Brose Bamberg meldet sich nach dem Fehlstart in die Play-offs zurück: Mit dem 87:71-Sieg über die Baskets Bonn steht es in der Viertelfinalserie 1:1.
Zwei Play-off-Spiele in Folge haben die Bamberger Bundesliga-Basketballer zuletzt 2014 beim Viertelfinal-Aus gegen die Artland Dragons verloren. Dabei bleibt es fürs Erste. Denn mit dem 87:71 (55:35)-Erfolg am Mittwochabend in Bonn hat sich das stark verbesserte Brose-Team für die überraschende 92:93-Heimniederlage am vergangenen Samstag revanchiert und die Viertelfinalserie gegen die Telekom Baskets Bonn ausgeglichen. Spiel 3 des Duells zwischen dem favorisierten Titelverteidiger und dem Hauptrunden-Siebten nach dem Modus "best-of-five" steigt am Sonntag (15 Uhr) wieder in Bamberg. Der Sieger dieser Partie sichert sich den ersten Matchball um den Einzug ins Halbfinale.
Nikos Zisis wieder dabei
Nicht noch einmal eine "schlampige" Defensivleistung wie in Spiel 1 wollte der Bamberger Coach Andrea Trinchieri von seinem Team sehen. Der Italiener konnte im zweiten Duell wieder auf Nikos Zisis nach überstandener Bänderdehnung zurückgreifen. Für den Griechen, der in der ersten Fünf stand, musste Jerel McNeal seinen Platz im Kader räumen. Der deutsche Meister zeigte von Beginn an ein anderes Gesicht als am Samstag. Konzentriert an beiden Enden des Feldes, lag er von Beginn an in Front. Fabien Causeur drückte dem ersten Viertel mit neun Punkten und fünf Rebounds seinen Stempel auf, doch Julian Gamble sorgte mit sieben Zählern dafür, dass die Gastgeber nach zehn Minuten nur mit 19:25 im Hintertreffen lagen.
Auch im zweiten Abschnitt dominierte der Gast, der sich in der Verteidigungsarbeit stark verbessert zeigte. Obwohl Nicolo Melli früh mit drei Fouls belastet war und später auch Daniel Theis aufgrund eines ausgekugelten Fingers auf der Bank Platz nehmen musste, waren die Bamberger im Rebound klar überlegen (22:12). Lucca Staiger, der erstmals in den Play-offs zum Einsatz kam, sorgte mit seinen vier Dreiern im zweiten Viertel dafür, dass der Titelverteidiger mit einem klaren 55:35-Vorsprung in die Pause ging.
Josh Mayo verletzt sich
Auch im dritten Viertel hatten die Gäste alles im Griff. Als der Bonner Aufbauspieler Josh Mayo, der noch im ersten Duell die vollen 40 Minuten durchgespielt und die Bamberger mit seinen Dreiern zur Verzweiflung getrieben hatte, nach 23 Minuten das Parkett mit Verdacht auf Oberschenkelzerrung verließ, wurde es merklich still im Telekom Dome. Die Bonner Fans glaubten nun nicht mehr an die Wende. Bamberg beherrschte weiter die Bretter und hatte nach 30 Minuten bereits 14 Offensivrebounds zu Buche stehen.
Im Gefühl des sicheren Sieges nahmen die Bamberger nun den Fuß vom Gaspedal. Da die Rheinländer sich in die Niederlage fügten, plätscherte die Partie dahin. Beide Trainer nahmen ihre Leistungsträger vom Feld, so dass auf Bamberger Seite auch Louis Olinde zu seinem Play-off-Debüt kam. Zwar entschieden die Bonner das letzte Viertel mit 22:15 für sich, mussten aber die klare Überlegenheit des Meisters aus Oberfranken anerkennen. Mit einer starken Vorstellung haben sich die Brose-Basketballer den Heimvorteil in der Viertelfinalserie zurückgeholt und sind bei der Mission Titelverteidigung nun wieder auf Kurs.
Die Statistik
Telekom Baskets Bonn -
Brose Bamberg 71:87
(19:25, 16:30, 14:17, 22:15)
Bonn Thompson (13 Punkte/1 Dreier), Barovic (12), Gamble (11), Mayo (10/2), Horton (9), Dileo (7/1), Bartolo (4/1), Koch (3/1), Richter (2), Silins
Bamberg Staiger (15/5), Theis (15), Causeur (14/1), Zisis (9/1), Radosevic (8), Strelnieks (7/1), Melli (5/1), Miller (5/1), Heckmann (5/1), Lo (4), Kratzer, Olinde
SR Matip, Barth, Kovacevic
Zuschauer 5610
Gesamtwurfquote Bonn 42 Prozent (24 Treffer/57 Versuche), Bamberg 53 (33/62)
Dreier Bonn 35 Prozent (6/17), Bamberg 44 (11/25)
Freiwurfquote Bonn 71 Prozent (17/24), Bamberg 67 (10/15)
Rebounds Bonn 27 (17 defensiv/10 offensiv), Bamberg 38 (24/14)
Ballgewinne/-verluste Bonn 5/9, Bamberg 4/11
Assists Bonn 15 / Bamberg 24
Fouls Bonn 17 / Bamberg 26
Verbesserte Defense - und schon läuft es wesentlich besser... Geht doch..
Allerdings muß noch an der Freiwurfquote (knapp zwei Drittel Trefferquote) trainiert werden - zwei Drittel Quote sind für ein Spitzenteam nicht akzeptabel, und es kann bei stärkeren Gegnern (Ulm, München) da auf jeden Treffer ankommen, auch die Ballverluste gilt es noch um einiges zu reduzieren.
Tja, was soll man zu Radosevic noch sagen (@martin3 hats ja schon erwähnt) in über zwanzig Minuten Spielzit einen lächerlichen Rebound, da hat der junge Kratzer in knapp viereinhalb Minuten das gleiche geschafft.. offensiv unter dem Korb ist er einfach zu eindimensional - keine Moves oder Sternschritte (nach altem Basketballjargon..) um den Gegner herum, während er oft auf diese Art und Weise "vernascht" wird.. Lo immer noch ein Lochdribbler - das dauert bei ihm oft zu lange bis er den Ball weiterpasst, und manchmal hat er einfach auch leichtfertige Ballverluste.. Was soll man zu Darius Miller sagen - ein Schatten früherer Tage, irgendwie scheint er total von der Rolle und wirkt manchmal nicht sehr eingebunden ins Spiel, liegts an ihm, liegts an den Systemen/Teammates, wer weiß es.. Auf jeden Fall bräuchte man für den Rest der PO-Games einen wiedererstarkten Miller und selbstbewußten Heckmann..
Ein dickes Lob zum Schluß an Lucca Staiger, er ist schon ein exzellenter Shooter wenn seine Mitspieler in freispielen/blocken und er sich freilaufen kann zu einem offenen Wurf - dann ist er eine echte Offense-Waffe..
Ich bleibe dabei, Andrea Trinchieri müßte jetzt doch bemerkt haben, dass es ein Fehler war Lucca Staiger im Spiel eins nicht eingesetzt zu haben. Die ganze Liga staunt über seine Dreierquote und Trinchieri ignoriert ihn. Auch das Radosevic die Langsamkeit des Seins ist und Lo sehr fahrlässig spielt. Manche Abspiele sind Haarstäubend. Heckmann weit unter Form. Auch Melli könnte zulegen. Wenn man so spielt wie in Bonn, dann wird man diese Runde überstehn. Dann muss aber ein Gang zugelegt werden.