Nach dem Euroleague-Spiel am Donnerstag haben Fans der Mannschaft von Galatasaray Istanbul Stühle in der Bamberger Arena zerstört.
Es ist ein unschönes Ende der Euroleague-Saison: Die Basketballer von Brose Bamberg verlieren das letzte Spiel - und die Brose Arena schon wieder ein paar Sitze.
Erst im November vergangenen Jahres hatten die Fans von "Roter Stern Belgrad" nach einem Basketballspiel im
Jubelrausch Stühle beschädigt oder gar abgerissen. Eigentlich war die Bamberger Polizei vor dem Spiel der Basketballer in Alarmbereitschaft gewesen. Doch gegen Ende des Spiels in der Brose-Arena hatten die Belgrader Fans so frenetisch gefeiert, dass Stühle zu Bruch gegangen waren.
Fans von Galatasaray Istanbul wüten nach dem Sieg in Bamberg
Nun haben erneut Sitzgelegenheiten in Bambergs größter Halle gelitten. Der Schaden dürfte nach einer ersten Schätzung bei rund 20.000 Euro liegen. Davon geht Horst Feulner, Geschäftsführer der Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH, aus. Wir erreichen ihn Freitagvormittag, direkt nachdem er sich den Schaden in der Halle genau angesehen hat. "Im Gästeblock auf der Nordtribühne sind 50 Stühle kaputt." Laut Polizei sprangen einige Fans wohl nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf den Stühlen selbst.
Auch beim Spiel gegen Belgrad im November hatte die Nordtribühne gelitten, auch damals lag der Schaden bei gut 20.000 Euro. Und wie damals hat die Betreibergesellschaft auch diesmal Strafanzeige bei der Polizei gestellt.
Das Problem ist laut Feulner, dass nicht nur die Kunststoffstühle hinüber sind. Sondern dass sie teilweise aus ihren Wandhalterungen und Trassen gerissen wurden. "Der Not-Reparatur-Trupp ist bereits auf der Autobahn." Bis zum Basketballspiel gegen Bayreuth am Sonntagabend um 18 Uhr sollte die notdürftige Reparatur abgeschlossen sein.
Konzert nicht beeinträchtigt
Das Konzert des Musikers Philipp Poisel, das Freitagabend in der Brose Arena stattfindet, wird nicht beeinträchtigt sein. Für die Veranstaltung seien in erster Linie Stehplatz-Karten verkauft worden und noch einige Sitzplätze frei, so Feulner. Notfalls werde man die Sitzplatzreihen mit den beschädigten Stühlen absperren.
Feulner ärgert sich, dass innerhalb weniger Monate schon wieder Sitzgelegenheiten demoliert wurden. "Trotzdem sind wir froh, dass es keinen Personenschaden gab", sagt der Chef der Hallenbetreiber-Gesellschaft.
Polizei und Sicherheitskräften spricht er ausdrücklich kein Verschulden in Bezug auf die randalierenden Fans zu: "Das ist ein riesiger Pulk von Menschen, die rhythmisch springen. In diese Gruppe kann man nicht hineinschauen. Den Schaden sieht man erst, wenn die Leute weg sind."
Bei der Begegnung mit Galatasaray Istanbul war die Polizei von vorne herein mit erhöhter Präsenz vor Ort. Silke Gahn, Pressesprecherin bei der Polizeiinspektion Bamberg Stadt, erklärt den Grund: "Es ist bekannt, dass es bei den Fans von Galatasaray zu Ausschreitungen kommen kann." So konnten die Beamten verhindern, dass ein verbaler Streit zwischen den Parteien nach dem Spiel eskalierte.
Feulner kündigte nach den Vorfällen an, sich mit Brose Bamberg zusammensetzen zu wollen, "um Konzepte für die kommende Saison zu entwickeln, damit so was nicht mehr passiert".
Doch noch ist dies Zukunftsmusik. Aktuell ist man auch bei der Besitzerin der Halle - der Stadt Bamberg - verärgert. "Wir verurteilen das Verhalten dieser Fans. Ein Mindestmaß an Benehmen kann man eigentlich schon erwarten", sagte Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt.
Begnimm dich so als Deutscher in einer türkischen Basketballarena, und du wirst für Monate in den Knast gesteckt.
Erst diese verrückten "Fans" von Roter Stern Belgrad, jetzt diese Idioten von Galatasaray. Es macht irgendwann keinen Spaß mehr, in die Brose Arena zu pilgern (trotz Dauerkarte !!!), wenn man solchen Chaoten nicht Einhalt gebieten kann. Und immer bleibt man hier auf den Reparaturkosten sitzen.
Zugegeben ist die Forderung der Euroleague, der ja die Vereine bekannt sind, die solche Deppen als Fans mit anschleppen, dass nur noch Sitzplätze zur Verfügung stehen, kontraproduktiv und falsch. Andererseits ist die Unterbringung auf der Nordtribüne ganz oben unterm Dach auch ein Griff ins Klo. Somit sollte man sich, nachdem die Euroleague ja faktisch eine große Mitschuld an dem Dilemma trägt, dort auch Regreß genommen werden.
Wenn nun in Bamberg aber die Security oder auch die Polizei (ich vermute, das geht erst nach Anforderung wenn´s drinnen rund geht) eingreift und ein paar (auch Unbeteiligte) diese steile Tribüne runter purzeln, dann wäre wohl der Teufel los im Lande. Worte wie "Überreaktion" oder dergleichen würden fallen. Und sollten sich dabei "Fans" von Galatasaray verletzen oder gar mehr, dann würde Erdogan endgültig ausflippen, weil man seinen friedenshungrigen Landsheuten nicht würdevoll genug entgegen getreten ist.
Mein Fazit: So langsam aber sicher bleibt der Spaßfaktor ein Stück weit auf der Strecke.
Erhöhte Polizeipräsenz bedeutet bei uns im allgemeinen, dass die Einheimischen durch drei Taschen- und Personenkontrollen geschleust werden, um den Eindruck zu bekommen, dass "anständig" kontrolliert werden würde, während der Auswärts-Anteil hinten durchgewunken wird. Man will ja als Polizist eventuellen Problemen aus dem Wege gehen, Hauptsache man schlappt um die Arena, ausgerüstet wie robocop, kann sich kaum noch bewegen, vorsichtshalber ohne Magazin in der Waffe, aber 2 vollen Dosen Pfefferspray in der Hosentasche. Da lacht sich Mehmet aus Istanbul schlapp und Fritz von der Hundertschaft aus Nürnberg ist froh, dass er an den Türken unbeschadet vorbei gekommen ist und gönnt sich erst mal ne Bratwurst auf der anderen Seite der Arena, vielleicht kann er ja dort bei den Brose-Fans Eindruck schinden ....
@ heiner lauer
besser konnte man es nicht ausdrücken oder noch ergänzend gesagt seit dem belgrad spiel nichts dazu gelernt
Feulner: "Polizei und Sicherheitskräften spricht er ausdrücklich kein Verschulden zu". Wem denn sonst???
Oh, wie blauäugig! Dann können Sie auch gleich Recep Tayyip Erdoğan die Rechnung schicken...
Was dürfen sich sogenannte Gäste denn bei uns immer wieder und wieder erlauben? Wie lange soll sich der deutsche Michel dies alles noch gefallen lassen. Unsere Gerichtsbarkeit hat immer mehr mit den Gästen zu tun. Wenn ein deutscher sich im Ausland so aufführen würde, wäre er sehr schnell hinter Gitter. Wir lassen diese Leute laufen. Es muss sich was ändern, sonst werden wir uns noch wundern.