Bei sieglosen Löwen klarer Favorit

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Elias Harris (rechts), der sich hier gegen den 2,15-Meter-Riesen Mindaugas Kupsas im Team der Litauer durchsetzt, bekommt es in Braunschweig mit dem vielseitigen Scott Eatherton zu tun. Foto: Daniel Löb
Elias Harris (rechts), der sich hier gegen den 2,15-Meter-Riesen Mindaugas Kupsas im Team der Litauer durchsetzt, bekommt es in Braunschweig mit dem vielseitigen Scott Eatherton zu tun. Foto: Daniel Löb

Die Bamberger wollen mit einem Sieg in Braunschweig ihre weiße Weste in der Bundesliga wahren.

Nach der Hiobsbotschaft, dass mit Arnoldas Kulboka (im Training umgeknickt) ein weiterer Spieler verletzt ausfällt, gab es am Mittwochabend auch positive Nachrichten von den Bamberger Brose-Basketballern: Beim hart erkämpften 82:77-Heimsieg gegen BC Lietkabelis Panevezys meldete sich Elias Harris nach seiner Leistenverletzung zurück - und die Mannschaft behielt in der spannenden Schlussphase die Nerven und sicherte sich den so wichtigen zweiten Erfolg in der vierten Begegnung der Champions League.

Schmidt und Olinde im Aufwind

"Im Sport gibt es kein Jammern, keine Probleme. Es gibt die Möglichkeit und die Chance für andere Spieler, sich zu zeigen. Und alle haben einen guten Job geleistet", lobte Brose-Trainer Ainars Bagatskis seine Jungs. Neben den erneut starken Tyrese Rice (23 Punkte, 6 Assists), "Mr. Zuverlässig" Augustine Rubit (19 Punkte/6 Rebounds) sowie Stevan Jelovac (13/5/3 Assists) drängten sich auch Daniel Schmidt (10 Punkte/4 Rebounds/6 Assists), dessen Vertrag in dieser Woche bis Saisonende verlängert worden war, und Louis Olinde (5/6/2) in den Vordergrund. So behielt der neunmalige deutsche Meister trotz des Fehlens von Bryce Taylor (Aufbautraining), Patrick Heckmann (Bänderriss am Fuß) und Nikos Zisis (Bänderdehnung am Knie) in einem Krimi, in dem die Führung 17 Mal wechselte und es 18 Mal unentschieden stand, dank eiskalt verwandelter Freiwürfe die Oberhand.

"Wir haben physisch und aggressiv dagegengehalten. Wir wussten immer, was wir machen müssen, sind immer ruhig geblieben. Auch, als wir im letzten Viertel mit fünf Punkten zurücklagen. Wir haben auf unsere Chance gewartet und diese dann genutzt", freute sich Bagatskis, dass sein Team trotz der Schwankungen als Sieger auf die Ehrenrunde gehen konnte.

Und das soll auch in den beiden nun folgenden Auswärtsspielen so bleiben: Am Sonntag (15 Uhr) sind die Bamberger bei den Basketball Löwen in Braunschweig zu Gast, bevor es am Dienstag (20 Uhr) in Antwerpen in der Champions League weiter geht.

Nur im Pokal erfolgreich

Am Sonntag zählt bei den zahn- und noch sieglosen Löwen nur ein weiterer Bundesliga-Sieg. Vier Bamberger Erfolgen (4. Platz) stehen fünf Braunschweiger Niederlagen (Rang 17) gegenüber. Lediglich im Pokal-Achtelfinale feierten die Niedersachsen mit dem 83:75-Sieg über den Mitteldeutschen BC ein Erfolgserlebnis.

Und dieses magere Abschneiden hat erste Konsequenzen im Team von Trainer und Sportdirektor Frank Menz: Am Donnerstag trennten sich die Braunschweiger von Center Travis Taylor und verlängerten dafür den Kontrakt von Power Forward Shaquille Hines bis Ende November.

Bester Werfer im Menz-Team ist Aufbauspieler DeAndre Lansdowne mit 17,7 Punkten im Schnitt, Center Scott Eatherton kommt auf 16,6 Zähler und sichert sich zudem durchschnittlich 10,2 Rebounds. Die Überraschung im Team ist der deutsche Power Forward Christian Sengfelder. Der 23-Jährige verbucht 10,2 Punkte und 6,4 Rebounds.

Vor allem vor heimischem Publikum setzte es für die Löwen gegen Oldenburg und die Münchner Bayern (61:87) zwei deftige Niederlagen, während sie in Bonn (69:75), in Bayreuth (77:78) und zuletzt in Vechta (79:87) nicht weit davon entfernt waren, den ersten Erfolg einzufahren.

Alles andere als der 19. Sieg beim 25. Auftritt in Braunschweig wäre eine herbe Enttäuschung für das Brose-Team, zumal Rice, Rubit & Co. bisher in der Bundesliga mit 89,5 Punkten im Schnitt fast 20 Zähler mehr verbuchten als die Braunschweiger (70).