SPD legt im Landkreis Bamberg deutlich zu

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Warten auf die Wähler: Groß war der Andrang an die Urnen nicht, aber das Bild täuscht auch. In Stegaurach, wo die Fotos entstanden, wählten immerhin 2342 Bürger, die Wahlbeteiligung lag mit 42,4 Prozent noch über dem Landkreisdurchschnitt.
Warten auf die Wähler: Groß war der Andrang an die Urnen nicht, aber das Bild täuscht auch. In Stegaurach, wo die Fotos entstanden, wählten immerhin 2342 Bürger, die Wahlbeteiligung lag mit 42,4 Prozent noch über dem Landkreisdurchschnitt.
 

Trotz leichter Verluste bleibt die CSU im Landkreis über 50 Prozent. Die Grünen sind dritte Kraft vor der AFD. Die Wahlbeteiligung sinkt auf ein Rekordtief.

Die CSU hat bei der Europawahl auch im Landkreis Bamberg an Boden verloren. Mit 50,11 Prozent hat sie sich aber als stärkste Kraft klar behauptet. Das Minus von 2,1 Prozentpunkte fiel deutlich geringer aus, als die bayernweiten Verluste der Union. 2009 war die CSU im Landkreis noch um mehr als 13 Prozent gegenüber 2004 abgestürzt.

Gewinne verzeichnete vor allem die SPD. Sie verbesserte sich um 5,76 auf 16,65 Prozent. Die Grünen sind mit nun 8,44 Prozent und einem leichte Plus von 1,27 Prozentpunkten nun dritte Kraft. Auf Platz vier rangiert die AFD, die auf Anhieb 6,78 Prozent erreicht. Klarer Verlierer ist die FDP, die vor fünf Jahren mit 9,0 Prozent noch knapp hinter der SPD rangierte. Die Liberalen stürzten im Landkreis auf 2,24 Prozent ab. Aber auch die Freien Wähler mussten deutliche Einbußen hinnehmen. Mit 3,37 Prozent halbierte sich ihr Ergebnis von 2009.
Die Linke legte um 0,26 Prozentpunkte zu und landete mit 2,53 Prozent noch knapp vor der FDP. Die Wahlbeteiligung sank von 45, 3 Prozent vor fünf Jahren noch leicht unter das Niveau von 2004. Nur 40,41 Prozent der wahlberechtigten Landkreisbürger gaben ihre Stimme fürs Europaparlament ab.

Der Strullendorfer SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz sieht das ganz klar im Bayern- und Deutschlandtrend. "Die SPD hat als einzige Partei klar dazugewonnen", stellt Schwarz fest. Das Ergebnis sei natürlich erfreulich, auch wenn es Zugewinne nauf einem niedrigen Niveau seien (2009 hatten die Sozialdemokraten im Bamberger Land mit 10,9 Prozent nur knapp zweistellig behauptet). Gründe für das verbesserte Abschneiden sieht Schwarz denn auch vor allem in der Deutschlandpolitik. "Die Arbeit im Berlin wird von den Wählern honoriert, zum Beispiel die Rente mit 63." Das habe sich auch auf das Wahlergebnis niedergeschlagen. Ein weiterer Grund sei aber auch die Person des Spitzenkandidaten Martin Schulz zu sehen.

Man könne sich über das Ergebnis freuen, erschreckend sei aber die geringe Wahlbeteiligung, schränkt dagegen der SPD-Unterbezirksvorsitzende Jonas Merzbacher ein- "Da müssen wir schauen, wie wir das künftig besser hinkriegen", sagt er angesichts einer Wahlbeteiligung von knapp über 30 Prozent in manchen Gemeinden.
Andreas Lösche (Grüne) sieht das Abschneiden seiner Partei dagegen auch durch eine gute kommunalpolitische Arbeit der Grünen geprägt. Der Zuwachs liege entgegen dem Bundestrend und noch über dem Bayern trend. "Wir bohren hier dicke Bretter ", sagt Lösche. Daher könnte die Grünen ihre Position auch an der Peripherie des Landkreises inzwischen "langsam, aber sicher ausbauen". Für einen Flächenlandkreis wie Bamberg sei er deshalb mit dem Ergebnis zufrieden. Die CSU habe sich hier wegen der ländlichen Struktur auch besser als anderswo behaupten können. Insgesamt habe jedoch "der Populismus der CSU nicht gezogen."

Alle Ergebnisse finden sie auf den Seiten des Landratamtes Bamberg unter
http://www.lra-ba.bayern.de/wahlen/snm/471000_000051/