Die Brose Baskets verlieren auf Grund einer schwachen Reboundleistung in Kaunas mit 73:75. Nikos Zisis zeigt starke Vorstellung.
                           
          
           
   
          Das Erreichen des Play-off-Viertelfinales der Euroleague rückt für die Brose Baskets in weite Ferne. Nach der 73:75 (38:41)-Niederlage am Freitagabend bei Zalgiris Kaunas wird es für den deutschen Meister trotz der vier Heimspiele in den verbleibenden fünf Partien schwer, noch den vierten Platz in der "Todesgruppe F" zu erreichen. Vor dem Königsklassen-Auftritt am nächsten Donnerstag gegen Olympiakos Piräus muss der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter am Sonntag (15 Uhr) nach einer anstrengenden Reise noch die Hürde bei Phoenix Hagen nehmen. Der Coach der Feuervögel, Ingo Freyer, betont: "Wenn wir Bambergs Spiel mitspielen, sind wir hoffnungslos unterlegen. Wir müssen unseren Stil durchdrücken, auch wenn das gegen ein so intelligentes Team sehr schwer ist." 
Von Beginn hatten die Bamberger Probleme beim Defensiv-Rebound, immer wieder sicherte vor allem der Ex-Ulmer Ian Vougioukas Zalgiris zweite und dritte Wurfchancen. So gelang es den Hausherren den 4:9-Rückstand nach fünf Minuten dank eines 17:4-Laufes in eine 21:13-Führung zu verwandeln. In der Verteidigung fehlte dem deutschen Meister die Intensität und im Angriff die Konzentration. Dumme Abspielfehler verhinderten, dass die Bamberger herankamen.
Im zweiten Viertel stand dann die Abwehr besser, doch auf der anderen Seite des Feldes fehlte den Brose Baskets zunächst das Wurfglück. Mit Brad Wanamakers Dreier zum 26:30 platzte endlich der Knoten. Der Kapitän und vor allem Routinier Nikos Zisis trugen die Gäste jetzt in der Offensive. Die klare Rebound-Überlegenheit (19:10) ermöglichte Zalgiris aber die 41:38-Pausenführung. "Wir waren zu passiv in der Verteidigung, danach haben uns die Foul-Probleme gekillt", analysierte Andrea Trinchieri die erste Hälfte, in der Kaunas 16 Mal an der Freiwurflinie stand, Bamberg nur sechs Mal.
Auch der Start in die zweite Hälfte verlief alles andere als nach Maß: Die Litauer zogen wieder auf sieben Punkte weg. Jetzt übernahm aber Zisis und brachte die Bamberger auf 47:49 heran. Nicolo Melli sorgte 80 Sekunden vor Ende des dritten Viertels für das 53:53, doch Neuzugang Jerome Randle bescherte Zalgiris das 59:55 vor den letzten zehn Minuten.
  
  Vier Ballverluste in Folge
 
Innerhalb von 50 Sekunden kassierte Leon Radosevic dann seine Fouls Nummer 4 und 5. Auf Grund von vier Ballverlusten in Folge bekamen die Bamberger keine Würfe - Kaunas schraubte den Vorsprung auf 66:57. Auf Brose-Seite stemmte sich aber erneut der bärenstarke Zisis gegen die Niederlage (64:68), Melli sorgte per Dreier sogar für das 67:68. Das Ausscheiden von Daniel Theis mit fünf Fouls nutzten Paulius Jankunas & Co. zu weiteren Offensiv-Rebounds (insgesamt 18) und zu einem Sechs-Punkte-Vorsprung. Wanamaker glich zwar noch einmal zum 73:73 aus. Doch 29,5 Sekunden vor dem Ende versenkte Vougioukas zwei Freiwürfe - und die sollten reichen, denn die Korbleger von Zisis und Strelnieks fanden nicht ihr Ziel.
  
  Die Statistik
 
 Zalgiris Kaunas - Brose Baskets 75:73(25:19, 16:19, 18:17, 16:18)
 Kaunas Jankunas (17 Punkte/1 Dreier), Vougioukas (13), Randle (12), Seibutis (11), Vene (7), Vecvagars (5), Ulanovas (4), Hanlan (4), Motum (2), Lekavicius 
Bamberg Zisis (25/2), Wanamaker (14/2), Theis (10), Melli (8/1), Strelnieks (5/1), Radosevic (5), Harris (2), Miller (2), Heckmann (2), Staiger 
SR Rocha (Portugal), Pukl (Slowenien), Hordov (Kroatien)
Zuschauer 9184 
Gesamtwurfquote 39 Kaunas Prozent (26 Treffer/66 Versuche), Bamberg 47 (25/53)
Dreierquote Kaunas 7 Prozent (1/14), Bamberg 31 (6/19)
Freiwurfquote Kaunas 84 Prozent (22/26), Bamberg 89 (17/19)
Rebounds Kaunas 43 (25 defensiv/18 offensiv), Bamberg 26 (23/3)
Ballgewinne/-verluste Kaunas 5/11, Bamberg 7/13
Assists Kaunas 14/ Bamberg 14 
Fouls Kaunas 23 / Bamberg 24    
 
..blutleere Vorstellung, das war ja nun gar nix!!
Hat man all die Tugenden, die bisher das Teamplay ausgezeichnet haben, total verlernt, vergessen, verschlampt? Eine erschreckende Statistik - am gruseligsten, wenn man sich das Reboundverhalten ansieht..
Rebound ist eine T e a m - Sache, a l l e müssen gedanklich schneller reagieren, ausboxen und gegnerische Wege zustellen, und, man muß beherzt zugreifen, nicht sich den Ball wieder aus der Hand nehmen lassen, man sollte auch mit beiden Händen zulangen und nicht wie oft bei Radosevic mit einem Arm in der Luft - ja, wie will man da den Ball abgreifen? Irgendwie ist Radosevic ohnehin ein Schatten seiner Zeiten als er bei Berlin spielte, da war er defensiv besser und auch in der Offensive nicht schlecht.. Aber bei vielen Spielen im Brose-Trikot sah man von ihm viele leichte Korbleger die er leichtfertig danebensetzte, manche hätte er einfach nur stopfen müssen, das wäre wohl sicherer gewesen, aber so.. Irgendwie überzeugt er nicht so wirklich als Center und Rimprotector, wenn er nicht einige Schritte nach vorne macht fehlt die Überzeugung, dass er der Mannschaft sehr viel weiterhelfen kann.
Nun ja, ab jetzt wirds in der EL ein reines Schaulaufen, denn der andere Zug ist an jenem Abend in Kaunas abgefahren, kann man nur hoffen, dass das Team in der BBL bei stärkeren Gegnern nicht auch wieder so einknickt, schließlich gibt es ja noch das Ziel die Meisterschaft zu verteidigen..