Aus und vorbei: Brose Baskets scheitern im Viertelfinale

2 Min
Anton Gavel zieht in seinem vielleicht letzten Spiel für Bamberg am einmal mehr überragenden David Holston vorbei und spielt den Ball weiter. Foto: Daniel Löb
Anton Gavel zieht in seinem vielleicht letzten Spiel für Bamberg am einmal mehr überragenden David Holston vorbei und spielt den Ball weiter.  Foto: Daniel Löb

Die Brose Baskets beenden die Saison mit einer 75:83-Niederlage bei den Artland Dragons. Im Viertelfinale der Playoff-Runde konnten die Meister aus Bamberg nur eines von vier Spielen für sich entscheiden.

Nach vier Meisterschaften und drei Pokalsiegen in den letzten vier Jahren ist die dominierende Mannschaft des letzten Jahrzehnts im deutschen Basketball diesmal bereits im Viertelfinale gescheitert. Mit dem 83:75 (39:35)-Erfolg am Sonntagabend machten die Artland Dragons die Überraschung der ersten Play-off-Runde perfekt und schickten den Serienmeister aus Bamberg eiskalt in den vorzeitigen Urlaub. Die Dragons treffen im Halbfinale auf Alba Berlin.

Bambergs Trainer Chris Fleming entschied sich vor Spiel 4 erstmals für John Goldsberry (die defensive Variante) und ließ dafür den Scharfschützen Jamar Smith pausieren. In den ersten 13 Minuten ging die Taktik des Brose-Coaches auf: Die Dragons lagen zwar meist in Front, die Bamberger führten nur einmal (13:12), konnten sich aber in dieser sehr intensiv geführten Partie nicht absetzen. Dann aber drehte vor allem David Holston wieder auf, verwandelte innerhalb einer Minute seine Drei-Punkte-Würfe Nummer 3 und 4.

Der "Zauberzwerg" sorgte so erstmals für einen größeren Vorsprung der Dragons (31:24). Doch der Meister wehrte sich seiner Haut, war schnell wieder auf 35:36 dran. Insgesamt wirkte aber die Offensive der Hausherren ein ganzes Stück flüssiger. Den großen Unterschied machte in dieser ersten Halbzeit (39:35) die Quote von der Dreierlinie: Während Holston und Co. bei 15 Versuchen acht Mal trafen, fiel bei neun Bamberger Würfen der Ball nur zwei Mal in den Korb. Dennoch lagen die Gesamtwurf-Quoten (46:42 Prozent) nicht weit auseinander, weil vor allem D'or Fischer (5 von 6) hochprozentig vollstreckte.

Dreierhagel der Dragons

Auch nach dem Seitenwechsel waren die Hausherren im Vorteil: Jetzt netzte Lawrence Hill seine Dreier 3 und 4 ein. Nach 25 Minuten nahm Fleming eine Auszeit, um den Lauf der Quakenbrücker (51:45) zu stoppen. Und die zeigte Wirkung: Ein starker Rakim Sanders und Goldsberry glichen aus (53:53). Vor allem, weil die Dragons an der Freiwurflinie im Gegensatz zu den Bambergern eiskalt waren, gingen die Hausherren mit einer 63:57-Führung in die letzten zehn Minuten.

Und nach Holstons nächstem Dreier und Bamberger Ballverlusten sah es so aus, als wären es die letzten zehn Minuten für den amtierenden Meister in dieser Saison. Vor allem Gavel und Fischer versuchten das aber zu verhindern. Vier Minuten vor dem Ende betrug der Rückstand nur noch vier Zähler. Innerhalb von 54 Sekunden machte aber Hill mit zwei Dreiern zum 77:67 die Hoffnungen der Bamberger zunichte. Bereits eineinhalb Minuten vor der Schlussirene feierten die Fans in der Drachenhölle: "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin."

Die Leistung der Bamberger Spieler können Sie in unserem Spielerbewertungstool benoten!

Artland Dragons - Brose Baskets 83:75 (22:19, 17:16, 24:22, 20:18)

Quakenbrück Holston (24 Punkte/5 Dreier), Hill (21/6), King (12), Doreth (8/2), Graves (8), Frease (6), Thomas (3/1), Topper (1), Grünheid
Bamberg Fischer (15), Gavel (12), Jacobsen (11/3), Sanders (10), Ford (7/1), Harris (7/1), Goldsberry (5/1), Jordan (4/1), Zirbes (4), Tadda
SR: Hesse, Rodriguez, Neu-
becker
Zuschauer  3000 ausverk.
Gesamtwurfquote Quakenbrück 47 Prozent (27 Treffer/58 Versuche), Bamberg 47 (28/62)
Dreierquote Quakenbrück 50 Prozent (14/28), Bamberg 35 (7/20)
Freiwurfquote Quakenbrück 88 Prozent (15/17), Bamberg 63 (10/16)
Rebounds Quakenbrück 33 (25 defensiv/8 offensiv), Bamberg 33 (22/11)
Ballgewinne/-verluste Quakenbrück 7/11, Bamberg 5/12
Assists Quakenbr. 19 / Bbg. 15
Fouls Quakenbrück 19 / Bamberg 22