Der 53-Jährige ist das öffentliche Sprachrohr der Obdachlosen in Deutschland.
Für Obdachlose beginnt in diesen Tagen die gefährlichste Zeit des Jahres. Die Kombination aus Kälte und Feuchte erhöht die Gefahr, an einer Lungen- oder Nierenentzündung zu erkranken. "Die wenigsten haben gute Schlafsäcke und ausreichend warme Kleidung. Ich bin deshalb froh, wenn ich im Winter nachts ein Dach über dem Kopf habe", sagt Richard Brox.
Allerdings werde es immer schwerer, einen Platz in einem Heim oder einer Notunterkunft zu finden. "Ich sage es nicht gern, aber Flüchtlinge und Obdachlose werden von den Behörden gegeneinander ausgespielt", sagt Brox.
Biografie geschrieben
Seit einem Drogenentzug in den 1980ern lebt Brox auf der Straße. Heute ist der 53-Jährige das öffentliche Sprachrohr der Wohnungs- und Obdachlosen. Die Erfahrungen, die Brox auf der Straße gemacht hat, teilt er in seinem Internet-Blog
ohnewohnung-wasnun.blogspot.de. Dort finden Wohnungs- und Obdachlose auch Hilfe für das Leben auf der Straße.
Am 15. Dezember erscheint im Rowohlt-Verlag seine Autobiografie "Kein Dach über dem Leben". Das Vorwort hat der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff geschrieben. Sein Buch wird Brox unter anderem in der Talkshow "Markus Lanz" vorstellen. Mit den Tantiemen will Brox einen Hospizdienst für Obdachlose ins Leben rufen: "Denn die Einsamkeit ist das Schlimmste im Leben eines Obdachlosen."