Bamberger "Schulbus" hält in Barcelona

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Aufgrund der Unerfahrenheit seiner Mannschaft auf Euroleague-Top-Niveau bezeichnete sich Trainer Andrea Trinchieri vor dem Start in die Top-16-Runde als Schulbusfahrer, was von den Fans beim Hinspiel gegen Barcelona mit einem schicken Plakat thematisiert wurde. Foto: sportpress
Aufgrund der Unerfahrenheit seiner Mannschaft auf Euroleague-Top-Niveau bezeichnete sich Trainer Andrea Trinchieri vor dem Start in die Top-16-Runde als Schulbusfahrer, was von den Fans beim Hinspiel gegen Barcelona mit einem schicken Plakat thematisiert wurde. Foto: sportpress

Die Brose Baskets haben sich in der Königsklasse Respekt verschafft und können mit einem Sieg in Barcelona einen weiteren Schritt Richtung Top 8 gehen.

Für Andrea Trinchieris Brose-Baskets-"Euroleague-Schulbus" stehen am Donnerstag Mathematik und Geschichte auf dem Stundenplan. Denn ab 20.45 Uhr treffen im Palau Blaugrana die Brose Baskets auf den FC Barcelona. Der deutsche Meister hat dabei gegen die punktgleichen Katalanen mit einem Sieg die Möglichkeit, ein weiteres Mal Geschichte zu schreiben. In der "Todesgruppe", wie Bambergs Erfolgstrainer, die Staffel F immer beschreibt, behaupteten sich die Brose Baskets bisher in beeindruckender Weise und kämpfen zusammen mit vier punktgleichen Teams um zwei noch freie Plätze für das Viertelfinale.

Diese Konstellation - nur Spitzenreiter ZSKA Moskau ist bereits durch, Schlusslicht Zalgiris Kaunas hat keine Chance mehr weiterzukommen - macht es auch schwer, Rechenspiele anzustellen. Eines ist klar: Entscheiden die Bamberger ihre letzten beiden Partien in den Top 16 für sich (nach dem Auftritt in Barcelona folgt das Heimspiel gegen Vitoria), stünde zum ersten Mal in der Geschichte eine deutsche Mannschaft in den Top 8. Selbst bei einem Sieg über Barca wäre der Traum noch nicht Realität, doch auch im Falle einer Niederlage gibt es noch eine Chance, wenn die Konkurrenz mitspielt.

"Diese Partie ändert nichts an unserem Vorhaben: Wir haben zu Beginn der Euroleague-Saison festgelegt, dass wir ein Spiel nach dem anderen angehen wollen. Jetzt fokussieren wir uns auf dieses Spiel. Es ist ein riesiger Erfolg, im Palau Blaugrana, einem Tempel des Basketballs, unter diesen Voraussetzungen zu spielen", betont Trinchieri mit Stolz und ergänzt: "Wir weisen die gleiche Bilanz auf. Das ist ein weiterer Schritt auf dieser faszinierenden Reise, auf der ich selbst und meine Spieler jede Minute genießen. Das ist genau der Weg, wie wir diese Partie angehen sollten. Das ist ein historisches Spiel für die Stadt, für unsere Organisation und für die meisten unserer Spieler. Wir wollen diese Situation nutzen, das Bestmögliche daraus machen. Das sind 40 Minuten - fünf gegen fünf: Unser Job ist es da hinzugehen und das zu machen, was wir bisher immer getan haben."


Barcelona derzeit Nr. 1 in Spanien

Genau wie die Brose Baskets führen die Katalanen die heimische Liga mit nur zwei Niederlagen an. Barca hat in den Top 16 erst einmal daheim verloren (gegen Vitoria), die Bamberger erst einmal auswärts gewonnen (in Piräus). Doch der deutsche Meister ist an seinen Aufgaben gewachsen, zwang nicht nur den FC Barcelona (74:70) in die Knie, sondern sorgte zuletzt auch mit drei triumphalen Heimsiegen in Folge über Piräus sowie Khimki und ZSKA Moskau für Furore.

"Wir müssen uns sehr gewissenhaft vorbereiten, denn sie warten nur darauf, sich für die Niederlage in Bamberg zu revanchieren. Das wird ein heißes Spiel, aber wir glauben an uns und wollen gewinnen", gibt sich Bambergs Kapitän Brad Wanamaker selbstbewusst und betont. "Wichtig ist, dass wir unser Spiel aufziehen, uns nicht allzu viele Gedanken machen, was passieren könnte."

Und Youngster Patrick Heckmann bringt es auf den Punkt: "Das ist das wichtigste Spiel bisher in diesem Jahr für uns. Ich bin eigentlich ganz zuversichtlich. Wir haben Barcelona daheim schon geschlagen - mal schauen, was dort passiert."

Aus dem sehr ausgeglichen besetzten Star-Ensemble der Katalanen ragen nicht nur wegen ihrer Größe der tschechische Spielmacher Tomas Satoransky (2,01 m/9,3 Punkte und 3,9 Assists im Schnitt) und der 2,17-Meter-Riese Ante Tomic (10,6/ 5,4 Rebounds) heraus. Die weiteren Topwerfer sind Alex Abrines (8,6), Stratos Perperoglou und Justin Doellman (je 8,5). Auch bei diesem Auftritt in der katalanischen Hauptstadt werden zahlreiche Fans und Sponsoren aus Freak City ihre Jungs unterstützen.