Brose Bamberg blamiert sich in Braunschweig

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Lange Gesichter gab's bei den Bambergern nach der Pleite in Braunschweig. Fotoagentur Hübner
Lange Gesichter gab's bei den Bambergern nach der Pleite in Braunschweig. Fotoagentur Hübner

Die Bamberger sind bei den bisher sieglosen Braunschweigern völlig von der Rolle und kassieren eine 66:92-Klatsche.

Ein Debakel erlebten die bisher ungeschlagenen Bamberger Brose-Basketballer am Sonntag in Braunschweig. Die Löwen zerlegten die müden Gäste nach allen Regeln der Kunst und feierten mit dem 92:66 (52:38)-Kantersieg im sechsten Anlauf den ersten Bundesliga-Erfolg.

"Die Braunschweiger haben uns kalt erwischt und aus all unseren Fehlern eiskalt Kapital geschlagen. Wir waren nicht in der Lage dagegenzuhalten. Der gute Start hat den Löwen Selbstvertrauen gegeben, nachdem sie bisher noch kein Spiel gewonnen hatten. Egal, ob aus der Distanz, unter dem Korb oder mit Schnellangriffen, sie haben von überall gepunktet. Das war eine richtige Lektion für uns", sprach Bambergs Kapitän Nikos Zisis, der erstmals nach seiner Bänderdehnung im Knie wieder mit von der Partie war, Klartext.

Wieder einmal ein Fehlstart

Die Bamberger leisteten sich in der Volkswagen-Halle wie schon so oft in dieser Saison einen Fehlstart. Die Brose-Akteure wirkten in der Verteidigung schwerfällig und ließen im Angriff ihre Durchschlagskraft vermissen. Als Tyrese Rice nach vier Minuten angeschlagen vom Feld humpelte, lagen die Hausherren dank des starken Lansdowne bereits mit 10:4 vorne. Drei Minuten später war Bambergs Topwerfer, der nach seiner Galavorstellung am Mittwoch keinen Rhythmus fand, zwar wieder zurück, doch der Gast kassierte weiter einfache Punkte und lag nach zehn Minuten mit 17:29 zurück.

Auch im zweiten Viertel waren die Bamberger immer einen Schritt zu langsam: Vor allem Scott Eatherton bekamen die Brose-Akteure überhaupt nicht in den Griff. Entweder punktete der Löwen-Center aus dem Pick-and-Roll heraus oder er sicherte sich den Offensiv-Rebound und nutzte die zweiten Chancen. Bis auf 36:21 zogen die Braunschweiger davon. Der folgende Lauf der Gäste, zu dem der starke Elias Harris sechs Punkte beisteuerte (34:40), erwies sich aber als Strohfeuer, denn bis zur Pause zogen die Hausherren - bisher mit 70 Punkten im Schnitt die schlechteste Offensiv-Mannschaft der Liga - wieder auf 52:38 davon.

Auch im dritten Viertel leisteten die müde wirkenden Bamberger kräftig Aufbauarbeit für die Löwen-Offensive. Nach den Dreiern von DeAndre Lansdowne und dem jetzt aufdrehenden Brayon Blake wuchs der Braunschweiger Vorsprung bis zur 26. Minute erstmals auf 20 Punkte (67:47) an. Die 70-Punkte-Marke erreichte das Team von Frank Menz 120 Sekunden später und ging mit einem 75:57-Vorsprung ins Schlussviertel. Aber auch in den letzten zehn Minuten war bei den Bambergern kein Aufbäumen zu erkennen. Es gelangen einfach keine Stopps. Die Brose-Spieler ließen die Köpfe hängen und ergaben sich in ihr Schicksal. "Wir haben jetzt eine lange Reise nach Antwerpen vor uns, da ist genügend Zeit, die Fehler von heute zu besprechen", erläuterte Zisis im Hinblick auf die Champions-League-Partie am Dienstag (20 Uhr) in Belgien.

Brose-Trainer Ainars Bagatskis: Für so ein Spiel gibt es keine Ausrede.

"Es ist nicht nicht leicht, nach so einem Spiel etwas zu sagen, denn alles würde sich nach einer Ausrede anhören. Aber für so ein Spiel gibt es keine Ausrede. Wir haben in den vergangenen zwei Tagen versucht, den Fokus auf dieses Spiel zu legen. Braunschweig ist eine gute Mannschaft, auch wenn das die Tabelle im Moment nicht zeigt. Wir wollten physisch spielen, aggressiv sein und aus der Defensive heraus punkten. Das alles ist uns heute nicht gelungen. Braunschweig ist ein Shooter-Team, auch wenn das die Statistiken bisher nicht zeigen. Aber man darf sie nicht spielen lassen. Sie haben in den ersten beiden Vierteln 52 Punkte erzielt, das ist zu viel. Für unsere Defensive heute habe ich keine Erklärung, wir haben sie im Eins-gegen-Eins punkten lassen, im Pick-and-Roll und nach Rebounds, da war Braunschweig heute besser als wir.", wetterte Bambergs Trainer Ainars Bagatskis. Die Statistik

Löwen Braunschweig- Brose Bamberg 92:66 (26:17, 26:21, 23:19, 17:9) Braunschweig Eatherton (23 Punkte), Lansdowne (21/5 Dreier), Klepeisz (9/2), Rahon (9), Blake (9/1), Sengfelder (8/1), Lagerpusch (7), Hines (6/2), Kavacevic, Nawrocki, Figge Bamberg Jelovac (14/2), Harris (12), Rice (10), Alexander (9), Stuckey (6/2), Zisis (5/1), Schmidt (5/1), Rubit (5), McDowell-White, Kratzer, Olinde SR Matip, Bejaoui, Sirowi Zuschauer 3014 Gesamtwurfquote Braunschweig 46 Prozent (31 Treffer/67 Versuche), Bamberg 41 (21/51)

Dreierquote Braunschweig 39 Prozent (11/28), Bamberg 33 (6/18) Freiwurfquote Braunschweig 83 Prozent (19/23), Bamberg 72 (18/25) Rebounds Braunschweig 38 (29 defensiv/9 offensiv), Bbg. 30 (26/4)

Ballgewinne/-verluste Braunschweig 10/6, Bamberg 2/14 Assists Braunschweig 19 / Bamberg 17 Fouls Braunschweig 19 /Bamberg 22

Die Statistik Basketball Löwen Braunschweig - Brose Bamberg 92:66 (26:17, 26:21, 23:19, 17:9) Braunschweig Eatherton (23 Punkte), Lansdowne (21/5 Dreier), Klepeisz (9/2), Rahon (9), Blake (9/1), Sengfelder (8/1), Lagerpusch (7), Hines (6/2), Kavacevic, Nawrocki, Figge Bamberg Jelovac (14/2), Harris (12), Rice (10), Alexander (9), Stuckey (6/2), Zisis (5/1), Schmidt (5/1), Rubit (5), McDowell-White, Kratzer, Olinde SR Matip, Bejaoui, Sirowi Zuschauer 3014 Gesamtwurfquote Braunschweig 46 Prozent (31 Treffer/67 Versuche), Bamberg 41 (21/51)

Dreierquote Braunschweig 39 Prozent (11/28), Bamberg 33 (6/18) Freiwurfquote Braunschweig 83 Prozent (19/23), Bamberg 72 (18/25) Rebounds Braunschweig 38 (29 defensiv/9 offensiv), Bbg. 30 (26/4)

Ballgewinne/-verluste Braunschweig 10/6, Bamberg 2/14 Assists Braunschweig 19 / Bamberg 17 Fouls Braunschweig 19 /Bamberg 22