Sanierungsarbeit erreicht ersten Meilenstein

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Finanzreferent Bertram Felix (l.) und Statiker Stefan Stenglein im frisch sanierten Tragwerk Ronald Rinklef
Finanzreferent Bertram Felix (l.) und Statiker Stefan Stenglein im frisch sanierten Tragwerk Ronald Rinklef
 
 
Von Hausschwamm befallenes Gebälke Stenglein
Von Hausschwamm befallenes Gebälke Stenglein
 
Das Tragwerk vor und...
Das Tragwerk vor und...
 
... nach der Sanierung Stenglein
... nach der Sanierung Stenglein
 
Stenglein
Stenglein
 
 
 
 
 
Das Ausmaß der Arbeiten an der Kirche St. Michael zeigt sich von oben.
Das Ausmaß der Arbeiten an der Kirche St. Michael zeigt sich von oben.
 
 
 
 
 
Die neu vergoldete Turmspitze
Die neu vergoldete Turmspitze
 

Die Arbeiten an der Chorkuppel der Kirche St. Michael gehen zu Ende. Jetzt steht fest: Erst 2025 ist die Kirche wieder zugänglich.

Die Bamberger Michaelskirche ist seit 2015 von einem rund 40 Tonnen schweren Baugerüst verhüllt. Grund dafür sind umfassende Instandsetzungsarbeiten, unter anderem am maroden Tragwerk der Kirche. "Wir sanieren für die nächsten Jahrhunderte, nicht nur für die nächsten Jahrzehnte", erklärt der Finanzreferent Bertram Felix.
Erste Zeichen des Erfolgs lassen sich nun am Dach der Chorkuppel erkennen. Hier thront seit kurzem wieder die dazugehörige Turmspitze. Die Zierde des Kirchendachreiters musste der Sicherheit halber abgenommen werden, um die Dachbalken zu erneuern. Diese waren laut Statiker Stefan Stenglein vom ausführenden Unternehmen Burges und Döhring stark beschädigt. Durch Unwetter nass gewordene Balken waren von Schimmel und Pilzen befallen worden. Die Parasiten fraßen sich durchs Holz und machten es von innen heraus morsch. Schließlich war das Tragwerk der Last der Kirche nicht mehr gewachsen.
Da die Abteikirche des ehemaligen Benediktinerklosters größtenteils aus Holz besteht, musste aus Gründen des Denkmalschutzes auch weiterhin mit Holz gearbeitet werden. Dabei galt: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig zu erneuern. So wurde dem Team um Stenglein viel handwerkliches Geschick abverlangt. Jeder einzelne Balken musste auf Parasitenbefall überprüft und im Schadensfall ein neues Holzstück ausgemessen und eingepasst werden. Da es sich bei den Balken um massive Hölzer mit oft dreistelligem Gewicht handelt, gestaltete sich die Maßarbeit zum wahren Kraftakt. Finanziell schlagen die Arbeiten am Dachwerk mit 1,6 Millionen Euro zu Buche, insgesamt kostet die Sanierung rund 50 Millionen Euro.
Felix lobte "die hohe Kunst der Zimmermannstechnik", der die erfolgreiche Tragwerksanierung zu verdanken sei. Um den Bauerfolg zu überprüfen, wurden Kraftmessdosen an den Punkten der höchsten Belastung installiert. Diese alarmieren Stenglein und sein Team, sobald die Lastwerte über das sichere Intervall hinausgehen.



Schutz vor Nässe und Unwetter


Zur Vorbeuge gegen den erneuten Schädlingsbefall wurde erstmals zwischen den Dachbalken und den Schieferziegeln eine Abdichtung eingebaut. Ebenfalls neu ist ein rund um das Dach verlegtes Regenrinnensystem. So soll das alte Bauwerk, das im Kern auf eine 1121 eingeweihte romanische Kirche zurückzuführen ist, nun jedem Wetter standhalten. Ursprünglich sollte das Gotteshaus zum 900. Weihejubiläum im Jahr 2021 wieder öffentlich zugänglich sein. Nun steht jedoch fest: Das ehrgeizige Ziel ist nicht zu halten. Die komplette Sanierung wird erst im Jahr 2025 abgeschlossen. Es habe sich erst im Lauf der Arbeiten gezeigt, dass vor allem die Restaurierungen im Innenbereich viel Zeit benötigen, erklärte Felix. "Hier unter Druck zu arbeiten, macht keinen Sinn."