Hat Franken eigentlich eine eigene Marmelade? Jetzt schon! Die Franken kochen "Viva Frankonia". Und haben nach dem Essen vielleicht tatsächlich eine kleine Franken-Fahne.
Ins Rampenlicht schubsen oder weiter hüten? Schwierig, schwierig, die Entscheidung. Rot-Weiß ist ein Schlager. In meinem Brotaufstrich-Sortiment.
Gutes soll man mit anderen teilen. Okay. Ich mach's. Für Franken-Kulinaria. Manchmal muss man seine "Kinder" in die Fremde schicken, wenn sie Karriere machen sollen. Jetzt kann jeder "Red Bottom" (so hieß das süße Duett bisher) nachkochen. Für den neuen Auftritt fehlt nur noch ein neuer Name. Leicht und transparent, schwer und gehaltvoll, weiß und rot - was passt besser als "Viva Frankonia"?
Zutaten: Für den unteren Teil:eine Packung Tiefkühl-Himbeeren (300 Gramm)
drei bis vier Esslöffel Wein
200 Gramm Zucker
einen Beutel Gelfix 1:1 (20 Gramm)
ein halbes Schnapsglas Kirschwasser
Für den oberen Teil:500 ml Frankenwein
350 Gramm Zucker
einen Beutel Gelfix 1:1 (20 Gramm)
Zubereitung Zwei Sorten heißt auch: doppelte Arbeit. Die Himbeeren mit etwas Wein heiß werden lassen und durch ein Sieb streichen. Wer nichts gegen die Kernchen hat, kann sie drinlassen. Gelfix und Zucker zufügen und nach Packungs anleitung kochen. Das Kirschwasser ganz zuletzt zugeben (nicht mitkochen). Heiß ausgespülte Gläser zur Hälfte füllen. Die Masse fest werden lassen. Das geht relativ schnell, da doppelt so viel Geliermittel verwendet wird wie in einem cremigen Fruchtaufstrich.
Aus Wein, Zucker und Gelfix Gelee bereiten. Etwas abkühlen lassen und auf die schnittfest gewordene Himbeermasse gießen. Aber sachte! Trifft das heiße Weiß mit zu viel Schwung aufs kalte Rot, entsteht ein Krater. Gläser verschließen, umdrehen, ein paar Minuten auf dem Kopf stehen lassen und zum Schluss für einige Sekunden mit dem Deckel nach unten auf die noch heiße Herdplatte stellen (bei lackierten Deckeln von nicht fabrikneuen Gläsern diesen Arbeitsschritt weglassen!).
Der Brotaufstrich hat einen relativ geringen Zuckeranteil, was die Haltbarkeitszeit an und für sich schon herabsetzt. Dazu kommt, dass die Hälfte des Glasinhalts schon einmal an der Luft abgekühlt ist.
Ob man zu 2:1- oder 3:1-Gelierzucker oder -pulver mit Konservierungsstoff greift, ist Geschmacksache. Gerade bei einem Weingelee ist dringend davon abzuraten. Man schmeckt es. Lieber auf die paar eingesparten Kalorien pfeifen und eine kürzere Haltbarkeit in Kauf nehmen. Bei "Viva Frankonia" ist von etwa drei Monaten auszugehen. Nach einem Vierteljahr beginnt sich so wieso der Geschmack eines jeden Weingelees leicht zu verändern. Aber so lange hält es gar nicht. Wetten?
Der Brotaufstrich lässt sich übrigens mit Apfelsaft und ohne Kirschwasser auch alkoholfrei zubereiten.