Bamberg bekommt eine Polizeischule mit bis zu 400 Beamten und einer hohen Zahl von Polizeianwärtern. Bambergs Oberbürgermeister spricht von einer sensationellen Botschaft.
Am späten Nachmittag ist in Berlin die Entscheidung gefallen. Trotz der Konkurrenz von anderen Städten in Baden-Württemberg bekommt Bamberg den Zuschlag für ein Ausbildungszentrum der Bundespolizei, das schon 2016 seinen Betrieb aufnehmen soll. Dies teilte am Abend der Parlamentarische Staatssekretär MdB Thomas Silberhorn (CSU) mit. Die Polizeischule auf dem Bamberger Konversionsgelände wird die sechste Akademie der 40.000 Beamte zählenden Bundespolizei in Deutschland sein und für die Aus- und Weiterbildung von bis zu 2100 Polizeianwärtern aus dem gesamten Bundesgebiet zuständig sein.
Ein Grund für die Entscheidung für Bamberg ist offenbar die Aussicht, dass auf dem ehemaligen Gelände der US-Kaserne die Polizeipläne schnell umgesetzt werden können. Die Akademie soll bereits zum 1. September 2016 ihren Betrieb in Bamberg aufnehmen. Wie Thomas Silberhorn dazu erklärte, sei die Entscheidung für die Region Bamberg überaus erfreulich, da damit 400 Arbeitsplätze verbunden sind. Die hohe Zahl von Einstellungen bei der Bundespolizei mache es erforderlich, ein sechstes Aus- und Fortbildungszentrum in Deutschland zu errichten.
Stärkung des Standorts Bamberg
Das Konversionsgelände in Bamberg biete dafür ideale Bedingungen, weil die nötigen Gebäude für Unterkunft, Schulung, Sport und Bewirtschaftung auf engstem Raum vorhanden seien - und das in gutem Zustand. "Die neue Einrichtung ist eine deutliche und nachhaltige Stärkung des Behördenstandorts Bamberg. Sie darf nicht zuletzt als Anerkennung der großen Hilfsbereitschaft zur Unterbringung von Flüchtlingen in Bamberg verstanden werden. Ich freue mich sehr, dass sich Bundesinnenminister de Maizière für Bamberg entschieden hat", sagte Silberhorn.
Die Nachricht aus Berlin löste in Bamberg helle Freude aus. Von einer sensationellen Botschaft sprach Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD). Die Entscheidung habe weitreichende Bedeutung für die Stadtentwicklung Bambergs, das durch die große Zahl der Beschäftigten und der Polizeianwärter weiteren Aufschwung nehmen werde.
Dadurch werde es gelingen, schon im nächsten Jahr große Teile der jetzt noch leer stehenden Bamberger Konversionsfläche mit Leben zu füllen. Die Hoffnungen in Bamberg richten sich auch deshalb auf die Bundespolizei, weil es auf der Konversionsfläche etliche ehemalige US-amerikanische Sportstätten gibt, die bisher einer unsicheren Zukunft entgegensahen. Dazu gehört auch eine große Sporthalle mit hochmodernen Trainingsmöglichkeiten, deren Unterhalt die Stadt Bamberg alleine überfordern würde.
Konversionsgelände..
Nachdem ja in Bamberg Wohnraum knapp ist, wird jede einzelne der jetzt neu freigegebenen Wohnungen wohl oder übel an die 400 Ausbilder und 2100 Schüler der Bundespolizei vergeben werden müssen.... (?)
oder wo sollen die sonst alle gestapelt werden........ ?
Hat DARÜBER schon mal jemand nachgedacht ?
Bitte informieren Sie sich welche Gebäude im Gespräch sind!
Wie wäre es mit der Errichtung eines weiteren Brose-Standorts auf dem Konversionsgelände?
Vielleicht könnte man da ja direkt dann auch einen neuen Flugplatz bauen, nachdem ja auf dem bestehenden Bamberger Sonderlandeplatz kein Instrumentenflugbetrieb und auch kein weiterer Ausbau möglich ist.
In Coburg schließt man den BGS-Standort, um ein paar Jahre später in Bamberg dann doch wieder einen Standort der Bundespolizei zu errichten.
Sind bei der Bundespolizei Amateure am Werk?
Die Ansiedlung der Bundespolizei hat nichts mit dem "Balkanzentrum" zu tun, sondern ist einfach dem Personalbedarf der Behörde geschuldet. Schon seit Jahren wurde es bei den Polizeien versäumt auf die Zahl und die Altersstruktur beim Personal zu achten. Nachdem in den letzten Jahren die Überalterung auch bei der Bundespolizei um sich griff und nun v.a. weitere Einsatzbelastungen hinzu kommen, kann man den gesetzlichen Auftrag kaum noch erfüllen. Nun handelt man endlich, aber womöglich Jahre zu spät. Dass sich gerade in der Nachbarschaft des "Balkanzantrums" geeignete Gebäude befinden, ist totaler Zufall.
Da viele Bundespolizisten aus Ober- und Unterfranken (v.a. aus dem Bereich nördlich von Bamberg) kommen, es Jahre nach der Wiedervereinigung hier aber kaum noch Dienststellen gibt, freue ich mich für die, die es nach Bamberg schaffen. Für sie ist es ein jahrelang ersehnter Befreiungsschlag, nachdem die Ausbildungs- und Einsatzkaserne in Coburg damals unsinnigerweise geschlossen wurde. Nur woher soll das Personal kommen, wenn man überall unterbesetzt ist...
Die Auszubildenden verdienen nicht so schlecht und fahren an den Wochenenden selten in die Heimat, insofern wird sich die Einrichtung für Bamberg lohnen.
Aber nun sollte man kein einziges Gebäude auf dem Kasernenareal abreißen. Für die "normalen Bürger" bleibt in einer Stadt, in der die Mieten hoch sind und die Vermieterlobby den Stadtrat fest im Griff hat, kaum preiswerter Wohnraum übrig. Bundespolizei und "Balkanzentrum" beanspruchen viele Gebäude. Klar, Nutzung ist besser als Leerstand, aber man hätte die Kaserne innerhalb kurzer Zeit auch mit normalen Mietern voll bekommen, jedoch hat die Stadt den Badarf immer herunter gerechnet. Die Bürger werden das registriert haben...