Brose Bamberg ist eine Nummer zu groß für den Aufsteiger

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Maurice Stuckey (links) zieht am Hamburger Rene Kindzeka vorbei. Der Bamberger Flügelspieler brachte viel Energie aufs Parkett und kam auf acht Punkte. Foto: imago
Maurice Stuckey (links) zieht am Hamburger Rene Kindzeka vorbei. Der Bamberger Flügelspieler brachte viel Energie aufs Parkett und kam auf acht Punkte. Foto: imago

Brose Bamberg gewinnt bei den Hamburg Towers mit 89:59.

Die Bamberger Brose-Basketballer haben ihr erstes Spiel überhaupt in der Hamburger Inselparkhalle mit 30 Punkten Vorsprung (89:59/48:28) gewonnen. Dass der Erfolg beim Bundesliga-Neuling so klar ausfallen würde, war nach dem bitteren 71:91 zuvor gegen Nischni Nowgorod nicht zu erwarten gewesen. Entsprechend groß war die Erleichterung bei den Oberfranken nach dem vierten Erfolg in dieser Bundesligasaison. "Wir haben diesen Sieg dringend gebraucht. Unsere Einstellung hat gestimmt", meinte Trainer Roel Moors.

Besonders an Assem Marei war festzumachen, dass die Bamberger bei den Towers ein ganz anderes Gesicht zeigten als zuletzt in der Champions League. Der ägyptische Center, gegen Nowgorod noch ein Totalausfall, war am Samstagabend der effektivste Spieler und unter dem gegnerischen Korb kaum zu stoppen. Auch Michael Carrera, der erstmals im Bamberger Trikot zweistellig punktete (13/7 Rebounds), agierte stark formverbessert. Überhaupt hatten die Bamberger auf den großen Positionen klare Vorteile, das Reboundduell entschieden sie mit 41:24 deutlich für sich.

Mit Nelson Weidemann und Maurice Stuckey erhielten zwei Spieler wesentlich mehr Spielzeit als üblich. Weidemann, von Moors anstelle des formschwachen Kameron Taylor in die Startformation beordert, legte mit den ersten fünf Punkten der Gäste in dieser Partie die Grundlage für den Bamberger Start-Ziel-Sieg. Stuckey, der in den vergangenen drei Spielen überhaupt nicht ran durfte, empfahl sich in knapp 15 Minuten auf dem Feld für weitere Einsätze.

In der über weite Strecken einseitigen Partie gerieten die Bamberger nie in Bedrängnis, da der biedere Aufsteiger nur auf eine Trefferquote von 40 Prozent kam und aus der Distanz lediglich drei von 21 Würfen versenkte. Allerdings boten die Bamberger aufgrund ihrer guten Abwehr auch wenig Angriffsfläche. "Wir haben gekämpft und waren bereit, physisch zu verteidigen", sagte Moors, der lediglich die 17 Ballverluste seines Teams bemängelte. Daraus konnten die Hanseaten aber kein Kapital schlagen, weil sie selbst immer wieder Aussetzer im Spielaufbau hatten.

Die Bamberger erkämpften sich zum Ende des ersten Viertels erstmals einen Zehn-Punkte-Vorsprung (20:10). Diesen bauten sie kurz vor der Pause mit einem 14:0-Lauf, zu dem Marei elf Punkte beisteuerte, auf 20 Zähler aus (48:28). Zu dieser hohen Führung trug auch die bis dahin sehr gute Dreierquote von 58 Prozent (sieben Treffer bei zwölf Versuchen) bei.

Das dritte und vierte Viertel entschieden die Gäste, die auf 20 Assists kamen, ebenfalls zu ihren Gunsten. Obwohl Ex-Nationalspieler Heiko Schaffartzik in seiner 400. Bundesligapartie 13 seiner insgesamt 15 Punkte nach der Pause erzielte, schaffte es der Hamburger Neuzugang nicht, sein Team noch einmal heranzuführen. "Das war eine gute Reaktion von uns auf das Spiel gegen Nowgorod. Wir waren heute hungrig auf den Sieg, das müssen wir in jedem Spiel zeigen", meinte Marei. Der Ägypter und seine Teamkollegen müssen nur zwei Tage nach der Rückkehr aus Hamburg schon wieder die Koffer packen, denn am Mittwoch (18 Uhr) steht bereits das nächste Auswärtsspiel an. Im türkischen Gaziantep gilt es, in der Champions League den ersten Sieg einzufahren.

Spieler des Spiels

Assem Marei stand 21:31 Minuten auf dem Feld und war in dieser Zeit sehr effektiv: Er schaffte mit 21 Punkten und zehn Rebounds ein "Double-Double". Der Center traf neun seiner Würfe aus dem Feld (Trefferquote 69 Prozent) und drei von fünf Freiwürfen (60 Prozent).

Die Statistik

Hamburg Towers - Brose Bamberg 59:89

(12:20, 16:28, 17:20, 14:21) Hamburg Schaffartzik (15 Punkte/1 Dreier), Beech (9/1), Yebo (9), Hollatz (7/1), Ibeh (6), Ogunsipe (6), Franke (5), Walker (2), Kindzeka, Müller, Freese, Powell Bamberg Marei (21), Carrera (13/2), Sengfelder (10/2), Stuckey (8/1), Lee (7/1), Weidemann (7/1), Harris (7), Olinde (6/2), Obasohan (6), K. Taylor (2), McLean (2), B. Taylor SR Hack, Arik, Kattur Zuschauer 3400 (ausverkauft) Gesamtwurfquote Hamburg 40 Prozent (24 Treffer/60 Versuche), Bamberg 57 (34/60)

Dreierquote Hamburg 14 Prozent (3/21), Bamberg 43 (9/21) Freiwurfquote Hamburg 57 Prozent (8/14), Bamberg 67 (12/18) Rebounds Hamburg 24 (17 defensiv/7 offensiv), Bamberg 41 (30/11) Ballgewinne/-verluste Hamburg 6/11, Bamberg 4/17 Assists Hamburg 14 / Bamberg 20 Fouls Hamburg 20 / Bamberg 20