Schüler der Heilerziehungspflegeschule haben einen Rollstuhltest in Bamberg gemacht: was zu manchen Irritationen führte.
Das sind doch manchmal die schönen Geschichten: Thomas Gries, Betriebsleiter vom Calimeros in der Langen Straße, veröffentlichte am Mittwochmorgen ein kurzes Video auf Facebook. Darin war zu sehen, wie eine jüngere Frau und ein jüngerer Mann fliegend den Platz im Rollstuhl wechseln. Gries hat das zufälligerweise mitbekommen, da es im Eingangsbereich des mexikanischen Restaurants geschah. Und er dachte sich: Das ist doch dreist. Womöglich sind das Bettel-Banden. Das Video verbreitete sich schnell.
Wie sich wenig später herausstellte, waren es allerdings Schüler der Heilerziehungspflegeschule in Bamberg, die einen Rollstuhltest machten. "Damit wir uns besser in den Menschen einfühlen können, den wir später betreuen", erklärt Dominic Seibert. Der Schüler hat schnell festgestellt, dass gerade der Weg hoch zum Dom sehr anstrengend für einen Rollstuhlfahrer und dessen Begleiter sein kann.
Auch das Fahren auf dem Pflaster sei nicht einfach. "Da wird man ordentlich durchgeschüttelt", sagt er. Auch andere hatten den Eindruck. Das Fazit der insgesamt 21 Schüler fällt positiv aus: Die Passanten seien fast ausnahmslos nett und hilfsbereit gewesen.
Das war Thomas Gries auch. Nachdem er mitbekommen hatte, dass es sich um einen Rollstuhltest der Hep-Schule handelte, löschte er das Video von der Seite. Es hatte doch alles einen guten Hintergrund. Wie ihm Stefan Krüsche, der geschäftlich mit Gries zu tun hat, erklärte, gebe es solche Tests öfter. Er selbst habe das in seiner Zivildienstzeit gemacht. Da hieß es: Rollstuhlwechsel nur im Verborgenen, sonst fällt es auf.
Anscheinend ist es in einer Stadt wie Bamberg gar nicht so einfach, eine ruhige Ecke dafür zu finden.
... ist seit je her ein Markenzeichen des Fränkischen Tags - so auch hier:
Ein Mißverständnis, welches anläßlich eines Schülerversuchs zum Rollstuhlfahren aufgetreten ist, gibt Anlaß zu einem - angesichts der Bedeutung des Themas - recht ausführlichen Beitrag.
Daß aber die Gehwege entlang ganzer Straßenzüge mit dem Rollstuhl (Gleiches gilt für Rollator und Kinderwagen) gar nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten zu benutzen sind, wurde bislang noch nie berichtet. Großzügig geduldet oder sogar wider geltendes Recht angeordnet, beläßt das Parken auf Gehwegen vielfach keinen ausreichenden Raum - geschweige denn, wie im Verkehrsrecht gefordert, für ungehinderten Begegnungsverkehr.