Die Brose Baskets lieferten in Tel Aviv eine Vorstellung ab, die sie ganz schnell vergessen sollten. Nach der 65:85-Pleite ist der Meister am Sonntag in Berlin gefordert.
                           
          
           
   
          Nach den beiden Siegen gegen den italienischen Meister aus Sassari bezwang Maccabi Tel Aviv auch den deutschen Titelträger aus Bamberg. In der mit 11 060 Besuchern nicht ganz ausverkauften Menora Mivtachim Arena revanchierte sich der israelische Kultklub eindrucksvoll für die 66:77-Niederlage Anfang November in Freak City. Er feierte einen 85:65 (41:28)-Erfolg und wahrte damit seine kleine Chance, zum 17. Mal in Folge die Top-16-Runde der europäischen Königsklasse zu erreichen. Die Bamberger, die mit fünf Siegen aus neun Partien schon seit zwei Wochen ihre dritte Zwischenrunden-Teilnahme sicher haben, fliegen am Freitag aus der israelischen Metropole direkt in die deutsche Hauptstadt und bereiten sich auf das Bundesliga-Schlagerspiel am Sonntag (17 Uhr) bei Alba Berlin vor.
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Die Brose Baskets wirkten von der ersten Sekunde an wie gelähmt. Sie liefen in der Verteidigung nur hinterher, präsentierten sich schwach im Rebound und bekamen in der Offensive rein gar nichts zustande. Vier magere Pünktchen standen nach sechseinhalb Minuten zu Buche. Auf der Gegenseite durfte Sylvan Landesberg drei blitzfreie Dreier zum 15:4-Zwischenstand versenken. 
Und auch zu Beginn des zweiten Viertels versenkte Maccabi einen Dreier nach dem anderen, während die Bamberger ohne Selbstvertrauen agierten und erst nach dreieinhalb Minuten durch Elias Harris zu den ersten Punkten kamen und zum 12:28 verkürzten. Aber auch unter dem Korb durften Arinze Onuaku und Trevor Mbakwe nach Belieben schalten und walten. "Wir sind nicht aggressiv genug. Wir müssen dagegenhalten", schrie Bambergs Trainer Andrea Trinchieri in einer Auszeit sein Team an. Und dies zeigte kurzzeitig Wirkung: Darius Miller versenkte den ersten Dreier, Brad Wanamaker klaute den Israelis den Ball und Harris punktete nach Offensiv-Rebound zum 19:30. Zwei Minuten vor der Pause drückten die Bamberger den Rückstand sogar in den einstelligen Bereich (25:34).
  
  Nur ein Strohfeuer
 
 Doch das war nur ein Strohfeuer. Devin Smith traf die Dreier sieben und acht für Tel Aviv, sodass die Hausherren, die einfach mit viel mehr Energie zur Sache gingen, mit einer 41:28-Führung in die Pause gingen. "Wir machten nichts richtig, jeder Ball geht an die Gelben. Uns fehlt die Einstellung um auf diesem Niveau mitzuhalten", analysierte Trinchieri die erste Halbzeit.
Und die zweite Hälfte ging genauso weiter, wie die erste aufgehört hatte: Theis wurde geblockt und Landesberg schloss den Schnellangriff locker ab. Der Israeli war es dann auch, der per Dreier nach 25 Minuten erstmals für eine 20-Punkte-Führung der Hausherren (53:32) sorgte.
Mit einem 70:50-Vorsprung gingen die Israelis ins Schlussviertel und spulten ihr Pensum locker herunter. Erwähnenswert auf Bamberger Seite sind nur die ersten Euroleague-Punkte von Youngster Aleksej Nicolic. Die Brose Baskets ließen alle Tugenden, die sie am Sonntag bei der 100:87-Gala gegen die Bayern ausgezeichnet hatte, vermissen und kassierten gegen die treffsicheren Maccabi-Asse, die bei 25 Versuchen 16 Dreier versenkten, eine Packung. Die gilt es nun schnell aus den Kleidern zu schütteln, denn am Sonntag im Bundesliga-Schlager in Berlin wird es für den deutschen Meister sicher nicht einfacher.
  
  Die Statistik
 
 Maccabi Tel Aviv - Brose Baskets 85:65(23:10, 19:18, 29:22, 15:15) 
 Tel Aviv Landesberg (19 Punkte/5 Dreier), Rochestie (16/2), Smith (12/3), Pnini (11/3), Mbakwe (11), Onuaku (6), Ohayon (4/1), Bender (3/1), Randle (3/1), Segev, UZoosman  
Bamberg Theis (13), Miller (11/1), Strelnieks (9/1), Wanamaker (8), Radosevic (6), Harris (6), Staiger (3/1), Nicolic (3/1), Zisis (2), Melli (2), Heckmann (2), Idbihi
SR Radovic (Kroatien), Perez (Spanien), Petek (Slowenien)
Zuschauer 11 060 
Gesamtwurfquote Tel Aviv 47 Prozent (30 Treffer/64 Versuche), Bamberg 35 (20/57)
Dreierquote Tel Aviv 64 Prozent (16/25), Bamberg 20 (4/20)
Freiwurfquote Tel Aviv 81 Prozent (9/11), Bamberg 87 (21/24)
Rebounds Tel Aviv 39 (25 defensiv/14 offensiv), Bamberg 32 (19/13)
Ballgewinne/-verluste Tel Aviv 3/13, Bamberg 4/12
Assists Tel Aviv 22/ Bamberg 10 
Fouls Tel Aviv 23/ Bamberg 20