"Auf los geht's los" lautete das Motto bei den Strullendorfer "Gaaskeesern": Terry und Franzi präsentierten sich als unwiderstehliches Duo. Die Meistergarden rissen das Publikum mit.
Über 100 Mitwirkende, bei zwei Aufführungen fast 1000 Faschingsfans, hochkarätige politische Prominenz: so die Rahmendaten der 32. Prunksitzung der "Gaaskeeser" (RMV Concordia), die ihr Motto "Auf los geht's los" ohne Wenn und Aber in knapp vier Stunden verwirklichte.
Ein paar Veränderungen in der Struktur des Programmablaufs erwiesen sich als Volltreffer: Terry Schwarzmann und Franziska Kehl fungierten als Co-Moderatoren zum Sitzungspräsidenten Wolfgang Bühner, sorgten für perfekte Übergänge, erzeugten mit ihren Sketchen beste Stimmung und verdienten sich als "roter Faden" wahrlich Bestnoten. Die mit zahlreichen Titeln ausstaffierten Garden bekamen ihre verdiente Aufmerksamkeit mit ihren jeweiligen Show-Tänzen, die Augen- und Ohrenschmaus zugleich waren.
Das Bündeln der "Rheinischen"-Tänze in einem Medley feierte Premiere und sorgte - nachdem der Elferrat in Formel-1-Manier einzog - für einen Auftakt nach Maß. Kurzweiliger können Garde-Auftritte nicht sein, gleiches gilt für das Medley mit den fünf Solotänzerinnen der Extraklasse (Daniela Sörgel, Julia Baumgärtner, Lisa-Marie Lehmann, Christina Sörgel, Anabella Hellmann).
Ministerin und Landrat begeistert "Bei den Tänzen hat man die Freude so richtig gespürt, das war begeisternd. Die beiden Moderatorinnen waren top, haben für tolle Stimmung gesorgt. Und auch viel Lokalkolorit mit den Ereignissen in Strullendorf und Bamberg hat mir sehr imponiert", fasste Staatsministerin Melanie Huml ihre "Gaaskeeser"-Premiere zusammen.
Landrat Johann Kalb, mit wesentlich mehr "Gaaskeeser"-Erfahrung versehen, war ebenfalls die Begeisterung anzumerken: "Phantastisch, was da geboten wurde. Besonders muss man natürlich Thomas Fisch erwähnen, der lebt Fasching. Von den Show-Acts hat mir die Harley-Nummer am besten gefallen und Wolfgang Reichmann war wie immer ganz stark."
Die beiden Politiker waren ebenso leicht auszumachen wie Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz. Das Gegenteil: Bürgermeister Wolfgang Desel als Scheich mit Haremsdame Ulli versprühte Orient-Stimmung. Dass er das gelungene "Körper-Karaoke"-Quiz in der Samstags-Veranstaltung gegen Melanie Huml verlor, war locker zu verschmerzen.
Apropos Harley: Gemeint ist der krönende Tanz-Abschluss mit dem New Age Dance Team, das in Harley-Davidson-Kluft die Zuschauer auf die Route 66 in Amerika entführte.
Aber auch die Show-Tänze der beiden Young Teams als "Horrorpuppen" und "Vogue" hatten höchstes Meisterschaftsniveau. Zudem ist die Zukunft gesichert: Die Mini-Garde, diesmal als Bauarbeiter-Trupp wird sicher in die Fußstapfen der Meistertänzerinnen treten.
Es ist der Spagat, einerseits die erfolgreichen Garden ins rechte Licht zu rücken, andererseits mit Büttenreden und Sketchen für "Raketen" zu sorgen. Dies gelang vorzüglich - dank der Erfolgsgaranten Jürgen Steppan, Wolfgang Reichmann und Thomas Fischer. Dieses Trio ist die Säule, allen voran der RMV-Vorstand, der selbst auf den Bühnenbrettern mittendrin statt nur dabei ist.
Zunächst bekam er von seinem Sohn "Besserwisser im Schach" Juri erklärt, dass er schon komische Regeln habe und "keinen Plan von nix". Natürlich schlüpfte er wieder in die Rolle der "Ladykiller". Diese fünf Herren verstehen es Jahr für Jahr, die Herzen der Frauenwelt höher schlagen zu lassen. Heuer in erotisierender weißer Unterwäsche, mit ganz besonderer "Schwarz-Licht"-Atmosphäre. Aller guten Dinge sind drei: Thomas Fischer als Pfleger im Sketch "Sparmaßnahmen im Altersheim".
Der Strullator teilt aus "Strullator" Jürgen Steppan schaltete zwischen Hongkong, Südkorea, Dubai und dem Strullendorfer "Informationszentrum", der Metzgerei Möhrlein, hin und her. Dass auch der Bürgermeister und dessen Vorgänger "derbleckt" wurden, gehört zum Geschäft.
Sehr zur Freude der Besucher, als er Wolfgang Desel als gefährlichen "Schläfer" entlarvte. Andreas Schwarz, seit eineinhalb Jahren im Bundestag, warf Steppan "Hochverrat" vor. Im Plenum berichtete er, dass er aus dem Bamberger Umland komme - und Strullendorf nicht nannte. Steppan war außer sich und das Publikum tobte.
Während Steppan sich im " I Love Strullendorf"-T-Shirt präsentierte, erschien Wolfgang Reichmann im Franken-Outlook und mit "Club"-Schelte. Dann konzentrierte er sich auf Bamberger Ereignisse: Ärger mit dem PÜD, Touristen-Schwemme ("im Neureuther-Slalom durch die Japaner"), das Stadtrat-Posten-Verschieben und das "Passivbad" Bambados.
Steppan und Reichmann - ein Profi-Duo in der Bütt, in die sich auch Sophie Saffer wagte.
Die Schülerin und Tänzerin (Young Team II) lästerte über ihren Vater als "Supertalent mit zwei linken Händen", der angesichts der zahlreich fehlgeschlagenen Hausreparaturen mit "Vollpfosten" betitelt wurde.
Die Süsselforer... "Es ist nicht einfach, wenn Du von Strullendorf kommst", sinnierte Terry Schwarzmann, nachdem sie von einem "Süsselforer" einen Korb bekommen hatte. Auch wenn ihr und Franziska Kehl das Männerglück nicht hold war, haben sie mit ihrem diesjährigen Moderatoren-Auftritt einen neuen Zeitabschnitt bei den "Gaaskeesern" eingeläutet. Ob sie erhört wurden ("ruf mich an ....09543-1"), ist nicht bekannt, angerufen werden sie sicher wieder im Vorfeld der 33. Prunksitzung 2016. Unwiderstehlich für die "Gaaskeeser"!