Das Brose-Team dagegen könnte mit zwei Auswärtserfolgen in Frankfurt und in Ludwigsburg am Sonntag (18 Uhr) das Ticket für die Play-offs frühzeitig lösen. Voraussetzung dafür ist eine konzentriertere Verteidigungsleistung als zuletzt in den drei Partien gegen Bonn, Oldenburg und Crailsheim, in denen die Bamberger im Schnitt 90 Punkte kassierten. "Offensiv haben wir das Talent, um gewisse Probleme zu lösen. Aber gerade in Auswärtsspielen müssen wir besser verteidigen. Das ist die Geschichte unserer Saison", sagt Brose-Trainer Federico Perego. "Wenn wir defensiv gut stehen, gewinnen wir. In den letzten beiden Auswärtsspielen haben wir schlecht verteidigt und daher verloren."
Leon Kratzer blüht auf
Eine offensive Übermacht stellen die Frankfurter in dieser Spielzeit nicht dar. 79,1 erzielte Punkte pro Spiel, 45,2 Prozent Feldwurfquote und 17,5 Assists im Schnitt sind jeweils die drittschlechtesten Werte der Liga. Im Backcourt ist der US-Amerikaner Tyler Larson mit 15,6 Punkten und 5,2 Assists pro Spiel nahezu Alleinunterhalter.
Die Stärken der Skyliners liegen eher unter dem Korb, wo das deutsche Centerduo Jonas Wohlfarth-Bottermann (7,4 Punkte, 5,8 Rebounds) und der Ex-Bamberger Leon Kratzer (8,9 Punkte, 7,3 Rebounds) aufräumt. Mit 21 Punkten stellte Kratzer beim 78:72-Sieg vor einer Woche in Jena eine Karrierebestleistung auf.
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Bereits im Hinspiel, das Bamberg mit 74:73 gewann, spielten Kratzer und Co. ihre Größenvorteile aus und angelten sich 14 offensive Abpraller - mit knapp 13 im Schnitt sind sie in dieser Kategorie das beste Team der Liga. "In Frankfurt ist es immer schwer zu spielen. Sie kämpfen um die Play-offs, werden daher alles in dieses Spiel investieren. Vor allem defensiv sind sie stark", weiß Perego um die Heimqualitäten der Skyliners. 14 der 26 Duelle zwischen Frankfurt und Bamberg in der Fraport-Arena gingen an die Gastgeber.
Ein treuer Frankfurter Begleiter ist das Verletzungspech. Für Marco Völler (Knochenabsplitterung im Finger) ist die Spielzeit beendet, Richard Freudenberg fällt mit einer Knieverletzung aus, hinter den Einsätzen von Jason Clark (muskuläre Probleme), Niklas Kiel (krank) und Quantez Robertson (Fingerverletzung) steht ein Fragezeichen. Zumindest bei Letzterem ist aber davon auszugehen, dass er sich durchbeißen wird, schließlich verpasste Frankfurts 34-jähriger Dauerbrenner (35 Minuten im Schnitt) in den vergangenen fünf Spielzeiten gerade einmal drei BBL-Spiele.
Entspannter ist die personelle Situation auf Bamberger Seite. Perego stehen wohl alle Akteure zur Verfügung, auch Tyrese Rice, der gegen Crailsheim geschont wurde, stößt wieder zum Kader. Mit einem Floater 25 Sekunden vor Schluss entschied der 31-Jährige das Hinspiel. Ähnliches wollen diesmal Verteidigungsspezialist Akeem Vargas und Rosenkavalier Mangold verhindern, die den Bamberger Topscorer auch in der "Ladies Night" sicher nicht mit Samthandschuhen anfassen werden.