Die Young Pikes wollen sich am Sonntag gegen die Chemnitz Niners für die hohe Hinspiel-Niederlage revanchieren. Die Sachsen gehen allerdings als Favorit in die Begegnung.
Erneut haben die Baunacher Zweitliga-Basketballer ein schweres Spiel vor der Brust, wenn sie am Sonntag um 17 Uhr in der Graf-Stauffenberg-Halle auf die Gäste aus Chemnitz treffen. Die Niners liegen mit neun Siegen und sieben Niederlagen auf dem guten siebten Platz in der ProA und unterstreichen damit ihre Ambitionen, die Play-offs zu erreichen.
Damit dies gelingt, ist den Sachsen heuer auch jedes Mittel recht, denn alleine in der Vorrunde haben sie mit Greg Logins, Kenneth Fluellen und Dashaun Wiggins bereits drei Spieler nachverpflichtet. Es stehen somit insgesamt fünf US-Profis im Team des Argentiniers Rodrigo Pastore, der ein sehr enger Freund des Bamberger Trainers Andrea Trinchieri ist.
Vor allem zuhause, wo sie regelmäßig von 2000 euphorischen Fans angefeuert werden, sind die Niners eine Macht, was auch die Young Pikes am eigenen Leib erfahren mussten. Im Hinspiel gingen sie mit 51:77 sang- und klanglos unter. Dreh- und Angelpunkt bei den Gästen ist ihr Aufbauspieler Virgil Matthews, der nicht nur 13,4 Punkte im Schnitt erzielt, sondern sich auch noch 6,3 Rebounds angelt und erstaunliche 8,4 Assists verteilt, was den Ligabestwert darstellt.
Tief besetzter Kader
Genauso effektiv im Angriff ist ein weiterer US-Profi, Power-Forward Nathan Buss, der trotz seiner Länge und Athletik sehr gerne von der Dreierlinie abdrückt und erfolgreich ist. Gleiches gilt für Greg Logins, der ein ähnlicher Spielertyp wie Buss ist und ebenfalls sehr stark von der Dreierlinie trifft. Doch auch direkt unter dem Korb haben die Chemnitzer mit Martin Seiferth einiges an Zentimetern zu bieten. Der 2,08 m große Schlacks zählt zu den besten Wurfblockern der Liga. Insgesamt können die Niners auf eine sehr tiefe Rotation zurückgreifen, was die Aufgabe für die Young Pikes nicht leichter macht.
Nach der vermeidbaren Niederlage in Hanau sind die Baunacher mittlerweile auf den 13. Tabellenplatz abgerutscht. Der Abstand auf die Abstiegsränge bleibt zwar konstant bei drei Siegen, doch nach vier Niederlagen in Folge sollten die Young Pikes endlich wieder etwas Zählbares einfahren. Alle vier Pleiten waren vermeidbar und sind lediglich durch kurze, unnötige Schwächephasen zustande gekommen.
Von den verbleibenden 14 Saisonspielen haben die Baunacher noch acht zuhause. Gerade vor den eigenen Fans konnte das Team von Coach Fabian Villmeter bisher meistens überzeugen. Die Trainingswoche vor diesem Spiel war allerdings alles andere als optimal für das junge Team. Fünf Spieler inklusive Trainer Villmeter nahmen am renommierten "Next-Generation-Tournament" der Euroleague in Spanien teil (siehe Artikel rechts) und sind erst am Donnerstagabend nach Bamberg zurückgekehrt. Von Mittwoch bis Freitag fand ein Lehrgang der U20-Nationmannschaft statt, und am Samstag ist auch noch das NBBL-Allstarspiel, bei dem vier Young Pikes mitwirken. Ein wirkliches Teamtraining war daher nur sehr eingeschränkt möglich. Da die Brose Baskets allerdings spielfrei sind, kann man davon ausgehen, dass die Baunacher am Sonntag in bester Besetzung an den Start gehen. Ein Umstand, der schon lange nicht mehr der Fall war. Gerade vor den eigenen Fans werden die Young Pikes wieder alles versuchen, um sich für das deutliche 51:77 aus dem Hinspiel zu rehabilitieren.
red