Trotz eines Rückstands von 17 Punkten gewinnt das Brose-Team in Jena mit 90:85.
Zum dritten Mal in Folge haben die Basketballer von Brose Bamberg ihr Kämpferherz gezeigt, einen hohen Rückstand aufgeholt und das Spiel noch gedreht. Nach einer abermals schwachen ersten Halbzeit gewannen sie am Freitagabend das Bundesligaspiel bei Science City Jena mit 90:85 (40:57).
"Keine Ahnung, warum wir uns das Leben selbst immer wieder schwer machen. Der Trainer hat in der Halbzeit gesagt, dass wir es persönlich nehmen sollen. Denn wie wir in der ersten Hälfte gespielt haben, war inakzeptabel", meinte der Bamberger Flügelspieler Patrick Heckmann nach dem kuriosen Spiel.
Jena mit zwei Neuzugängen
Die Jenaer hatten auf ihre sportliche Krise von zuletzt neun Liganiederlage in Folge reagiert und gingen mit zwei Neuzugängen in die Partie. Nach dem 206-fachen NBA-Spieler Reggie Williams verpflichteten sie am Donnerstag auch noch Power Forward Ronald Roberts. Beide gaben gegen die Bamberger ihr Debüt und zeigten starke Leistungen. Brose-Trainer Federico Perego verzichtete aufgrund der Ausländerbeschränkung diesmal auf Ricky Hickman.
In einem ausgeglichenen ersten Viertel sorgte Julius Jenkins für ein persönliches Highlight. Der US-Amerikaner, der mit den Bambergern 2012 deutscher Meister wurde, erzielte den 6000. Punkt in seiner Bundesliga-Karriere. Er ist damit nach dem Oldenburger Urgestein Ricky Paulding der zweite Spieler, der diese Marke geknackt hat. Jenkins legte kurz nach seinem Jubiläumspunkt noch einen Dreier nach und sorgte so dafür, dass sein Team mit einer 23:20-Führung ins zweite Viertel ging.
In diesem Abschnitt gelangen den Bambergern, die offensiv zögerlich spielten, abermals 20 Punkte. Sie ließen aber aufgrund einer katastrophalen Abwehrleistung 34 Zähler ihres Gegners zu. Die Gäste spielten gänzlich ohne Biss, kamen oft einen Schritt zu spät und ließen sich von zwei Alley-oops der Jenaer in Folge düpieren. Waren es zuletzt gegen Bonn im Pokalhalbfinale und Antwerpen in der Champions League 14 Punkte, die es aufzuholen galt, startete das Brose-Team in Jena mit der Hypothek eines Rückstands von 17 Zählern in Hälfte 2.
Brose-Team schlägt zurock
Perego schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn seine Mannschaft startete mit einem 11:0-Lauf ins dritte Viertel. Auch defensiv war sie jetzt bissiger. Die Aufholjagd kam aber zunächst ins Stocken, weil Tyrese Rice, mit 26 Punkten wieder einmal korbgefährlichster Bamberger, es zu oft mit der Brechstange versuchte. Dennoch robbte sich der Gast immer näher heran. Nach einem Dreier von Heckmann stand es zu Beginn des Schlussdurchgangs nur noch 67:66 für die Thüringer.
Das letzte Viertel gestaltete sich zunächst zum offenen Schlagabtausch, in dem die Führung mehrfach wechselte. Fünf Punkte in Folge von Heckmann bescherten den Gästen einen 80:75-Vorsprung (36. Minute). Dann zog Rice dreimal erfolgreich zum Korb, und ein Drei-Punkte-Spiel von Elias Harris bescherte den Bambergern 50 Sekunden vor Spielende ein letztlich ausreichendes Polster von sieben Punkten Vorsprung.
Es waren nur 57 Punkte, lieber martin3, da ja jeder Korb mit Ausnahme der Freiwürfe bekanntlich 2 und oftmals auch 3 Punkte zählt.
Sie dürfen aber bitte nicht die zweite Halbzeit in Jena vergessen bei Ihrer Kritik, die Bamberg mit 28:50 für sich entscheiden konnte. Sie sollten auch berücksichtigen, dass sowohl Jelovac und auch Kulboka kaum eingesetzt wurden weil sie derzeit nicht einsetzbar sind. 2 Tage zuvor war das Spiel gegen Antwerpen. Somit war das in Jena eine sehr kurze Rotation, die Perego da einsetzen konnte. Aber wir haben ja Wunderwaffe Rice, der uns immer wieder den Hintern rettet.
Ich glaube, dass Brose Bamberg in dieser Saison keine Investitionen für neue Spieler mehr tätigen wird, denn wie man lesen konnte ist Konsolidierung angesagt für die enormen Altlasten und außerdem sind derzeit wohl kaum Spieler am Markt, die Bamberg helfen könnten. Die vielen Euroleague-Jahre haben sehr sehr viel Geld gekostet.
Die goldenen Zeiten 2010 bis 2017 sind schlichtweg Geschichte, Coach Perego ist zudem sehr engagiert und wen hätten Sie denn an seiner Stelle gerne in Bamberg ? Diesen total extrovertierten Sasa Obradovic ? Nee, der ist nicht mein erste Wahl.
Andrea Trinchieri hat es ab Juni 2017 vorgemacht, wie man auch mit sehr viel Geld ganz gehörig ins Klo greifen kann, wenn man bei der Spielerauswahl nicht genau hinschaut.
Der größte nicht gut zu machende Fehler war der Oktober 2016, als man die Kündigung von Daniele Baiesi hinnahm. Daran dürfte allerdings Brose-Chef Stoschek einen sehr großen Anteil gehabt haben. Da hätte man lieber es drauf ankommen lassen müssen und Trinchieri ersetzen. Aber hinterher ist man immer schlauer.
Ja Durchblicker, dass mit den Punkten und Körben wollte ich schon so verstanden haben wie du es schreibst. Sasa Obradovic da bin ich mit dir einer Meinung. Diesen Trainer bitte nie nach Bamberg holen, da schon eher wieder Andrea Trinchieri. Aber der Trainer allein kann es ja nicht richten, da muss auch Spielerqualität vorhanden sein.
Gegen eine Mannschaft im unteren Tabellendrittel sich 57 Körbe in einer Halbzeit einschenken zu lassen sagt alles aus über diese Mannschaft. Drei bis vier gute Spieler sind einfach nicht genug um irgendeinen Titel zu holen. Mit dieser Mannschaft und diesem Trainer wird Brose bis auf nicht absehbare Zeit Durchschnitt bleiben. Schade, dass hat Bamberg nicht verdient.