Bonn schockt den Meister: Brose Bamberg verliert erstes Spiel der Play-offs

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Enttäuscht fasst sich Fabien Causeur an den Kopf und kann es nicht fassen, dass die Bamberger das erste Viertelfinalspiel verloren haben; links Janis Strelnieks. Fotos: Daniel Löb
Enttäuscht fasst sich Fabien Causeur an den Kopf und kann es nicht fassen, dass die Bamberger das erste Viertelfinalspiel verloren haben; links Janis Strelnieks. Fotos: Daniel Löb
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Brose Bamberg startet mit einer 92:93-Heimniederlage ins Play-off-Viertelfinale. Die Abwehrleistung muss deutlich besser werden.

Schock zum Play-off-Start: Die deutlich favorisierten Bamberger Brose-Basketballer kassierten eine 92:93-Heimniederlage gegen den Tabellensiebten aus Bonn. Die Telekom Baskets stellten in der Brose Arena ihre Offensiv-Qualitäten unter Beweis und sorgten für eine faustdicke Überraschung. Weiter geht's jetzt in der best-of-five-Serie am Mittwoch (20.30 Uhr) in Bonn. Spiel 3 findet am Sonntag, 14. Mai, um 15 Uhr wieder in Bamberg statt.

Den Bonnern war von der ersten Sekunde an anzumerken, dass sie die letzten Pleiten vergessen machen wollten. Sie demonstrierten in der ersten Halbzeit ihre Offensivstärke, wobei vor allem der Ex-Bamberger Ryan Thompson nach seiner Nullnummer gegen Oldenburg aufdrehte. Die Gastgeber hatten in der Verteidigung ihre liebe Not, den sehr solide auftretenden Tabellensiebten um ihren Wirbelwind Josh Mayo zu stoppen. Weil sich die Telekom Baskets im ersten Viertel keinen einzigen Ballverlust geleistet hatten - die Gastgeber dagegen vier - , lagen sie mit 25:22 in Front.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts drehte auf Bamberger Seite Jerel McNeal, der den noch angeschlagenen Nikos Zisis vertrat, auf und schoss den Meister mit 31:28 in Front. Doch die Bonner schlugen postwendend zurück und konterten den Zwischenspurt der Hausherren. Achtmal wechselte in den ersten 20 Minuten die Führung, dreimal stand es unentschieden. Dass die Hausherren mit einem 46:47-Rückstand in die Kabine gingen, hatten sie vor allem auch ihren sechs Fahrkarten an der Freiwurflinie zu verdanken. Auffällig auf Seiten der Gäste, dass die vier eingesetzten Bankspieler der Telekom Baskets in der ersten Hälfte nur auf insgesamt 15 Minuten Einsatzzeit kamen - Mayo dagegen bekam gar keine Pause.

Bei seiner Pausenansprache hatte Andrea Trinchieri mit Sicherheit die Defizite in der Verteidigung und in der Ballbewegung angesprochen. Beides jedenfalls funktionierte nach dem Seitenwechsel deutlich besser. McNeal jagte Mayo, und Darius Miller stand Thompson auf den Füßen. Unter der klugen Regie von Janis Strelnieks zog der Gastgeber mit einem 10:0-Lauf auf 56:47 davon. Ken Horton (3 Dreier) und Mayo (2) hatten aber etwas gegen eine frühe Vorentscheidung und brachten die Bonner wieder in Front (67:68), obwohl Nicolo Melli (2) ebenfalls sicher aus der Distanz getroffen hatte.

Nach einem offensiv geprägten dritten Viertel ging's mit einem 72:73-Rückstand in den Schlussabschnitt. Daniel Theis holte mit sechs schnellen Punkten zwar die Führung zurück, doch Mayo, der noch keine Sekunde Pause bekommen hatte, drehte weiter auf (78:81). Mit einem 81:81-Gleichstand ging es in die spannenden letzten drei Minuten. 63 Sekunden vor dem Ende lag der hohe Favorit mit 88:92 hinten, weil er gegen Mayo & Co. einfach keinen Stopp hinbekam. Theis nach Offensiv-Rebound per Dunking und McNeal mit einem Drei-Punkte-Spiel ließen die Brose Arena beben. Nach einem taktischen Foul traf Dileo zwar nur einen Freiwurf, doch beim letzten Angriff fing Theis das Anspiel von Causeur nicht - die 92:93-Niederlage war besiegelt.


Die Statistik

Brose Bamberg -
Telekom Bask. Bonn 92:93

(22:25 24:22, 26:26, 20:20)
Bamberg Melli (21 Punkte/3 Dreier), Strelnieks (17/3), Theis (14), Causeur (11/1), McNeal (10), Miller (8/1), Radosevic (8), Lo (3/1), Heckmann, Kratzer
Bonn Mayo (25/4), Horton (17/3), Gamble (16), Thompson (12), Silins (10/3), Bartolo (7/1), Dileo (3), Barovic (3), Richter
SR Lottermoser, Neubecker,
Streit
Zuschauer 6150 ausverk.
Gesamtwurfquote Bamberg 54 Prozent (33 Treffer/61 Versuche), Bonn 51 (52/63)
Dreier Bamberg 38 Prozent (9/24), Bonn 50 (11/22)
Freiwurfquote Bamberg 63 Prozent (17/27), Bonn 78 (18/23),
Rebounds Bamberg 36 (26 defensiv/10 offensiv), Bonn 29 (22/7)
Ballgewinne/-verluste Bamberg 4/12, Bonn 6/6
Assists Bamberg 18 / Bonn 19
Fouls Bambg. 18 / Bonn 24