Brose Bamberg ist auf Revanche aus

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Ainars Bagatskis (rechts) und sein Assistent Marcelo Nicola (daneben) verlassen nach der Heimniederlage gegen Vechta die Brose-Arena, in die sie nicht mehr zurückkehrten. Federico Perego (verdeckt) übernahm das Traineramt; links Elias Harris Foto: Daniel Löb
Ainars Bagatskis (rechts) und sein Assistent Marcelo Nicola (daneben) verlassen nach der Heimniederlage gegen Vechta die Brose-Arena, in die sie nicht mehr zurückkehrten. Federico Perego (verdeckt) übernahm das Traineramt; links Elias Harris Foto: Daniel Löb

Das peinliche 65:87 im Heimspiel gegen Rasta Vechta ist dem Brose-Team noch schmerzhaft in Erinnerung. Im zweiten Duell will es den Spieß umdrehen und den starken Aufsteiger in der Bundesliga-Tabelle überholen.

Wer die Homepage des SC Rasta Vechta anklickt, wird mit dem Slogan begrüßt: #alarmstufeorange. Warnen muss der Basketball-Bundesligist aus der niedersächsischen Provinz aber schon lange niemanden mehr. Denn die Klasse des Aufsteigers hat in dieser Saison schon so mancher vermeintliche Favorit zu spüren bekommen. Niemand weiß das besser als die Korbjäger von Brose Bamberg, bei denen die peinliche 65:87-Hinspielniederlage für ein Erdbeben sorgte.

"Wir sind alle heiß auf diese Partie. Nach dem Heimspiel gegen Vechta haben wir definitiv einiges gutzumachen", sagt Brose-Flügelspieler Maurice Stuckey vor dem Rückspiel am Donnerstag (20.30 Uhr). Nach dem desolaten Auftritt am 12. Januar trennten sich die Bamberger von Trainer Ainars Bagatskis und dessen erstem Assistenten Marcelo Nicola. Der Argentinier hat seit Dienstag einen neuen Job als Chefcoach beim italienischen Zweitligisten Unieuro Forli.

Die Beförderung von Federico Perego zum Bamberger Headcoach erwies sich bisher als Volltreffer. Nach wettbewerbsübergreifend zehn Siegen in Folge sollten die Brose-Basketballer auf Augenhöhe ins zweite Duell mit dem starken Aufsteiger gehen. Mit einem Auswärtserfolg würden die Bamberger (4., 34:10 Punkte) ihren Gegner (36:12) vom dritten Platz verdrängen. Bei einer Niederlage laufen sie angesichts des schweren Restprogramms dagegen Gefahr, zum Ende der Hauptrunde noch auf den fünften Rang zurückzufallen und würden dann ohne Heimvorteil in die erste Play-off-Runde gehen.

Richtungweisendes Duell

"Vechta hat München und Berlin zu Hause geschlagen. Das ist ein guter Test für uns, um zu sehen, wo wir stehen", meint Power Forward Augustine Rubit vor dem richtungweisenden Verfolgerduell, in das die Gastgeber mit breiter Brust gehen. Rasta Vechta gewann elf der vergangenen zwölf Spiele, die einzige Niederlage setzte es gegen Bonn nach zweimaliger Verlängerung. Den Rasta-Dome mussten schon Alba Berlin (69:80) und der FC Bayern München (75:93) als Verlierer verlassen, nun will das Team des 35 Jahre alten spanischen Trainers Pedro Calles auch das dritte "große B" der Liga geschlagen nach Hause schicken.

Sechs Spieler des Tabellendritten punkten im Schnitt zweistellig. Darunter ist Clint Chapman, der allerdings erst zwei Spiele für die Niedersachsen bestritten hat. Der Center hatte die Saison bei Alba Berlin begonnen und wechselte dann zu den Ludwigsburgern, bei denen er aber nicht lange blieb. Seit 1. März verstärkt der US-Amerikaner nun das Rasta-Team, in dem Flügelspieler Austin Hollins mit 16,5 Punkten im Schnitt die Korbschützenliste anführt.

Bray bester Vorlagengeber

Mit Thomas Bray stellt Vechta den besten Vorlagengeber der Liga (7,9 Assists im Schnitt). Bester Werfer im Hinspiel, in dem die Bamberger nach dem mit 8:24 abgegebenen zweiten Viertel bereits zur Pause deutlich zurücklagen, war Josh Young. Zwölf seiner 19 Punkte erzielte er durch Dreier.

Respekt haben die Bamberger aber nicht nur vor der Offensivpower des Gegners. "Vechta übt über 40 Minuten Druck aus. Wir müssen dem standhalten. Sie erlauben dir keine einfachen Körbe. Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen Bremerhaven", meinte Rubit nach dem locker herausgespielten 100:74-Erfolg gegen die Eisbären. Nur zehn Minuten stand der Leistungsträger am Montagabend auf dem Parkett. Er wurde genauso dosiert eingesetzt wie die Veteranen Ricky Hickman, Tyrese Rice und Bryce Taylor. Aus dem Ü30-Quartett gar nicht zum Einsatz kam Nikos Zisis (Ellenbogenprobleme).

Drell feiert Bundesliga-Debüt

Dafür hatte Perego seine Jungspunde von der Leine gelassen, die ihre reichliche Spielzeit zu nutzen wussten. 48 Punkte erzielten die Talente des Pokalsiegers, bei dem Henri Drell (18 Jahre) zu seinem Bundesliga-Debüt kam. Center Cliff Alexander schrammte mit 19 Punkten und neun Rebounds nur knapp an einem "Double Double" vorbei. In Vechta sind nun aber wieder vorrangig die Routiniers gefordert. Unter der Führung von Perego haben sie es mittlerweile geschafft, wichtige Partien für sich zu entscheiden. Das sind nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um in dieses Spitzenspiel zu gehen.