Baunacher Rumpftruppe beißt sich durch

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Im gesamten Spiel waren Daniel Schmidt (mit Ball) nur zehn Sekunden Pause vergönnt. Der Spielmacher der Young Pikes, der tags zuvor auch schon elf Minuten für die Brose Baskets in Crailsheim auf dem Parkett gestanden hatte, erzielte zwei wichtige Dreier und verteilte sieben Assists. Fotos: sportpress
Im gesamten Spiel waren Daniel Schmidt (mit Ball) nur zehn Sekunden Pause vergönnt. Der Spielmacher der Young Pikes, der tags zuvor auch schon elf Minuten für die Brose Baskets in Crailsheim auf dem Parkett gestanden hatte, erzielte zwei wichtige Dreier und verteilte sieben Assists. Fotos: sportpress
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Obwohl personell stark geschwächt, besiegen die Baunach Young Pikes die Gladiators Trier mit 62:59.

Daniel Schmidt war abgekämpft, aber glücklich: "Ich bin müde, fühle mich aber sehr gut. Nach einem Sieg geht es einem immer besser als nach einer Niederlage", meinte der Aufbauspieler der Baunach Young Pikes lachend. Am Samstagabend stand der 25-Jährige beim Bundesliga-Sieg der Brose Baskets in der zweiten Hälfte lange auf dem Parkett, und am Sonntagnachmittag spielte er beim Baunacher 62:59 (32:26)-Erfolg gegen die Gladiators Trier in der 2. Basketball-Liga ProA fast durch. Lediglich im vierten Viertel, nachdem er sein viertes Foul kassiert hatte, nahm er für zehn Sekunden auf der Bank Platz.

Doch nicht nur Schmidt bekam wesentlich mehr Einsatzzeit als üblich: Johannes Thiemann, Dino Dizdarevic, Tibor Taras und Leon Kratzer hatten allesamt ebenfalls über 30 Minuten zu Buche stehen. Denn die Baunacher traten gegen den Tabellensiebten stark ersatzgeschwächt an.
Mit Arnoldas Kulboka (Teilnahme an einem NBA-Nachwuchscamp) sowie den verletzten Andi Obst (Haarriss im Kreuzbein), Malik Müller (schwere Hüftblessur), Aleksej Nikolic, Daniel Keppeler (beide Sprunggelenk) sowie Moritz Sanders fehlten ihnen sechs Stammspieler, sodass sie am Sonntag nur zu neunt waren.

Was das Rumpfteam den 915 Zuschauern in der Graf-Stauffenberg-Halle zeigte, war jedoch außergewöhnlich. "Für eine so junge Mannschaft hat Baunach schlau und sehr erwachsen gespielt", lobte der Trierer Trainer Marco van den Berg die Hausherren. Nur zu Beginn lagen die Young Pikes kurzzeitig in Rückstand. Ansonsten hatten sie stets die Nase vorne und behielten, als die Kräfte allmählich schwanden und die Gladiators nach einem Elf-Punkte-Rückstand (35:46, 30. Min.) noch einmal ausglichen (51:51, 37.) die Nerven. An der Freiwurflinie stellten Schmidt und Taras den Sieg in der spannenden Schlussphase sicher.

"Hut ab vor dem gesamten Team. Dieser Sieg war nicht das Verdienst der ersten Fünf, sondern auch derjenigen Spieler, die ihnen wertvolle Pausen verschafften und selbst Akzente gesetzt haben", meinte der Bauncher Coach Fabian Villmeter. Sein Plan, angesichts der Personalprobleme das Tempo zu verschleppen und, wenn möglich, über die langen Leute zu spielen, ging größtenteils auf. Kratzer lieferte mit 12 Punkten und 11 Rebounds wieder einmal ein "double-double" ab. Thiemann, den seit einigen Tagen eine Erkältung plagt, kam nach verhaltenem Beginn auf 7 Punkte und 8 Rebounds. Neben Schmidt (8 Punkte/7 Assists) waren auch Taras (10/7 Rebounds) und Dino Dizdarevic (12) sehr effektiv. Und Jordan Dumars steuerte fünf Punkte in Folge just in der Phase bei, als sein Team kurz vor Ende des dritten Viertels einen Durchhänger hatte. "Für uns hat heute alles gepasst", freute sich Villmeter.

Von den enttäuschenden Gästen kann man das dagegen nicht behaupten. Vor allem in der Offensive blieb der Play-off-Anwärter vieles schuldig (Trefferquote 34 Prozent). "Auswärts sind wir eine andere Mannschaft", meinte van den Berg, dessen Team zwar fünf der letzten sechs Spiele gewann - diese allerdings ausnahmslos in eigener Halle. Auswärts bringen auch die Baunacher oft nicht "unsere PS auf die Straße", wie es Villmeter ausdrückte. Daheim läuft es für sie dafür ebenfalls umso besser. Nach dem vierten Heimsieg in Folge ist das Thema Abstiegskampf endgültig abgehakt - die Play-off-Ränge sind nur noch zwei Punkte weg.
Baunach Young Pikes: Dizdarevic (12 Punkte), Kratzer (12), Taras (10), Schmidt (8/2 Dreier), Dumars (8/2), Thiemann (7), Fichtner (3/1), Wolf (2), Edwardsson / Gladiators Trier: Spearman (15/1), Evans (13), Ahelegbe (11/1), Smit (9/3), Herrera (5/1), Schmitz (4), Weber (2), Raffington, Eggleston, Breiling