Brose Bamberg überzeugt beim 89:82-Erfolg gegen das Bundesliga-Schlusslicht BG Göttingen nur phasenweise.
Nach einem fulminanten ersten Viertel (29:17) sah es so aus, als würden die Bamberger Basketballer das noch sieglose Team der BG Göttingen aus der Halle fegen. Doch sprang für die Oberfranken am Sonntagnachmittag vor 5601 Zuschauern in der Brose-Arena gegen das Bundesliga-Schlusslicht nur ein mühevoller 89:82 (51:44)-Heimerfolg heraus, mit dem sie ihren Platz in der Spitzengruppe behaupteten. "Wir haben zwar einen guten Start in die Bundesliga hingelegt, aber wir müssen weiter hart an uns arbeiten", sagte Neuzugang Christian Sengfelder nach dem Arbeitssieg.
Der fünfte Erfolg in dieser Saison war zwar verdient, weil die Hausherren von Beginn an vorne lagen. Doch machten sie sich das Leben selbst schwer. Dreimal setzten sie sich mit einem zweistelligen Vorsprung von ihrem Gegner ab, schafften es aber nicht, diesen zu verteidigen. Ihre höchste Führung hatten die Bamberger zu Beginn des zweiten Viertels erreicht (31:17, 11. Minute), drei Minuten später waren die Niedersachsen aber wieder auf drei Punkte dran (33:30). Diesen Durchgang musste Aufbauspieler Paris Lee auf Anraten des Mannschaftsarztes auf der Bank verbringen, nachdem er einen Schlag gegen den Kopf erhalten hatte. Doch auch als Lee nach der Pause zurückgekehrt war, schafften es die Bamberger nicht, ans starke Viertel anzuknüpfen, in dem sie den Ball gut bewegt und sich damit viele freie Würfe herausgespielt hatten. Zwar standen insgesamt 25 Assists zu Buche, doch hinterließen die 18 Ballverluste - verursacht von neun Spielern - ihre Spuren.
Partie ist lange offen
Die dadurch entstandene Unordnung in der Bamberger Verteidigung nutzten die "Veilchen" entweder zu Schnellangriffen oder zu Offensivrebounds (insgesamt zehn) und damit zweiten Wurfchancen, mit denen sie doppelt so viele Punkte (12) erzielten wie die Gastgeber. "Wir müssen noch lernen, ein komplettes Spiel über 40 Minuten durchzuziehen. Wir spielen vier Minuten gut und dann wieder zwei Minuten schlecht, in denen wir undiszipliniert sind und den Gegner zurück ins Spiel kommen lassen. Daher war die Partie fast bis zum Ende offen", monierte Brose-Trainer Roel Moors.
Angeführt vom Ex-Bayreuther Kyan Anderson (19 Punkte/9 Assists), der wesentlich effektiver war als Jung-Star Bennet Hundt (7/4), wehrte sich die BG nach Kräften. Mit einem 9:0-Lauf zum Ende des dritten Viertels glich sie zum fünfen Mal aus, und beim Stand von 76:75 drei Minuten vor der Schluss war für die Gäste ein Sieg noch in Reichweite. Doch zwei Dreier von Tré McLean (19/3 Rebounds) und Christian Sengfelder (16/5), den beiden besten Bambergern an diesem Tag, sowie ein Korbleger von Elias Harris sorgten für die Entscheidung.
Am Dienstag gegen Mornar Bar
"Wir wussten, dass die Göttinger besser sind, als der Tabellenstand aussagt. Unterschätzt haben wir sie auf jeden Fall nicht", sagte Moors, dessen Team am Dienstag (20 Uhr) auf ein weiteres noch siegloses Team trifft. KK Mornar Bar hat in der Champions League alle drei Partien verloren.
Spieler des Spiels
Tré McLean absolvierte sein bislang bestes Spiel im Bamberger Trikot. Der Neuzugang erzielte 19 Punkte, zwölf davon per Dreier. Vor der Pause blieb er bei allen drei Distanzwürfen fehlerlos. Dazu kamen noch fünf Punkte durch Freiwürfe. Seine gute Leistung rundete der Flügelspieler mit drei Rebounds, zwei Ballgewinnen und einem Assist ab. ps
Die Statistik
Brose Bamberg - BG Göttingen 89:82
Also ich gehöre auch zu den 5 1/2 Tausend Menschen die in die Halle gehen. Und warum? Weil, wie ich finde, sich da momentan etwas ganz Spannendes entwickelt bzw. entwickeln kann. Man sollte der Mannschaft noch ein bisschen Zeit geben. Aktuell liegt genial und Gewurschtel noch relativ dicht beieinander, aber hier und da sieht's auch schon ziemlich gut aus. Ein bisserl Konstanz noch.... Und wenn ich eine Starting Five mit Weidemann, Olinde und Sengfelder sehe, geht mir echt das Herz auf. Die Jungs entwickeln sich alle prächtig. Also sollte der geneigte Sportfan die Mannschaft unterstützen und nicht rumheulen, dass früher alles besser war. - Meine Meinung!
Trotz der fehlenden Klasse, um z.B. die Meisterschaft zu holen, gehen erstaunlicherweise noch weit über 5000 Z. in die
Brose - Arena. Entweder sind alle Optimisten oder vielen genügen diese Darbietungen wie z.B. gegen Giessen oder
Göttingen und sie sind froh, wenn sie am Schluss abklatschen dürfen ...
die Freiwurfquoten müssen auf jeden Fall noch verbessert werden und die Form von Stuckey aus Würzburg
sowie von B. Taylor aus München sind auch in dieser Saison unauffindbar ...
nur noch ( ! ) 5600 zuschauer, es werden immer weniger, da fehlen im vergleich zu früher 1200 zuschauer, man könnte auch sagen, so langsam gehen die lichter aus
Gegen den Tabellenletzten 18 Ballverluste zu produzieren sagt alles aus. Dass was der Kommentator mehrmals erwähnt hat, schlampige Spielweise kann man voll und ganz unterstreichen. Da ist kein System zu erkennen, einfach nur grausam. Habe mir am Wochenende mal wieder einige Spiele aus der Ära Andrea Trinchieri angesehen - da geht einen das Basketballherz auf. Bei dieser Truppe mit Roel Moors können wir noch lange warten bis Bamberg mal wieder eine Rolle spielt. Schade.