Zapfendorf: Unbekannte sprengen Geldautomat - Anwohner macht auf Tat-Video Entdeckung
Autor: Redaktion, Agentur dpa
Zapfendorf, Dienstag, 18. Januar 2022
In Zapfendorf (Landkreis Bamberg) wurde in der Nacht auf Dienstag, 18. Januar 2022, ein Geldautomat der örtlichen Sparkasse gesprengt. Ein Anwohner erkannte in einem Video der Tat eine Parallele zu vorherigen Sprengungen.
Zerbrochene Glasscheiben und Scherben überall: Am frühen Dienstagmorgen (18. Januar 2022) ist es in Zapfendorf zu einer Explosion gekommen: Bisher Unbekannte haben einen Geldautomaten in der Bamberger Straße gesprengt und sind dann geflüchtet.
Anwohner Sascha Seelmann hörte gegen 2.20 Uhr einen "riesigen Knall" und konnte vom Balkon aus eine große Rauchwolke sehen, die aus der Sparkassenfiliale kam, wie er gegenüber News5 erzählt. Daraufhin wählte er den Notruf. Als Seelmann im Anschluss ein Video eines Nachbarn der Tat sieht, fällt ihm sofort etwas auf.
Update vom 18.01.2022, 11.20 Uhr: Nach Geldautomatensprengung - Anwohner erkennt Auto auf Handyvideo wieder
Er sei von der Arbeit nach Hause gekommen, habe dann noch Fernsehen geschaut und sei um etwa 2.15 Uhr ins Bett gegangen, so Seelmann im News5-Interview. "Um 2.22 Uhr habe ich dann einen Riesenknall gehört", erzählt der Zapfendorfer. Vom Balkon aus habe er eine große Rauchwolke gesehen und den Notruf gewählt, "weil ich gedacht habe, dass die Bank drüben ausgeraubt wird". Vor Ort habe er der Polizei seine Beobachtungen erneut geschildert.
"Das war jetzt das zweite Mal und in den Nachbardörfern war es auch schon öfter", so Seelmann. Außerdem komme es derzeit häufiger zu Einbrüchen, "man hat schon mehr Angst, wenn man nachts durch die Gegend läuft", sagt der Zapfendorfer, er drehe sich mittlerweile auf der Straße in der Dunkelheit regelmäßig um, um zu sehen, "ob da irgendjemand hinter mir läuft". Seelmann selbst habe die Tat nicht gesehen, aber ein Anwohnervideo. Und in dem Video machte der junge Mann nach eigenen Aussagen gegenüber News5 eine Entdeckung.
Denn am 17. Juni 2020 hatten Unbekannte in der Filiale der VR-Bank im nahe gelegenen Ebensfeld (Kreis Lichtenfels) zwei Geldautomaten gesprengt. Es sei seine Tante gewesen, die damals aus dem Fenster gegenüber gefilmt habe, erzählt Seelmann. Es sei "eins zu eins" dasselbe Fahrzeugmodell gewesen, ein "schwarzer Audi RS 6", so Seelmann. Da sei er sich "ziemlich sicher". Das LKA Bayern hat mittlerweile bestätigt, dass die Täter in einem "schwarzen Audi RS Avant" geflüchtet seien sollen. Auch bei vielen weiteren Sprengungen in den vergangenen Jahren hatten Zeugen und Zeuginnen immer wieder von schwarzen Audis als Fluchtwagen berichtet.
Erstmeldung vom 18.01.2022, 09.32 Uhr: Geldautomat im Kreis Bamberg gesprengt: Täter sind flüchtig
Das Bayerische Landeskriminalamt bestätigt, dass es in der Nacht von Montag auf Dienstag zur Sprengung kam. Mindestens zwei Täter waren daran beteiligt, die anschließend in einem schwarzen Audi RS Avant in Richtung Ebensfeld/Autobahn flüchteten. Auch Augenzeuge Michael Lang hatte ein schwarzes Fahrzeug beobachtet, das sich nach der Explosion vom Tatort entfernte.
Wie viel Geld die Unbekannten erbeuteten, ist derzeit aber noch nicht bekannt. Die Waffen- und Sprengstoffexperten des BLKA haben unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Bamberg die Ermittlungen übernommen. Genauere Untersuchungen des Sprengstoffs sollen in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des BLKA in München stattfinden.