3,6 Millionen Euro kostet das künftige Vereinsheim der Stiftung TSV Eintracht. Auf die sechs neuen Bundeskegelbahnen freuen sich auch schon die Aktiven des SKC Victoria, der als Mieter einziehen wird.
Es ist ein weiterer wichtiger Schritt im Ringtausch Bamberger Vereine, der die Brose-Ansiedlung an der Breitenau erst möglich gemacht hat: Die Stiftung TSV Eintracht hat am Dienstag offiziell mit dem Neubau ihres Vereinszentrums im Volkspark-Gelände begonnen.
Es entsteht auf dem früheren Areal des SC 08, der die Rochade wiederum durch seinen Umzug an die Galgenfuhr möglich gemacht hat.
Den Verantwortlichen beim SC 08 dankte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) denn auch beim symbolischen ersten Spatenstich ausdrücklich für die Bereitschaft des Vereins, von Bamberg-Ost nach Bamberg-Süd umzusiedeln.
Kicker und Kegler Noch ein Sportclub wird im Zuge dieser Baumaßnahme umziehen: der SKC Victoria.
Er hat sich mit der Stiftung TSV Eintracht zusammen getan und wird Hauptnutzer der sechs Kegelbahnen sein, die im Neubau ebenfalls entstehen - neben einer Gaststätte mit rund 100 Sitzplätzen und einem Biergarten sowie einem Saal für Besprechungen und Weihnachtsfeiern.
Starke sprach fast euphorisch von einem "leistungsfähigen Sportzentrum" und "Ort für eine lebendige Vereinskultur", gar von einer "echten Perle", die im Volkspark neu entstehe und einen Gewinn für die gesamte Stadt darstellen würde.
Das künftige "Sportpark Eintracht"-Haus weist 1780 Quadratmeter Nutzfläche auf und wurde vom Architekturbüro Jungkunst und Partner als ein lang gestreckter, überwiegend eingeschossiger Bau konzipiert. Er erstreckt sich - vorerst nur auf dem Papier und als digitaler Entwurf - zwischen den beiden schon vorhandenen Spielfeldern: ein Kunstrasenfeld und ein Rasenspielfeld mit Tribüne.
Nur an der nördlichen Schmalseite besteht der Neubau aus zwei Ebenen: Über dem Lokal sieht der Entwurf eine Pächterwohnung vor.
Geplante Bauzeit: ein Jahr Das milde Winterwetter kommt dem straffen Zeitplan entgegen. Laut Peter Jungkunst beginnen die eigentlichen Bauarbeiten mit dem Ausheben einer Grube für einen Löschwasserrückhaltebehälter (unter der Vereinsgaststätte). Wenn alles klappt, soll das Millionen-Projekt in etwa einem Jahr bezugsfertig sein.
Bei der Stiftung TSV Eintracht überwiegt inzwischen die Freude über den neuen Standort. Dass die Entscheidung zur Aufgabe des alten Domizils an der Breitenau schwer gefallen ist, rief Stiftungs-Vorsitzender Alexander Kusch noch einmal in Erinnerung.
Er sagte aber zugleich, es sei sportlich wie wirtschaftlich "richtig und wichtig" gewesen, diesen Schritt zu tun.
Kusch wie auch Fußball-Abteilungsleiter Adolf Leicht glauben, dass mit dem neuen Vereinszentrum die besten Voraussetzungen für ein aktives Vereinsleben und das weitere Zusammenwachsen der ehemaligen FCler und Eintrachtler geschaffen werden, die seit 2010 als FC Eintracht firmieren. Kusch: "Hier entsteht etwas für unsere Kinder und Kindeskinder."
Vorfreude herrscht auch bei SKC-Vorsitzendem Markus Habermeyer. Er berichtet von sehr harmonischen Gesprächen mit der Bauherrin und der Absicht, einen langfristigen Mietvertrag mit der Stiftung FC Eintracht zu schließen.
Ein Schritt, den Habermeyer als unumgänglich für die Zukunftssicherung des Vereins und seine so erfolgreichen Kegler erachtet: Man spielt in der Bundesliga und stellt seit Jahren immer wieder mehrfache Deutsche Meister, Europa- und Weltpokalsieger.
Ganz allgemein wird nach Habermeyers Meinung der Kegelsport in Bamberg profitieren, wenn im Volkspark (wieder) Bahnen zur Verfügung stehen, die keine Wünsche mehr offen lassen.
Zur Zeit nutzt der SKC die Kegelbahnen des früheren 1. FC Bamberg, ebenfalls im Volkspark. Wie das alte FC-Heim sind sie nicht nur aus energetischer Sicht in einem eher schlechten Zustand.
Wie Rathaus-Pressesprecherin Ulrike Siebenhaar auf Anfrage mitteilte, gibt es schon einen Beschluss des Stadtrats, die Gebäude abzubrechen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. An ihre Stelle kämen eine Grünanlage und Parkplätze.