Randalierende Istanbul-Fans: 20.000 Euro Schaden in der Arena

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Fans von Galatasaray Istanbul haben am 30. Spieltag drei Sitzreihen in der Brose Arena zerstört. Foto: Daniel Löb
Fans von Galatasaray Istanbul haben am 30. Spieltag drei Sitzreihen in der Brose Arena zerstört.  Foto: Daniel Löb

Nach dem Euroleague-Spiel am Donnerstag haben Fans der Mannschaft von Galatasaray Istanbul Stühle in der Bamberger Arena zerstört.

Es ist ein unschönes Ende der Euroleague-Saison: Die Basketballer von Brose Bamberg verlieren das letzte Spiel - und die Brose Arena schon wieder ein paar Sitze.

Erst im November vergangenen Jahres hatten die Fans von "Roter Stern Belgrad" nach einem Basketballspiel im Jubelrausch Stühle beschädigt oder gar abgerissen. Eigentlich war die Bamberger Polizei vor dem Spiel der Basketballer in Alarmbereitschaft gewesen. Doch gegen Ende des Spiels in der Brose-Arena hatten die Belgrader Fans so frenetisch gefeiert, dass Stühle zu Bruch gegangen waren.


Fans von Galatasaray Istanbul wüten nach dem Sieg in Bamberg

Nun haben erneut Sitzgelegenheiten in Bambergs größter Halle gelitten. Der Schaden dürfte nach einer ersten Schätzung bei rund 20.000 Euro liegen. Davon geht Horst Feulner, Geschäftsführer der Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH, aus. Wir erreichen ihn Freitagvormittag, direkt nachdem er sich den Schaden in der Halle genau angesehen hat. "Im Gästeblock auf der Nordtribühne sind 50 Stühle kaputt." Laut Polizei sprangen einige Fans wohl nicht nur auf dem Boden, sondern auch auf den Stühlen selbst.

Auch beim Spiel gegen Belgrad im November hatte die Nordtribühne gelitten, auch damals lag der Schaden bei gut 20.000 Euro. Und wie damals hat die Betreibergesellschaft auch diesmal Strafanzeige bei der Polizei gestellt.

Das Problem ist laut Feulner, dass nicht nur die Kunststoffstühle hinüber sind. Sondern dass sie teilweise aus ihren Wandhalterungen und Trassen gerissen wurden. "Der Not-Reparatur-Trupp ist bereits auf der Autobahn." Bis zum Basketballspiel gegen Bayreuth am Sonntagabend um 18 Uhr sollte die notdürftige Reparatur abgeschlossen sein.


Konzert nicht beeinträchtigt

Das Konzert des Musikers Philipp Poisel, das Freitagabend in der Brose Arena stattfindet, wird nicht beeinträchtigt sein. Für die Veranstaltung seien in erster Linie Stehplatz-Karten verkauft worden und noch einige Sitzplätze frei, so Feulner. Notfalls werde man die Sitzplatzreihen mit den beschädigten Stühlen absperren.

Feulner ärgert sich, dass innerhalb weniger Monate schon wieder Sitzgelegenheiten demoliert wurden. "Trotzdem sind wir froh, dass es keinen Personenschaden gab", sagt der Chef der Hallenbetreiber-Gesellschaft.

Polizei und Sicherheitskräften spricht er ausdrücklich kein Verschulden in Bezug auf die randalierenden Fans zu: "Das ist ein riesiger Pulk von Menschen, die rhythmisch springen. In diese Gruppe kann man nicht hineinschauen. Den Schaden sieht man erst, wenn die Leute weg sind."

Bei der Begegnung mit Galatasaray Istanbul war die Polizei von vorne herein mit erhöhter Präsenz vor Ort. Silke Gahn, Pressesprecherin bei der Polizeiinspektion Bamberg Stadt, erklärt den Grund: "Es ist bekannt, dass es bei den Fans von Galatasaray zu Ausschreitungen kommen kann." So konnten die Beamten verhindern, dass ein verbaler Streit zwischen den Parteien nach dem Spiel eskalierte.

Feulner kündigte nach den Vorfällen an, sich mit Brose Bamberg zusammensetzen zu wollen, "um Konzepte für die kommende Saison zu entwickeln, damit so was nicht mehr passiert".
Doch noch ist dies Zukunftsmusik. Aktuell ist man auch bei der Besitzerin der Halle - der Stadt Bamberg - verärgert. "Wir verurteilen das Verhalten dieser Fans. Ein Mindestmaß an Benehmen kann man eigentlich schon erwarten", sagte Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt.