Nach der Absage ist vor dem Fest: Schon 2018 soll wieder gefeiert werden. Dafür hat Bambergs Stadtrat am Mittwoch die Weichen gestellt.
Jetzt ist es endgültig: Erstmals seit 1951 wird es in Bamberg 2017 keine Sandkerwa geben. Der Bürgerverein 4. Distrikt hat in der Nacht auf Mittwoch seine bereits Anfang Mai ausgesprochene Absage bekräftigt. Und es soll Ende August auch kein Altstadtfest und keinen anders gearteten Party-Ersatz im Sandgebiet geben, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte.
Mit dem endgültigen Nein des Bürgervereins sind die Bemühungen, die Großveranstaltung 2017 doch noch auf die Beine zu stellen, gescheitert. In einer Kraftanstrengung hatte die Stadt Bamberg unter Federführung von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) ein Angebot unterbreitet und versucht, den Bürgerverein umzustimmen. Ohne Erfolg: "Es ist uns leider nicht möglich, unter einem derartigen Zeitdruck die notwendigen Gesellschafterbeschlüsse gewissenhaft umzusetzen", begründete Gisela Bosch vom Bürgerverein ihre Haltung.
Trotzdem enthält die Botschaft der ehrenamtlichen Macher des Festes auch eine gute Nachricht: Das Konzept, das die Stadt in nur wenigen Tagen aus dem Boden stampfte, ist offenbar geeignet, um einer Fortführung der Sandkirchweih ab dem Jahr 2018 den Weg zu ebnen. Wörtlich schreibt der Bürgerverein von "einer sehr guten Grundlage für künftige Kerwa-Veranstaltungen".
Der Vorschlag der Stadt, der am Mittwoch im Bamberger Stadtrat gegen fünf Stimmen grundsätzlich gebilligt wurde, enthält weitreichende Zugeständnisse. So sollen die finanziellen Risiken minimiert werden, indem sich die Stadt Bamberg an den stark gestiegenen Kosten für Sicherheit beteiligt und dem Bürgerverein auch bei kommunalen Gebühren entgegenkommt. Basis für die dauerhafte Sicherung der Kerwa soll zudem eine Beteiligung der Stadt an der Trägergesellschaft sein.
Für Bambergs OB Andreas Starke (SPD) ist die Absage zweifellos eine Enttäuschung. Man habe bis zuletzt gehofft, dass das Rettungspaket den Bürgerverein überzeugen werde. Dafür sei die Stadt in den Problemfeldern Sicherheit, Haftungs- und Finanzierungsrisiken sowie Personalmangel dem Bürgerverein entgegengekommen - "ein Riesenangebot", wie das Stadtoberhaupt findet. Um die Zusagen zu finanzieren, will die Stadt Sponsoringangebote nutzen. Es gebe eine Welle der Hilfsbereitschaft.
Konzept entstand im Eiltempo
Trotz der Absage freut sich Starke, dass es gelungen sei, im Eiltempo die Grundlage für die erfolgreiche Fortführung der traditionsreichen Veranstaltung ab 2018 zu schaffen. Er hoffe nun, dass der Stadtrat in den anstehenden Beratungen seinen Teil dazu beiträgt, das Konzept umzusetzen. "Die Sandkerwa lebt, sie macht nur eine Denkpause", sagte Starke.
Geschäftsführer tritt zurück
Vor der Entscheidung zur Absage war im Bürgerverein kontrovers über die Absage für 2017 diskutiert worden. Jürgen Wirth, einer von zwei Geschäftsführern der Kerwa GmbH, kündigte noch am Mittwoch an, die Geschäftsführung niederzulegen, weil er sein Ziel, eine Sandkerwa 2017 zu ermöglichen, nicht erreicht habe. Wirth sieht großen Reformbedarf innerhalb der Gesellschaft, um die Sandkerwa 2018 zusammen mit der Stadt durchzuführen.
Bambergs Gastronomie bedauert die Absage der Sandkerwa 2017. Es sei klar, dass der Verlust dieses Festes zu Einbußen bei Wirten und Übernachtungsbetrieben führen werde, sagte deren Sprecher Florian Müller. Man wolle nun mithelfen, dass die Kerwa ab 2018 wieder stattfindet.
Für mich ist die endgültige Absage des Bürgerverein absolut nachvollziehbar. Die Stadt schiebt seit Jahren nur Stieringer und Co. Geld und andere Vergünstigungen in den Allerwertesten; nichts davon ist für die Bamberger Bevölkerung.. im Gegenteil, kleine Bamberger Feste wurden durch lächerlich unangemessene Auflagen nicht mehr durchführbar.
Jetzt, nach jahrelanger Diskussion macht der Bürgerverein ernst.. dieses kurzfristige Angebot hätte die beiden Selberdarsteller nur als "Retter" erscheinen lassen.. dabei geht es den beiden nur darum nicht noch mehr Ansehen zu verlieren.. Chapeau! Bürgerverein