Nicht nur Polizei ist an der Sandkerwa für die Sicherheit zuständig. Auch das Bayerische Rote Kreuz, die Feuerwehr oder der Ordnungsdienst des Veranstalters ist vertreten. Ein großes Anliegen ist ihnen allen die Sicherheit. War sie doch der Hauptgrund dafür, dass die Sandkerwa im vergangenen Jahr ausfiel.
Wassertanks und Kontrollen
"Von Seiten der Polizei hat sich wenig verändert", so Gahn, "wir sind mit ungefähr genauso vielen Beamten vertreten wie in den Jahren zuvor auch". Wie viele es sind, möchte sie allerdings nicht verraten. Für die Hauptkommissarin steht jedoch fest, dass die Sandkerwa in diesem Jahr mit genauso viel Ernst betrachtet wird wie in den Jahren zuvor.
Gahn bringt schon einige Erfahrung mit. Es ist ihre achte Sandkerwa als Polizistin. Ein paar Dinge sind dann aber doch anders: Rund um das Veranstaltungsgebiet sind Straßensperren aufgebaut, die mit Hindernissen verstärkt sind. Wassertanks mit jeweils 3000 Litern Fassungsvermögen sorgen dafür, dass selbst Fahrzeuge wie Lkws kein Durchkommen haben - eine Reaktion auf Terroranschläge wie beispielsweise am Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016. An den Zugängen zum Sandgebiet finden zudem Sicherheitskontrollen nach Waffen oder Alkohol statt.
Die vermissten Kinder
Vielleicht haben gerade wegen dieser Maßnahmen Gahn und Fröhling eine weitestgehend ruhige Nachtschicht. Von dem steigenden Alkoholpegel der Feiergäste merken die beiden Polizisten zu Beginn recht wenig. Von Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen, die bei einem solchen Fest meistens unumgänglich sind, ist zunächst keine Spur.
Nur der Fall zweier vermisster Kinder bereitet den Beamten anfangs Sorgen. Eine Mutter hatte ihre beiden Kinder vermisst gemeldet. Nachdem einige Streifen dem Fall nachgegangen waren, stellt sich letztlich heraus, dass sich die Kinder die ganze Zeit bei ihrem Vater aufhielten - und die Mutter möglicherweise alkoholisiert war. Was für die Polizisten jedoch keine Rolle spielt, denn: "Wir müssen jeder Meldung nachgehen, selbst wenn sie sich als falsch herausstellt", erklärt Fröhling. Dieser Fall ist jedenfalls abgeschlossen.
Beleidigungen bleiben nicht aus
Sich als Polizist auf der Sandkerwa zu zeigen, ist nicht leicht. Rundherum sind unzählige Feiernde, deren Pegel steigt, je später es wird. Und umso unberechenbarer werden sie. Nicht nur beim Steuern des Dienstwagens muss Michael Fröhling aufpassen, denn "man weiß nie, ob möglicherweise ein Betrunkener vor dem Wagen auftaucht", sondern auch zu Fuß auf der Straße.
Während die Polizisten durch die Gassen gehen, tönen bisweilen Rufe zu ihnen herüber, die sie nicht hören wollen: "All Cops are Bastards!", schreit jemand von weit her. Gefolgt von Ausweiskontrolle und Geldstrafe. "Wir müssen uns nicht alles gefallen lassen", stellt Silke Gahn klar. In ihrer Laufbahn als Polizistin habe sie zwar schon ein dickes Fell gegen derartige Beleidigungen aufgebaut, Aussagen wie diese nerven die Kommissarin trotzdem.
Um 23 Uhr begann die Schicht, ein festes Ende hat sie nicht. Ab 1 Uhr morgens verlagert sich der Festbetrieb vom Sandgebiet in die Innenstadt, wo dann bis in die frühen Morgenstunden hinein gefeiert wird. Bis dahin müssen die Polizisten aufmerksam bleiben, denn es kann jederzeit etwas passieren. Und mittendrin sind Silke Gahn und Michael Fröhling.
der/die praktikant/in hat sicher *laufschritt* gemeint, er/sie weiss es halt bloss net besser und kennt den unterschied nicht
"Im Stechschritt läuft der Polizeitrupp durch die Menge,..."
Erklärt doch bitte eurem Praktikanten, was ein Stechschritt ist. Wenn die Polizei im Stechschritt durch die Menge liefe, wäre dies eine weitere Attraktion der Sandkerwa. Zwar eine Lächerliche, aber immerhin...