"Die Kosten fressen uns einfach auf": Spektakuläre Blockadeaktion im Raum Bamberg läuft aktuell

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Die Ein- und Ausfahrt des Rewe-Zentrallagers in Buttenheim ist aktuell von Fahrzeugen blockiert. Landwirte, Spediteure, Handwerker und Lohnunternehmer haben sich zusammengefunden, um gegen Subventionskürzungen und Steuererhöhungen der Regierung zu protestieren.

Seit dem frühen Mittwochmorgen (31. Januar 2024) läuft ein Protest am Rewe-Zentrallager in Buttenheim im Kreis Bamberg. Sowohl Landwirte als auch Spediteure, Handwerker und Lohnunternehmer sind zusammengekommen, um gegen Steuererhöhungen und den Wegfall von Subventionierungen zu protestieren. Insgesamt wird an über zehn Autobahnen protestiert.

"Wir sind am Rewe-Zentrallager in Buttenheim und möchten auf uns aufmerksam machen, dass wir mit der Politik in Berlin nicht mehr einverstanden sind", beschreibt Spediteur Christian gegenüber der Bildagentur News5 die Situation vor Ort. Die Aktion diene vor allem dazu, Präsenz zu zeigen.

Mega-Protestaktion am Rewe-Zentrallager bei Bamberg - Einfahrt und Ausfahrt lahmgelegt

Hierfür blockiert eine große Zahl von Fahrzeugen die Ein- und Ausfahrt. "Es kommt keiner mehr rein und keiner mehr raus", erklärt Christian.

Bisher waren die Protestaktionen vor allem unter dem Namen "Bauernproteste" von den Medien aufgegriffen worden. Christian führte aus, warum auch er als Spediteur sich an den Protesten beteiligt: "Ich bin Spediteur und habe mit den Landwirten so nichts weiter zu tun, aber die Kosten, die wir haben, fressen uns einfach auf. Wir haben seit dem ersten Dezember neue Maut-Erhöhungen, wir haben neue CO2-Bepreisungen."

Das große Problem aus seiner Sicht: "Die ganze Bevölkerung weiß das aber gar nicht. Sie wissen nicht, was das für Belastungen sind. Wir sind die Spediteure, wir halten das Land aufrecht und wenn wir nicht mehr fahren, dann geht auch nichts mehr - unabhängig von den Landwirten." Aus diesem Grund sind nicht nur Landwirte bei der Blockadeaktion zugegen. Auch Handwerker, Spediteure, Lohnunternehmer, "also eigentlich der Mittelstand", beteiligten sich.

Dauer der Aktion unbekannt - Politik soll Auflagen zurücknehmen

Zudem ging er auf die Frage ein, warum ausgerechnet ein Zentrallager als Protestort gewählt wurde? "Weil man da etwas bewirken kann", so Christian. Denn auf der Autobahn zu stehen, komme von Rechtswegen her nicht infrage.

Am Mittwochmorgen (Stand 7 Uhr) habe sich, dem Spediteur zufolge, noch kein Entscheidungsträger von Rewe gezeigt. Die Mitarbeiter hingegen begaben sich teilweise ebenfalls vor die Tür und unterstützten den Protest. Wie lange die Aktion andauern soll, ist nicht festgelegt. Christian sprach sich für einer Dauer von mehreren Tagen aus. 

Wenn er eine konkrete Forderung an die Politik formulieren müsste, wäre es die Zurücknahme der Auflagen der Regierung. "Das funktioniert nicht anders", sagt Christian.

Spediteur mit Rechenbeispiel zu Mehrkosten

Er lieferte obendrein ein konkretes Rechenbeispiel in Hinblick auf die entstandenen Mehrkosten anhand seiner eigenen Situation: "Ich habe eine Spedition mit 25 Lkw und habe im Monat Dezember 15.000 Euro mehr Mautkosten. Das ist aufs Jahr gesehen 180.000 bis 200.000 Euro."

Vorschaubild: © NEWS5 / Merzbach