarolis (6), Kulvietis (2), Sinovec (1) Bamberg Harris (13/1), Jelovac (12), Hickman (11/1), Alexander (8), Rice (7/1), Zisis (7/1), Kulboka (3/1), Schmidt (3/1), Olinde (3), Stuckey, Taylor SR Baldini (Italien), Cici (Albanien); Gurion (Israel) Gesamtwurfquote Lietkabelis 48 Prozent (29 Treffer/61 Versuche), Bamberg 37 (23/62)

Dreierquote Lietkabelis 22 Prozent (4/18), Bamberg 29 (6/21) Freiwurfquote Lietkabelis 88 Prozent (22/25), Bamberg 94 (15/16) Rebounds Lietkabelis 43(30 defensiv/13 offensiv), Bamberg 28 (19/9)

Ballgewinne/-verluste Lietkabelis 6/12, Bamberg 8/9 Assists Lietkabelis 25/ Bbg. 14 Fouls Lietkabelis 19/ Bbg. 22